• Die ältesten Grundtexte lesen nicht „in Ephesus“: *P46, *CodexSinaiticus (hier finden sich mehrere Einträge, zusätzlich wird das Fehlen von „in Ephesus“ im Vergleich zu den jüngeren Handschriften der mehrheitlichen Kommentare als richtig bewertet), *CodexVaticanus (siehe Kommentar zu C.Sinaiticus) *Minuskel 1739
• In Kapitel 1 Vers 1 erkennt man 2 Vorkommen vom Wort „Christus“. Das erste Vorkommen ist die Genitivform des Wortes Xplotós (Christos), was „Christus" bedeutet. Der Genitiv wird verwendet, um Besitz oder Zugehörigkeit auszudrücken. In diesem Fall in Bezug auf Paulus Abgesandter von Christus Jesus. Χριστοῦ („Christi“ ist also ein Substantiv im Genitiv (das ist, besitzanzeigender Fall) und bedeutet „Christi" oder erklärend geschrieben „von Christus Jesus", nämlich im Kontext, durch Gottes Willen.
• ἀπόστολος (Apostolos) wird unglücklicherweise mit „Apostel“ übersetzt. So ist das Wort nicht nur zu einem bestimmten Instrument in Institutionen geworden, sondern bezeichnet auch besonders wenn es alleine steht, eine gewisse Richtung von Macht. Aber, es stammt vom griechischen Verb apostellö ab, das „senden" oder „aussenden" bedeutet. Grammatisch gesehen handelt es sich dabei um ein männliches Substantiv der o-Deklination im Nominativ Singular, das heißt, dass es die Endung -oç trägt und als „Abgesandter“ übersetzt wird. Jetzt wird klar, wie wichtig der Zusammenhang wird, welcher mit der Frage beantwortet werden kann „Von Wem gesandt, bzw. von Wem abgesandt? - Das ist, in welcher Qualität, oder von / mit welcher Autorität abgesandt?
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