Spricht er, Paulus von den Juden, nicht von den Nationen.
Römer
Röm 9,24: Uns, die er auch berufen hat, nicht allein aus den Juden, sondern auch aus den Nationen.
Röm 9,25: Wie er auch in Hosea sagt: "Ich werde Nicht-mein-Volk mein Volk nennen, und die Nicht-Geliebte Geliebte."<[Hos 2,23]>
Römer
Röm 9,24: οὓς καὶ ἐκάλεσεν ἡμᾶς οὐ μόνον ἐξ Ἰουδαίων ἀλλὰ καὶ ἐξ ἐθνῶν;—
Röm 9,25: ὡς καὶ ἐν τῷ Ὡσηὲ λέγει· Καλέσω τὸν οὐ λαόν μου λαόν μου καὶ τὴν οὐκ ἠγαπημένην ἠγαπημένην·
24_»Die« (hous) ist ein Relativpronomen,
und daher folgt in diesem Vers nun ein Relativsatz,
der sich auf die Gefässe der Begnadigung im vorigen Vers bezieht.
Das Wort »uns« umfasst sowohl Paulus als auch die anderen von Gott begnadigten Personen.
Das sind die Bekehrten, die Gott berufen hat.
Wie in Paulus’ Lehre stets der Fall, war die Berufung auf Bekehrte wirksam.
In Paulus’ Argumentation geht es nicht um irgend- etwas, das aus Zufall zustande gekommen ist.
Es steht ausser Frage, dass niemand, weder Jude noch Heide, aus Versehen gerettet wird.
Der Apostel schließt jede Möglichkeit aus, dass irgendjemand, der sich nicht bekehrt hat von Gott berufen ist, letztlich doch noch die ewige Errettung findet.
Paulus hält unerschütterlich daran fest, dass die Berufenen aus den Juden und Nationen berufen sind.
Juden sind nicht etwa deshalb berufen, weil sie Juden sind,
und Heiden sind nicht deshalb berufen, weil sie keine Juden sind.
Dass Gott das jüdische Volk beiseite gesetzt hat, bedeutet nicht,
dass dadurch eine Tür geöffnet wurde, die jedem aus den Nationen den Segen garantiert.
Die Gefässe der Begnadigung sind solche die sich bekehrt haben.
Keine Zugehörigkeit zu einer der beiden Gruppen hatte irgendeinen Vorteil.
Das Evangelium Gottes war eine weltweite Botschaft, und es gab keine privilegierte Klasse, die besseren Nutzen daraus gewinnen konnte.
Vers 25
In den nächsten fünf Versen zitiert Paulus aus Hosea und Jesaja und weist dadurch nach, dass die Berufung von Heiden schon zu alttestamentlicher Zeit Gottes Gedanke war.
Außerdem beweist er aus der Schrift, dass die Berufung Gottes nicht
ganz Israel einschließt.
Gott würde aus Juden wie aus Heiden Gefäße der Begnadigung, also solche die sich bekehrt haben herausnehmen.
Paulus beruft sich auf die Propheten, um so den Beweis für seine Lehre zu erbringen.
Wenn die Gegenpartei behauptete, Paulus lege lediglich seine persönliche Ansicht dar, dann zeigte die Reihe angeführter Schriftzitate, dass wirklich Gott der Redende ist, und nicht Paulus.
Das erste Zitat stammt aus Hos 2,23.
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Es ist eine freie Wiedergabe von Hoseas Ankündigung.
Paulus dreht dabei die Reihenfolge um, damit sie seiner hier verfolgten Absicht entspricht.
Hosea wirkte unter den zehn Stämmen, doch aufgrund ihres Abfalls erhielt er den Auftrag, Israel zu verkündigen, dass es Lo-Ammi sei (»nicht mein Volk«).
Sie praktizierten dieselben Dinge wie die götzendienerischen Nationen, unter denen sie lebten.
Sie lebten wie Heiden und waren im Endeffekt selber Heiden.
Treffend verweist Paulus auf Hosea und belegt somit sein Argument, dass bereits das AT bezeugt, dass sowohl Juden als auch Heiden als Gefäße der Begnadigung herausgenommen werden würden.
In Paulus’ Argumentation gab es zumindest für einige wenige unter dem götzendienerischen Volk Israel Hoffnung.
Und wenn es unter einem beiseite gesetztem Volk Gefäße der Begnadigung gab, folgt daraus, dass die Gnade Gottes solche Gefäße der Begnadigung auch aus den nicht privilegierten Nationen herausrufen würde.
Somit hatte Hosea zwar eine unerfreuliche Aufgabe, aber dennoch hatte er eine Botschaft der Hoffnung.
Das ist es, was Paulus aufgreift. Wenn Gott willens ist, Gnade zu erweisen, dann werden diejenigen, denen Er sie erweist, zurechtgebracht werden.
Die zuvor fern von Gott waren, werden nun »Geliebte« und »mein Volk« genannt. Paulus will jedoch herausstellen, dass dies kein neuer Gedanke ist. In all den Jahren
hatte in der Schrift gestanden, dass Gottes Berufung sowohl Juden als auch Heiden gelten wird.
Auf die Berufung und auf die Liebe Gottes kommt es an.
Das Vorrecht, zum Volk Gottes zu gehören, bekommt man weder durch privilegierte noch durch unprivilegierte Geburt, sondern durch Bekehrung und Er hat beschlossen, sowohl Heiden als auch Juden sich Bekehren müssen.