Ps 49
Dieser Psalm ist ein Weisheitsspruch, der die uralte Frage nach dem Wohlergehen der Gottlosen behandelt (vgl. Ps 73 ). Der Dichter nannte sein Werk einen Spruch ( Ps 49,5 ). Er hatte die Beobachtung gemacht, daß es den Gottlosen wohl erging, daß sie reich und stolz waren und sich sicher fühlten. Aber der einsichtige Psalmist stellte fest, daß sie nicht besser als die Tiere auf dem Feld sind. Schließlich ist die Hoffnung des Gerechten doch besser als die falsche Sicherheit des Gottlosen.
A. Ankündigung des Spruches
( 49,2-5 )
Ps 49,2-5
Der Psalmist rief der Welt zu, auf seinen Ausspruch zu hören. Alle Menschen, seien sie nun reich oder arm (um diese geht es in diesem Psalm), sollten auf seine Weisheit hören. Er erklärte, daß seine Worte, obwohl sie weise waren, doch ein Rätsel bleiben würden, bei dem Einsicht und Verständnis zur Erkenntnis nötig seien. Tatsächlich erfordern viele der Schwierigkeiten des Lebens ein geistliches Verständnis, wenn man nicht verzweifeln will.
B. Das Wohlergehen der Gottlosen
( 49,6-13 )
Ps 49,6
In Vers 6-13 erzählte der weise Dichter von seiner Beobachtung, daß die, denen es wohlergeht, eine falsche Sicherheit haben. Er leitete sein Thema in Vers 6 ein: Er verwunderte sich darüber, daß er sich jemals vor dem Bösen gefürchtet hatte, das die Gottlosen herbeiführten. Ihr Glanz hält doch nur eine kurze Zeit an.
Ps 49,7-10
Der Psalmist führte fernerhin aus, daß die Stolzen und Hochmütigen nicht das Leben eines anderen freikaufen können (vgl. den Kommentar zu Ps 26,11 ). Das Leben ist zu kostbar, als daß es ein Mensch freikaufen könnte, auch wenn er große Reichtümer hat. Reichtum bewahrt nicht vor dem Sterben.
Ps 49,11-13
Die in Vers 7-10 dargelegte Wahrheit ist allgemein bekannt, sogar unter den Reichen. Sie müssen sterben, ebenso wie die Törichten (vgl. Pred 2,15-16 ). Sie werden fortan in der Grube wohnen, auch wenn ihre irdischen Wohnungen oder ihr Land noch ihren Namen tragen. Der Körper des Menschen stirbt (vgl. Pred 3,19-20 ), wie auch die Tiere sterben.
C. Ermutigung durch fortwährende Hoffnung
( 49,14-21 )
Ps 49,14-15
Der weise Psalmist schloß, daß der Untergang der Stolzen sicher kommen wird, aber die Hoffnung der Gerechten ewig besteht. Dieser Gegensatz wird deutlich, wenn der Psalmist beschreibt, wie er sich darüber verwundert, in welcher Torheit die Stolzen ihr Leben führen. Der Tod ist das Los der Selbstgerechten und all jener, die ihnen nachfolgen. Sie werden in die Grube (Scheol) fahren, wo der Tod sie weiden wird. Ihre Pracht wird im Grab verschwinden. Der Psalmist behandelte an diesem Punkt nicht Gottes Gericht über die Gottlosen, sondern das Dahinschwinden ihrer irdischen Pracht.
Ps 49,16
Den Gerechten wird Gott von der Grube erlösen. Wieder macht der Wortgebrauch den starken Gegensatz zu dem Verderben der Gottlosen deutlich und deutet leise die Hoffnung auf die Auferstehung an.
Ps 49,17-21
Der Schreiber hielt es für dumm, ungläubige, reiche Menschen zu beneiden, denn ihr Verderben stand mit Sicherheit bevor. Obwohl sie sich in diesem Leben an großem Glanz und großer Pracht erfreuen, werden sie in der Dunkelheit entschwinden und nichts mit sich nehmen (vgl. Pred 5,15 ). Der Rat ist deutlich: Sei nicht beeindruckt, wenn ein Mensch reich wird . Die richtige Blickrichtung für die geistliche Unterscheidung im Leben tut not. Das Endziel der Gerechten ist weitaus erstrebenswerter als die vergängliche Pracht der
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https://www.bibelkommentare.de/komme...is/psalm-42-51 PSALM 49
Psalm 49 enthält die Moral oder die Folgerung, die für alle aus diesen Gerichten Gottes hervorgeht. Wohlfahrt, Hoheit, alles was hoch und erhaben im Menschen ist, ist nichts. Der Mensch erwartet, dass er bleiben werde; er nennt Ländereien nach seinem Namen, er segnet seine Seele, wird gelobt von seinen Nachkommen und gerühmt als klug und weise, weil er sich selbst gütlich getan hat. Doch er wird in den Scheol gelegt gleich Schafen; die Hoffnung des Menschen dieser Welt geht verloren. Er verlässt die Welt, in der er in Ansehen war, das Gedächtnis, das von ihm bleibt, ist nichts für ihn und dient nur zum Betrug für andere. Satans Macht ist nur für dieses Leben, nach diesem gibt es keinen Betrug mehr. Der Mensch, der in Ansehen ist und keine Einsicht hat, gleicht dem Vieh, das vertilgt wird; aber der gerechte Überrest vertraut auf Gott: seine Seele wird erlöst von der Gewalt des Scheols; Gott wird ihn aufnehmen. Die Bewahrung auf der Erde oder die himmlische Segnung werden hier nicht genau unterschieden. Die unmittelbare Hoffnung der Treuen möchte sich eher darauf richten, dass sie am Leben erhalten bleiben, aber sie gibt denen, die getötet werden sollten, die völligste und gewisseste Hoffnung. Dasselbe finden wir in Lk 21, 19: „Gewinnet eure Seelen“, und in Mt 24, 13; auch da ist der Doppelsinn absichtlich festgehalten.
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PSALM 49
Die Aufrichtung des Reiches Christi wird der ganzen Welt verkündet. Sowohl die Niedrigen als auch die Hochrangigen, die Reichen und die Armen, sie alle werden dazu aufgerufen, ihr Vertrauen nicht in Wohlstand sondern auf den Herrn zu setzen.