PSALM 33
Die Tatsache, dass sich die Gläubigen des Überrestes des Segens vergebener Sünden bewusst wurden (Ps 32), hat zur Folge, dass sie nun die Ermunterung, sich in dem Herrn zu freuen, die wir am Ende des letzten Psalms gefunden haben, verwirklichen. Sie preisen Ihn „in einem neuen Lied“ als ihren Schöpfer und Erlöser (Ps 33,1–5). Der Psalm sieht das 1000-jährige Reich anbrechen und nimmt vorweg, dass die ganze Welt den Herrn fürchten und ehrfürchtig vor Ihm stehen wird (Ps 33,6–11). Israel wird das Volk sein, mit dem sich der Herr als sein Volk identifizieren wird. Es wird gesegnet sein vor allen anderen Nationen der Erde. Der Psalm schließt mit dem gottesfürchtigen Blick des Überrestes auf den Herrn. Diese gläubigen Juden warten nun auf die vollständige Aufrichtung des 1000-jährigen Königreiches Christi (Ps 33,12–22).
PSALM 33
In Psalm 33, der mit Recht auf die Vergebung folgt, wird die völlige Errettung gepriesen. Die Aufrichtigen werden aufgefordert, sich zu freuen. Der Charakter Jehovas, Sein Wort und Seine Werke werden ans Licht gestellt, und die Erde ist jetzt voll Seiner Güte. Er ist der erhabene Schöpfer; die ganze Erde soll sich vor Ihm fürchten. Alle Gedanken und Ratschlüsse der Menschen werden vor Ihm zunichte gemacht; Sein Ratschluss bleibt bestehen. Glückselig die Nation, deren Gott Jehova ist, das Volk, das Er Sich erkoren zum Erbteil! Jehova hat auf die Menschen herabgeblickt und schaltet über alles; aber Sein Auge ist auf die gerichtet, welche Ihn fürchten und auf Seine Güte harren. So wird das herrliche Ergebnis des Einschreitens Gottes dem Glauben des Überrestes vorgestellt, und es wird besungen, als wenn Psalm 34 es schon völlig da wäre. Die drei letzten Verse zeigen uns das Vertrauen, das dadurch in den Gläubigen bewirkt wird.
Ps 33
Der Psalmist rief die Gerechten dazu auf, den Herrn zu preisen, denn sein Wort ist verläßlich und sein Handeln gerecht. Wer auf ihn vertraut, kann sicher sein, daß er seine Verheißungen an die Menschen erfüllen und sein Werk der Errettung vollenden wird.
Dieser Psalm ist eine Lobeshymne. Unter Umständen verdankt sie ihre Entstehung einem Sieg des Volkes Israel, aber es gibt keinen Hinweis, mit dem dieses Ereignis näher bestimmt werden könnte. Der hebräische Text enthält keine Überschrift; die Septuaginta schreibt den Psalm David zu.
A. Es ist recht, den Herrn zu preisen
( 33,1-3 )
Ps 33,1-3
Diese Verse enthalten den Aufruf des Psalmisten zum Lobpreis. Er forderte die Gerechten dazu auf, sich im Herrn zu freuen, denn das geziemt sich. Lob ist die natürliche Antwort des Volkes Gottes auf Gottes Wohltaten. Aber ihren Lobpreis sollten sie froh und ganz neu darbringen - neue Gnadentaten müssen auch mit neuen Lobliedern besungen werden (vgl. ein neues Lied in Ps 40,4; 96,1; 98,1; 144,9; 149,1 ). Das Loblied sollte auch schön klingen. Die besten Begabungen eines Menschen sollten zum Lobpreis seiner Herrlichkeit eingesetzt werden.
B. Der Herr ist verläßlich und gerecht
( 33,4-19 )
Ps 33,4-5
Der Anlaß des Dankes, der in diesem Psalm detailliert aufgeschlüsselt wird, wird in diesen Versen zusammengefaßt. Das Wort des Herrn und sein Werk ( alles, was er vollbringt ) sind verläßlich, und der Herr ist gerecht und treu ( HeseD , unerschöpfliche Liebe ; vgl. V. 18.22 ).
Ps 33,6-11
Diese Verse führen den in Vers 4 geäußerten Gedanken fort, daß Gottes Wort und Werk verläßlich sind. Zunächst sprach der Psalmist von der Macht des Wortes des HERRN bei der Schöpfung (V. 6-9 ). Weil Gott sprach, geschah die Schöpfung. Was Gott beschließt, das geschieht. Deshalb müssen alle Völker der Welt ihn anbeten.
Darauf sprach der Psalmist von der Macht des Herrn in der Geschichte (V. 10-11 ). Gottes Pläne durchkreuzen die Anschläge der gottlosen Völker (vgl. Ps 2,1-6 ). Seine Ziele bleiben bestehen, was auch immer die Menschen sich vornehmen zu tun. Ein solcher Gott mit diesen machtvollen Worten und Taten muß gepriesen werden.
Ps 33,12-19
Diese Verse sprechen davon, daß der Herr gerecht (vgl. V. 4 a) und treu ist (vgl. V. 5 b). Vers 12 drückt die Freude des Psalmisten darüber aus, daß er ein Teil von Gottes erwähltem Volk ist, das seine treue Liebe empfängt. (Zu Israel als Gottes Erbteil vgl. den Kommentar zu Ps 28,9 .) Der Psalmist bemerkte ferner, daß Gott alle Menschen von seiner erhöhten Position in den Himmeln aus sieht (von der Stätte seiner Wohnung ; vgl. 2Chr 6,21.30.33.39; 30,27 ). Er sieht sogar die innersten Gedanken der Menschen ( Ps 33,13-15 ). Gott errettet nicht den, der auf sich selbst vertraut (V. 6-17 ). Die, die auf einen König schauen, auf die Kraft von Menschen oder auf ein Roß, können keine Errettung finden (vgl. Ps 20,7 ), sondern der Herr errettet und bewahrt die, die auf ihn vertrauen und hoffen ( Ps 33,18-19; vgl. "Hoffnung" in V. 20.22 und seine unerschöpfliche Liebe in V. 5.22 ). Das ist das Los Israels, des gesegneten Volkes (V. 12 ).
C. Gottes Volk vertraut auf ihn
( 33,20-22 )
Ps 33,20-22
Der Schluß des Psalmes ist eine erneute Versicherung des Glaubens an den Herrn. Gottes Volk beweist seinen Glauben auf dreierlei Weise. Erstens wartet es voller Hoffnung (vgl. Ps 25,5.21; 39,8; 62,6; 71,6 ) auf seine Errettung durch den Herrn als seine Hilfe (vgl. Ps 30,11; 40,18; 46,2; 54,6; 63,8; 70,6; 115,9-11; 146,5 ) und sein Schild (vgl. den Kommentar zu Ps 3,4 ). Zweitens freut es sich in dem, dem es vertraut ( Ps 33,21 ). Drittens beter es um seine unerschöpfliche Liebe ( HeseD ; vgl. V. 5.18 ), um in ihr zu ruhen. So ist es voller Vertrauen (Hoffnung) darauf, daß er seinen Errettungsplan durchführen wird.