Ps 43
Dieser Psalm vervollständigt das in Ps 42 begonnene Lied. Obwohl in vielen hebr. Handschriften Ps 42 und 43 als ein einziger Psalm zusammengefaßt werden, ist Ps 43 doch ein unabhängiges Loblied. In diesem Lied bat der Psalmist den Herrn, ihn nach Jerusalem zurückzuführen, wo er dem Herrn gerne dienen und ihn lobpreisen wollte.
A. Rechtfertigung vor seinen Feinden
( 43,1-3 )
Ps 43,1
In der Bitte des Psalmisten, nach Jerusalem zurückgeführt zu werden, betete er um Rechtfertigung vor seinen Feinden, die gottlos, betrügerisch und böse waren. Er bat Gott, seine Sache in ihrer Gegenwart zu verteidigen.
Ps 43,2
Sein Gebet hatte seine Grundlage in dem Vertrauen, daß Gott seine Sicherheit war. Dennoch, seitdem Gott in der Tat seine Feste war ( mAZNz , "ein befestigter Platz"; vgl. Ps 27,1; 37,39; 52,9 ), geriet er angesichts seiner Not in der Hand seines Feindes in Besorgnis (vgl. Ps 42,10 ). Gott hatte ihn anscheinend abgewiesen.
Ps 43,3
Die Rechtfertigung vor dem Gespött seines Widersachers konnte geschehen, wenn der Psalmist sicher nach Jerusalem zur Anbetung Gottes gebracht wurde. Also betete er, daß Gottes Licht und Wahrheit ihn zu Gottes Wohnung, dem heiligen Berg , (vgl. Ps 48,2; 87,1; 99,9 ) leiten mögen. Das bezieht sich auf Jerusalem, wo die Stiftshütte Davids und später der Tempel Salomos errichtet worden waren. "Licht" stand für Verstehen und Leben, und "Wahrheit" stand für Gottes treues Wort, durch welches der Psalmist seine Führung erfuhr. Er erwartete ein Zeichen Gottes zur Leitung.
B. Der Entschluß, Gott zu loben
( 43,4 )
Ps 43,4
Der Psalmist gelobte, Gott für seine Errettung zu preisen, wenn er zum Altar in Jerusalem zurückkehrte. Mit seiner Ankunft dort wäre die Sehnsucht seiner Seele nach Gott, seiner Freude und seiner Wonne gestillt.
C. Ermutigung für die Seele
( 43,5 )
Ps 43,5
Der Refrain von Ps 42,6.12 wird hier wiederholt. Der Psalmist fand für seine niedergedrückte und unruhige Seele durch die Hoffnung (Zutrauen) Ermutigung, dennoch den Herrn zu preisen.
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PSALM 43
Der verstoßene gottesfürchtige Überrest erleidet eine zweifache Verfolgung: einerseits von seinen abtrünnigen Brüdern („eine lieblose Nation“ Ps 43,1) und andererseits von den Heiden („den Feinden“ Ps 43,2) der an Israel angrenzenden Länder. In jene Gebiete musste der Überrest fliehen. Die Gläubigen dieses Überrestes rufen zu Gott (Elohim), dass Er sie zurückführe, damit sie wieder dem Altar Gottes nahen und die Vorzüge des Tempels genießen könnten (Ps 43,3–5).
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PSALM 43
Psalm 43 ist eine Ergänzung des vorhergehenden, nur mit dem Unterschiede, dass hier die lieblose Nation, die Juden, und der Mann des Trugs und des Unrechts, der Böse, vor unseren Blicken stehen, obwohl auch der heidnische Bedrücker da ist (V. 2). Wir wissen, dass in jenen Tagen beide da sein werden. Da jedoch hier die jüdische Nation im Vordergrunde steht, richten sich die Gedanken des Überrestes mehr auf den heiligen Berg, auf die Wohnung und den Altar Gottes. Die Verse 3 und 4 bilden die Grundlage des ganzen Buches.