Jerusalem bildet das Zentrum des 1000-jährigen Reichs und ist Hauptstadt der Welt. Vergleiche Jesaja 2,2.3. Sie ist die Stadt des großen Königs, des Herrn Jesus Christus (Ps 48,2–4). Alle Völker, die gegen sie ausgezogen waren, wurden durch seine Stärke geschlagen (Ps 48,5–8). Die Stadt ist nun der Ort der Freude und der Anbetung Israels (Ps 48,9–15).
-*-* PSALM 48
Psalm 48 bildet den Schluss dieser Gruppe von Psalmen. Jehova ist völlig eingesetzt als Israels Gott in Zion, das jetzt die Freude der ganzen Erde ist, die Stadt des großen Königs, und in dessen Palästen Gott wohlbekannt ist als eine hohe Feste. Die Könige hatten sich versammelt; aber sie fanden dort eine Macht anderer Art, als sie gedacht hatten; sie erstaunten, wurden bestürzt und flohen ängstlich hinweg. Die Seemacht wurde durch den Ostwind zertrümmert, und die Hand Jehovas offenbarte sich auch da. Dieser Psalm weist in bewunderungswürdiger Weise auf den Anfang des 44. Psalmes hin; dort hatten die Heiligen in ihrer Bedrängnis gesagt: „Mit unseren Ohren haben wir gehört, unsere Väter haben uns erzählt die Großtaten, die du gewirkt hast in ihren Tagen“, und jetzt sagen sie: „Wie wir gehört hatten, also haben wir es gesehen in der Stadt Jehovas der Heerscharen, in der Stadt unseres Gottes.“ Auch heißt es nicht wie in Psalm 42: „Ich zog einher in der Schar und wallte mit ihnen zum Hause Gottes ... aber jetzt rufe ich zu dir aus dem Lande des Jordan“, sondern in süßem Frieden, der durch nichts gestört werden kann, sagen sie: „Wir haben gedacht, o Gott, an deine Güte, im Innern deines Tempels.“ Sie hatten auf den Namen Gottes vertraut, aber jetzt preisen sie Ihn entsprechend diesem Namen. Er war mit Macht für sie eingetreten, Sein Lob geht bis an die Enden der Erde (V. 11–14). Sie fordern den Berg Zion auf, sich zu freuen um dieser Gerichte willen und versichern frohlockend, dass dieser Gott ihr Gott ist immer und ewiglich; ihr Leben lang wird Er sie leiten und segnen. Es handelt sich um irdische Segnung, und der Tod, der letzte Feind, ist noch nicht hinweggetan.
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Ps 48
Ps 48 ist ein Lied über Zion, die Stadt Gottes, des großen Königs. Der Psalmist lobt Gott, der Jerusalem liebt, und besingt die Herrlichkeit und Sicherheit der Stadt, weil der Herr sie von ihren Feinden befreit hatte. Aufgrund dieser Tatsache entbot der Psalmist Gott sein Lob.
A. Zion ist die Stadt Gottes
( 48,2-4 )
Ps 48,2
Der Psalm beginnt mit einer Zusammenfassung des Themas: Gott, dessen heiliger Berg (vgl. Ps 43,3; 87,1; 99,9; vgl. zum "heiligen Berg" den Kommentar zu Ps 2,6 ), die Stadt Jerusalem, sehr zu preisen ist.
Ps 48,3-4
Der Psalmist beschrieb im Anschluß daran diese heilige Stadt. Ihre erhabene Schönheit (vgl. Ps 50,2 ) ist die Freude der ganzen Erde. Sie ist wie die Höhen von Zafon, möglicherweise ein heiliger Berg nördlich von Jerusalem. Aber der hervorstechendste Zug Zions (vgl. den Kommentar zu Ps 2,6 ) ist der, daß Gott in ihren Zitadellen wohnt (vgl. Ps 48,14 ). Jerusalems Stärke und Sicherheit ( miRgoB wird mit "Feste" übersetzt; vgl. den Kommentar zu Ps 9,10; 46,8 ) sind in Gottes Gegenwart begründet (vgl. Ps 46,6 ).
B. Gott schafft Zion Sicherheit
( 48,5-9 )
Ps 48,5-8
Nun beschreibt der Psalmist die Niederlage der Feinde Zions. Könige hatten sich gegen die Stadt versammelt, aber es kam auf sie ein großer Schrecken, als sie Zion sahen. Schrecken ergriff sie und Furcht wie eine Frau, wenn sie ein Kind zur Welt bringt. Gott vernichtete sie geschwind, so wie die Schiffe von Tarsis (möglicherweise sind damit Hochseehandelsschiffe auf dem Mittelmeer gemeint), die von einem Ostwind zertrümmert werden. Man hat diesen Abschnitt vielfach auf die Errettung der Stadt Jerusalem vor den einfallenden assyrischen Armeen durch Gott gedeutet (vgl. Jes 10,8; 33,3.14 ).
Ps 48,9
Der Psalmist bestätigte, daß der HERR, der Allmächtige (wörtl.: "Der Herr der Armeen"), Zion zu einer sicheren Stadt gemacht hat. Diese Bezeichnung für den Herrn wird in Passagen, die sich auf militärische Ereignisse beziehen, häufig gebraucht. Seine Armeen kämpfen sowohl auf dem Land (die Soldaten Israels) als auch im Himmel (die Engel Gottes).
C. Zion jubelt seinem Gott zu
( 48,10-15 )
Ps 48,10-11
Der Psalmist entbot Gott das Lob für seine treue Liebe ( HeseD ) und Gerechtigkeit. Das Lob Gottes erfüllt die Erde, denn Gottes Macht beweist seine Treue.
Ps 48,12-15
Der Psalmist ermunterte daraufhin die Versammlung in Zion und ganz Juda dazu, in Gott fröhlich zu sein und die Stärke der Stadt zu beobachten (ihre unversehrten Türme, Schutzwälle und Zitadellen; vgl. V. 4 ), die er bewahrt hatte. Dieser Gott, der dem Volk Sicherheit verliehen hatte, wird die für immer führen, die an ihn glauben.