Verfasser: Gott
Schreiber: Zephanja
Thema: Tag Jehovas
Datum der Niederschrift: 7. Jahrhundert v. Chr.
ZEPHANJA bedeutet Jehova verbirgt oder schützt: Zephanja war der Ur-Urenkel des Königs Hiskia (1,1).
Der Inhalt des Buches zeigt, dass er während der Regierung des Königs Josia prophezeite, vielleicht vor der grossen Erweckung von 621 v. Chr.
Entsetzt über den moralischen Niedergang seiner Zeit, sah er den Fall Jerusalems voraus, der in seiner inspirierten Vision zu einem Bild des Tages Jehovas wird.
Nicht nur das, sondern er sah auch das Gericht über die Heiden voraus und die Wiederherstellung Israels in dem messianischen Königreich.
Ein beherrschendes Thema dieses Buches ist der Tag Jehovas, ein zukünftiges Ereignis, das er lebendig und kräftig beschreibt.
Zephanja gebraucht den Ausdruck «Tag Jehova», mehr als ein anderer Prophet: und doch fleht er Juda an, «Jehova zu suchen», damit sie «am Tage des Zornes Jehovas verborgen werden mögen» (2, 3).
Das Buch kann folgendermassen eingeteilt werden:
I. Die kommende Invasion Nebukadnezars, ein Bild des Tages Jehovas, 1, 1-2, 3.
II. Voraussagen des Gerichts über die benachbarten Nationen, 2, 4-15.
III. Der moralische Zustand Israels: die Gefangenschaft wird kommen, 3, 1-7.
IV. Das zu künftige Gericht über die Heiden, danach der Segen des Königreiches unter dem Messias. 3, 8-20.
Die Beschreibung des Tages Jehovas bei Zephanja ist ein Beispiel der voraussagenden Prophetie, in der oft die nahe und die weite Schau zusammen gesehen werden.
Aus der Ferne gesehen, kann sich eine grosse Bergkette wie ein einziger Block vom Himmel abheben, obwohl sie in Wirklichkeit aus vielen kleinen Hügeln und dazwischenliegenden Bergen besteht, die durch weite Täler von den letzten Höhenspitzen getrennt sind.
So kann Zephanja den drohenden Fall Jerusalems als einen nahen Blick auf den späteren Tag Jehovas sehen und sagen,
dass dieser Tag «nahe» ist (V. 7) und «da ist» (V. 14): wenn auch der eigentliche Tag Jehovas in der Ferne der Zukunft einer noch unerfüllten Prophetie auf das Wiederkommen Christi in Herrlichkeit wartet.
Dann wird das Gericht über die Erde den Höhepunkt erreichen, darauf wird die Wiederherstellung Israels und der Segen Israels und der Nationen in dem Königreich folgen.
Siehe Tag Jehovas (Jesaja 2, 10-22: siehe Joel 1,15 und Offb. 19,19, Fussnoten): Israel (1. Mose 12, 2-3: Römer II, 26).
Schlüsselwort: Eifer d.h. Eifersucht — (Kap. 1,18; 3,8)
Botschaft: «Ich, Jehova, dein Gott, bin ein eifernder Gott».
Schreiber:
Von Zephanja, dem Schreiber des Buches, ist sehr wenig bekannt. Aus Kap. 1,1 ist zu entnehmen, dass er wahrscheinlich ein Prinz aus dem königlichen Hause gewesen sein muss, da er ein Nachkomme Hiskias war. Es wird angenommen, dass er ein Jüngling war, als er weissagte. Sein Name bedeutet: «Geborgen von Jehova». Vielleicht dachte er in Kap. 2,3 an seinen Namen.
Arbeit:
Er begann seinen Dienst anfangs der Regierung Josias (641—610 v. Chr.). Er sagte das Schicksal Ninives voraus (Kap. 2,13), das sich etwa um 608 v. Chr. (andere 625 v. Chr.) erfüllte, und in Kap. 1,4—6 erwähnt er verschiedenerlei Götzendienste, die von Josia weggefegt wurden. Zweifellos war er vor allem Urheber der Erweckung unter Josia. Die Überlieferung sagt, dass er Jeremia zum Mitarbeiter hatte. Es sind deren drei,
Schlüsselworte:
1. Der «Tag Jehovas» wird siebenmal erwähnt und bildet einen Schlüssel zum Verständnis dieses Buches.
2. «In deiner Mitte» ist ein anderer bedeutsamer Schlüsselsatz.
3. Aber das Schlüsselwort ist «Eifer». Es gibt einen Eifer, genauer Eifersucht, der niemals mit Gott in Verbindung gebracht werden darf, eine Eifersucht, welche immer Treulosigkeit argwöhnt und beständig auf Beweise derselben lauert.
Der Dichter Milton spricht von solch einer Eifersucht als «der Hölle eines Liebhabers».
Welch eine Hölle auf Erden ist ein Haus, wo solche Eifersucht wohnt! Aber es gibt noch eine andere Art Eifer (oder Eifersucht), welcher der natürliche Ausfluss der Liebe ist, und dies ist die Natur des Eifers Gottes.
Er liebt Sein Volk so sehr, dass Er keinen Nebenbuhler dulden kann, und eine Hingabe aus ganzem Herzen haben muss. Er wird alles tun, um sich dies zu sichern, selbst wenn Er den Weg schrecklicher Gerichte gehen muss, wie hier.
Inhalt:
Wenn man das Buch liest, ist man entsetzt über seinen Inhalt - ernste Anklage, schreckliche Drohungen, Äusserungen des Zornes usw. - aber wenn wir uns an Cowpers schönes Wort erinnern, dass «Züchtigung das ernstere Gesicht der Liebe ist», so sehen wir dennoch in all diesem den Beweis der Liebe Gottes.
Wenn das Buch auch mit Wehe anfängt, so endet es doch mit Gesang, und obwohl die beiden ersten Teile voll Dunkelheit und Trauer sind, enthält der letzte Abschnitt einen der schönsten Gesänge des Alten Testamentes.
Gliederung:
A. Jehova «in der Mitte» zum Gericht
(Schlüsselvers: Kap. 3,5 in Verbindung mit Kap. 1,7) Kap. 1,1 bis 3,8
I. Das verzehrende Feuer des Eifers Jehovas angezündet im «ganzen Lande» Israels
(Beachte Kap. 1,18) Kap. 1,1 bis 2,3 und 3,1 - 7
1. Androhung des Gerichts (Kap. 1,2—7)
2. Diejenigen, über die das Gericht hereinbrechen wird (Kap. 1,8 - 13)
3. Die Nähe des «Tages Jehovas» (Kap. 1,14 - 18) - teilweise durch den Einfall Nebukadnezars erfüllt, aber die volle und endgültige Erfüllung ist noch zukünftig.
4. Aufruf zur Umkehr (Kap. 2,1—13)
5. Der traurige moralische Zustand Jerusalems zur Zeit des Propheten (Kap. 3,1-7).
II. Das verzehrende Feuer des Eifers Jehovas ausgegossen über «die ganze Erde», unter den Nationen (Beachte Kap.3,8) Kap.2,4—15 u. 3,8
1. Gericht an Israels Feinden in den angrenzenden Ländern buchstäblich in jenen Tagen erfüllt (Kap. 2,4—15).
2. Gericht über Israels Feinde in der gesamten weiten Welt, noch zukünftig (Kap. 3,8 in Verbindung mit Kap. 2,10—11). Wie wunderbar und erstaunlich ist Gottes Tun!
B. Jehova «in der Mitte» zur Errettung
(Schlüsselvers von Kap.3,15—17) Kap.3,9 bis Schluss
III. Das verzehrende Feuer des Eifers Jehovas gelöscht, und Jehova zur Ruhe gekommen in Seiner Liebe (Beachte Kap. 3,17)
1. Auf Israels Umkehr (Vers 9)
folgt Israels Sammlung (Vers 10),
Demut (Verse 11 - 12),
Heiligung (Vers 13),
Freude (Vers 14),
Befreiung und Wiederherstellung (Verse 15 - 20).
2. Beachte das Frohlocken Gottes (Kap. 3,17)
3. Jehova hatte Hiob (Hiob 38,7) gesagt, dass «die Morgensterne miteinander jubelten und alle Söhne Gottes jauchzten», aber Er selber schwieg dabei.
4. Zum ersten Mal lesen wir von Gottes Frohlocken in Verbindung mit der Erlösung in Psalm 105, 43.