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Lukas Evangelium - Einleitende Anmerkungen

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  • Lukas Evangelium - Einleitende Anmerkungen

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    ANMERKUNGEN ZUM LUKASEVANGELIUM.

    Die göttliche Absicht im Lukasevangelium besteht darin, den Herrn nicht so sehr als den Messias, "den König Israels", wie im Matthäusevangelium, oder als den Diener Jehovas, wie bei Markus, darzustellen, sondern als das, was er in den Augen Jehovas war, als den idealen MENSCHEN - "den Mann, dessen Name der STANGEN ist" (Sach. 6:12). Siehe die Struktur der vier Evangelien auf S. 1304.

    Bei Lukas wird der Herr daher besonders als "Freund der Zöllner und Sünder" - der Ausgestoßenen der Gesellschaft - dargestellt (Lk 5,29 usw.; 7,29, 34, 37 usw.; 15; 18,9 usw.; 23,39 usw.); als jemand, der Zärtlichkeit, Mitgefühl und Sympathie zeigt (7,13; 13,1 usw.; 19,41 usw.; 23,28 usw.). Deshalb schildert nur Lukas das Gleichnis als Vorurteil (6:6, 27,
    usw.; 11:41, usw; 13:1, usw.; 14:1, usw.; 17:11, usw.). Deshalb erzählt Lukas allein das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (10,30 usw.) und stellt fest, dass der Aussätzige, der Gott dankte, ein Samariter war (17,16.18).

    Daher auch die vielen Hinweise auf Frauen, die den jüdischen Gepflogenheiten so fremd sind, dass sie häufig und ehrend erwähnt werden: Elisabeth, Anna, die Witwe von Nain (7,11-15); die bußfertige Frau (7,37 usw.); die dienenden Frauen (8,2 usw.); die "Töchter Jerusalems" (23,27 usw.); Martha (10,38.41) und Maria von Bethanien (10,39.42); Maria Magdalena (24,10).

    Als der ideale Mensch wird der Herr im Gebet als abhängig vom Vater dargestellt (3,21; 5,16; 1,12; 9,18.29; 11,1; 18,1; 22,32.41; 34,46). Bei sechs bestimmten Gelegenheiten wird der Herr im Gebet gezeigt; und nicht weniger als sieben Mal wird "Gott verherrlichen" im Lobpreis erwähnt (2,20; 5,25; 7,16; 13,13; 17,15; 18,43; 23,47).

    Die vier Hymnen sind eine Besonderheit des Lukasevangeliums: das Magnifikat der Maria (1,46-55); das Benedictus des Zacharias (1,68-79); das Nunc Dimittis des Simeon (2,29-32); und das Gloria in Excelsis der Engel (2,14).

    Die sechs Wunder, die Lukas eigen sind (alle charakteristisch für die Darstellung des Herrn bei Lukas), sind:

    1. Der Zug der Fische (5,4-11).
    2. Die Auferweckung des Sohnes der Witwe in Nain (7,11-18).
    3. Die Frau mit dem Geist der Gebrechlichkeit (13,11-17).
    4. Der Mann mit der Tröpfchenkrankheit (14,1-6).
    5. Die zehn Aussätzigen (17,11-19).
    6. Die Heilung des Malcus (22:50, 51).


    Die elf Gleichnisse des Lukas (die alle eine ähnliche Bedeutung haben) sind:


    1. Die zwei Schuldner (7:41-43).
    2. Der barmherzige Samariter (10,30-37).
    3. Der ungeduldige Freund (11,5-8).
    4. Der reiche Narr (12,16-21).
    5. Der unfruchtbare Feigenbaum (13,6-9).
    6. Das verlorene Silberstück (15,8-10).
    7. Der verlorene Sohn (15:11-32).
    8. Der ungerechte Verwalter (16,1-12).
    9. Der reiche Mann und Lazarus (16,19-31).
    10. Der ungerechte Richter und die ungeduldige Witwe (18,1-8).
    11. Der Pharisäer und der Zöllner (18,9-14).


    Andere bemerkenswerte Begebenheiten und Äußerungen, die dem Lukas eigen sind, können mit demselben Ziel und Ergebnis untersucht werden (3,10-14; 10,1-20; 19,1-10, 41-44; 22,44; 23,7-12; 23,27-31; 23,34; 23,40-43; 24,50-53).

    Was Lukas selbst betrifft, so ist sein Name (gr. Loukas) wahrscheinlich eine Abkürzung des lateinischen Lucanus, Lucilius oder Lucius.* Obwohl er der Verfasser der Apostelgeschichte war, wird er nicht ein einziges Mal namentlich erwähnt; und es gibt nur drei Stellen, an denen sein Name vorkommt: Kol. 4:14. 2 Tim. 4:11. Philem. 24. Aus diesen und den "Wir"-Teilen der Apostelgeschichte (16,10-17; 20,5-15; 21,1-18; 27,1-28,16) können wir alles entnehmen, was wir über Lukas wissen können. Wir hören zum ersten Mal von ihm in Troas (Apostelgeschichte 16,10), und von dort aus kann man ihm durch die vier "Wir"-Abschnitte folgen. Siehe die Anmerkungen zum Aufbau der Apostelgeschichte als Ganzes.

    In der Struktur des gesamten Evangeliums wird man feststellen, dass es bei Johannes keine Versuchung und keine Agonie gibt, während bei Lukas nicht nur diese, sondern auch der vorgeburtliche Abschnitt (1,5-2,5, A2, S. 1430) und der voramtliche Abschnitt, der allen vier Evangelien gemeinsam ist, vorhanden sind.



    Screenshot 2022-02-17 at 21-57-47 The Gospel of Luke - Luke pdf.png
    Im HERRN JESUS CHRISTUS, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.
    ——————————————————

    Antonino.S

  • #2

    Lukas

    Schüsselwort: "Sohn des Menschen". Schlüsselvers:
    Kap. 23,4:7. Botschaft: Jesus, der vollkommene Mensch. Schreiber:

    Lukas, der Schreiber dieses Evangeliums, war nach Eusebius aus
    Antiochien in Syrien gebürtig; er war also aus den Nationen. Manche glauben, dass er ein Grieche war, weil sein Name die Abkürzung des griechischen Namens Lukanus ist. Völlig sicher ist es allerdings nicht, da auch die meisten alt jüdischen Namen im Neuen Testament griechische Form haben, mehrere Juden, z. B. Philippus, sogar ganz griechische Namen trugen. Lukas war ein gebildeter Mann, von Beruf Arzt. Später war er ein Mitarbeiter des Apostels Paulus.
    Zweck:
    Das Evangelium wurde für griechische Leser geschrieben -in erster Linie einem persönlichen Freund gesandt. Nach erschöpfenden Quel- lenforschungen sollte es die Verbreitung unechter Evangelien und falscher Darstellungen des wahren Lebens Christi verhindern. Da Lukas Begleiter des Apostels Paulus war, vermutet man, dass er
    139

    in diesem Buche den Kerninhalt der Predigten des grossen Apostels aufgenommen habe.
    Botschaft:
    1. Renan, der Skeptiker, nennt es das schönste Buch der Welt. Es ist eine Fundgrube für Künstler. Mehr Bilder sind nach ihm gemalt worden als nach irgend einem andern.
    2. Dass dieses Buch für griechische Leser bestimmt war, ist wichtig für
    sein Verständnis. Das griechische Ideal der vollkommenen Männlich- keit unterschied sich sehr vom römischen. Während die Römer es für ihre Aufgabe hielten, zu herrschen, sahen die Griechen die ihre darin, die Menschen zu erziehen, zu veredeln und zu vervollkommnen. Das Ideal der Römer war militärischer Ruhm und Herrschermacht, das der Griechen Weisheit und Schönheit.
    3. Das Bild, das Lukas von Jesus zeichnet, ist das des vollkommenen Menschen, des Einen, der die höchsten Ideale der Griechen mehr als erfüllt. Während er von der Gottheit Christi redet, wird doch der Nachdruck auf die vollkommene Menschheit gelegt. Sein Charakter, wie Er in diesem Evangelium geoffenbart wird, ist intensiv mensch- lich, wie wir in der nachfolgenden Studie sehen werden. Er ist der "Sohn des Menschen" sowohl als der "Sohn Gottes".
    Gliederung:
    1. Der Mensch, «seinen Brüdern gleichgeworden- (Hehr. 2, 17) Kap. 1-3 1. Eins mit uns in Seiner Abstammung von Adam, dem Urvater der
    Menschheit (Kap. 3,23-38).
    2. Eins mit uns in menschlichen Verwandtschaftsverhältnissen und allen damit verbundenen Pflichten und Verantwortlichkeiten. Die beiden ersten Kapitel handeln von Marias Verwandtschaft.
    Beachte: Hier sind uns die ersten kostbaren Anfänge des christlichen Gesanges erhalten (Kap. 1,47-55, 68-79; 2,14. 29-32).
    2. Der Mensch, «versucht wie wir- (Hehr. 4,15) Kap. 4,1-13
    Lukas betrachtet die Versuchung vom menschlichen Standpunkt aus: Der Teufel stürzte den ersten Menschen; der Teufel wurde von dem
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    Menschen Christus geschlagen. Der erste Adam zog das ganze Men-
    schengeschlecht in seine Niederlage hinein, der letzte Adam schloss es
    mit in Seinen Sieg ein. Der erste Adam war im reichen Garten Eden
    und hatte alles, was er bedurfte und wünschen konnte, und fiel in
    die Sünde, noch mehr zu wollen. Christus, der letzte Adam, war in
    der Wüste, hatte somit gar nichts zur Verfügung, blieb aber durchaus
    abhängig von Gott.
    3. Der Mensch, "der Mitleid zu haben vermag mit unseren Schwachheiten"
    (Hebr. 4, 15) Kap. 4, 14 bis Kap. 19,27
    Der Herr Jesus als:
    1. Der Mensch mit weltumfassenden Interessen. Dieses Evangelium
    zeigt uns solche Begebenheiten im Leben des Herrn, die uns Sein
    Interesse an der ganzen Menschheit, nicht nur der Juden, beweisen
    (Kap. 2,10.31-32; 17,18).
    2. Der Mensch der Weisheit in Seinen Reden, der weiseste aller Lehrer
    (Kap. 4, 15).
    3. Der Mensch, der Gewalt hat (Kap. 4,33-37; 5,8.9).

    4. Der Mensch voller menschlichen Mitgefühls:
    a) für die Gefallenen und Verachteten (Kap. 5,27-39; 7,36-37),
    b) für die Einsamen und Verlassenen (Kap. 7,12; 8,42; 9,38)
    Beachte hier den Ausdruck "eingeborener".
    c) für die Hoffnungslosen (Kap. 7,19)
    d) für die Kranken (Kap. 4,38-41; 5,12; 7,2)
    Beachte den streng menschlichen Zug in allen Gleichnissen des Lukas-Evangeliums!
    5. Der Mann des Gebets. Wir sehen Seine unbedingte Abhängigkeit in
    allen grossen Krisen Seines Lebens (Kap. 3, 21; 5, 16; 6, 12; 9, 18. 29; 11,1.2).
    6. Der Menschenfreundliche (Kap. 7, 36; 11, 37; 14, 1; 19, 7)
    7. Der Mensch voll Schönheit und Herrlichkeit (Kap. 9, 28-36)
    4. Der Mensch, der als unser Blutsverwandter uns erlöst hat (Kap. 19, 28 bis Kap. 23)
    1. Voll inniger Liebe zu Seinem Volk weint Er über Jerusalem (Kap. 19,41).
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    2. Als Blutsverwandter, der seine verwandtschaftlichen Pflichten erfüllt,
    gemäss 3. Mose 25,47-55; Ruth 2; 3,10-18; 4,1-10.
    5. Der Mensch auch in Auferstehung und Herrlichkeit (Kap. 24)
    1. Der auferstandene Herr ist immer noch Mensch.
    2. Als Mensch geht Er mit zwei Menschen nach Emmaus.
    3. Segnend fährt Er auf zum Himmel.
    Beachte: Das Buch beginnt und schliesst mit Freude, und diese Freude steht in Verbindung mit Jesu.
    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6
    Und er glaubte Jehova; und er rechnete es ihm zur Gerechtigkeit.

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