PSALM 53
Die Juden des Überrestes, die noch im Land und unter den Heiden zerstreut sind (Ps 55,7.8.10.15; Ps 56,9; Ps 57,10 etc.), sehen, wie die Spirale des Abfalls unter den Menschen zunimmt.1 Sie beobachten, wie die Kinder der Menschen jede Anerkennung Gottes fallen gelassen haben. Sie sehen, „alle sind abgewichen, sie sind allesamt verdorben; da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer.“ Psalm 14 ähnelt diesem Psalm sehr stark. Der Unterschied besteht darin, dass Psalm 14 mehr die Beschreibung eines jüdischen Toren ist, während Psalm 53 eher einen heidnischen Toren beschreibt. Das zweite Buch der Psalmen stellt den Überrest außerhalb Jerusalems vor – und oft auch außerhalb des Landes Israel, wo er in heidnischer Umgebung den Abfall um sich herum beobachtet.
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PSALM 53
Psalm 53 stellt uns die Gottlosen im allgemeinen vor, die ganze Masse des Volkes, mit Ausnahme derer, die durch die Gnade abgesondert waren. Es sind fast dieselben Worte wie in Psalm 14, jedoch mit dem Unterschiede, dass hier nicht von Jehova, sondern von Gott gesprochen wird, weil der Überrest sich nicht mehr an der Stätte der Bundesbeziehungen befindet. Daher heißt es hier nicht: „Gott ist unter dem gerechten Geschlecht“, wie in Psalm 14,5, sondern die völlige Beschämung derer, die den Gerechten belagern, das offenbare Gericht der äußeren Feinde wird geschildert. Die, welche ein großer Schrecken überfällt, sind die ungläubigen Juden (siehe Jes 33,14; 8,12; 10,24). In Psalm 14 verachten sie den Elenden, der auf Jehova vertraute; dort waren sie äußerlich miteinander verbunden. Hier ist es anders. Gott hat Seine Feinde beschämt gemacht, nicht der stolze Gottlose die Armen der Herde. Sodann wird dem Verlangen Ausdruck gegeben, dass die völlige Rettung Israels aus Zion als einem Mittelpunkt kommen möge, nicht nur die Befreiung von den äußeren Feinden durch das Gericht Gottes. Die Macht, die vom Himmel kommt und den ungläubigen Bedrücker vernichtet, ist etwas ganz anderes als die Errichtung der Macht in Zion infolge des auf Verheißung gegründeten Bundes.
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Ps 53
Dieser Abschnitt ist eine weitere Version von Ps 14 ,die hier in Buch II steht ( ?MlOhIm , "Gott" steht hier statt Jahwe, HERR). Der Psalm stammt von David und trägt den Namen mAHXlaT , was möglicherweise eine wohlbekannte Melodie war. Der Psalm berichtet, daß die ganze menschliche Rasse böse ist und Gott die Sünder der Vernichtung preisgeben wird. Deshalb sehnt sich der Psalmist nach der Errichtung von Gottes Königreich.
A. Offenbarung über die menschliche Rasse
( 53,2-4 )
Ps 53,2
David hatte eine Offenbarung darüber erhalten, wie Gott die menschliche Rasse sieht: Sie sind allesamt Toren. Seine zusammenfassende Beschreibung wird in dem Vers ausgedrückt: Der Tor meint, es gibt keinen Gott; daher ist sein Leben verdorben und schändlich (d. h. Gott widerwärtig). In der Tat: Keiner tut Gutes.
Ps 53,3-4
David erzählte die Einzelheiten seiner Offenbarung. Gott erforscht die Menschen, um zu sehen, ob es einen Verständigen unter ihnen gäbe, aber sein Forschen ist ergebnislos. Die ganze menschliche Rasse ist verderbt . ( ?AlaH , wie Milch "sauer geworden". Dieser Begriff wird nur an dieser Stelle, in Ps 14,3 und in Hi 15,16 verwendet.) Dieses Wort für verderbt unterscheidet sich von dem in Ps 53,2 verwendeten Begriff. Nicht ein einziger hat keine Sünde (vgl. Röm 3,10-12 ).
B. Vorahnung der Vernichtung der Gottlosen
( 53,5-6 )
Ps 53,5-6
David drückte sein Erstaunen über die Unwissenheit derjenigen aus, die die Gerechten bedrücken. Er sah voraus, daß über die Gottlosen großer Schrecken und Schmach kommen wird, wenn Gott sie vernichtet. Dieses Gericht ist so sicher, daß der Psalmist davon sprach, als wenn es bereits hereingebrochen wäre.
C. Sehnsucht nach dem Reich Gottes
( 53,7 )
Ps 53,7
David verlieh seiner Sehnsucht nach der Errichtung des Reiches Gottes Ausdruck, wenn Gott die Gefangenen zurückbringt. Es wird eine Zeit kommen, in der die Gegenwart der Ungläubigen ein Ende haben und Gottes Volk, das Volk Israel, jubeln wird.