Ps 56
Ps 56 ist ein Lied des Vertrauens, das zur Zeit des Aufenthaltes Davids in Gat entstand (vgl. 1Sam 21,10; Ps 34 ). Der Psalm geht nach der Weise "die stumme Taube unter den Fremden". David versicherte, daß er, obwohl ihn seine Feinde vernichten wollten, voller Vertrauen auf den Herrn hoffte, der von seinem Leiden wußte. Sein Vertrauen führte ihn dazu, Gott schon jetzt für die Errettung aus der Gefahr zu preisen.
A. Die Feinde verschworen sich gegen David
( 56,2-8 )
David betete, daß der Herr doch jene vernichten möge, die sich zusammengeschlossen hatten, um ihn umzubringen.
Ps 56,2-3
Diese Verse haben den Schrei Davids in der großen Gefahr, in der er sich befand, zum Inhalt ( Sei mir gnädig, o Gott ). Stolze Verleumder verfolgten David hart (vgl. Ps 57,4 ) den ganzen Tag lang (vgl. Ps 56,6 ).
Ps 56,4-8
Weil aber David Vertrauen auf Gott hatte, dessen Wort er rühmte, erkannte er, daß er sich vor Menschen ( bARAr , "Fleisch", wird mit sterbliche Menschen übersetzt; vgl. "Mensch" in V. 12 ) nicht zu fürchten brauchte. So breitete der Psalmist noch einmal seine Not vor dem Herrn aus und betete, daß Gott seine Feinde hinwegraffen möge (V. 6-8 ). Es entstand die Schwierigkeit, daß die Feinde ständig seine Worte verdrehten, sich zusammenrotteten, um ihm Schaden zuzufügen, und all seine Schritte verfolgten. Vor ihrer Verfolgung fand er keine Ruhe.
B. Aber Gott stand auf Davids Seite
( 56,9-14 )
David sprach noch einmal sein Vertrauen aus, daß der Herr von seinem Leiden wußte und ihn bewahren wollte.
Ps 56,9-10
David war voller Vertrauen, weil Gott ihn ganz genau kannte und sogar seine Tränen zählte. Das Bild, daß Gott Davids Tränen in einem Weinschlauch sammelte, bedeutet, daß Gott sein Leiden nicht vergessen hatte. Aufgrund dieser Tatsache konnte David voller Vertrauen sagen: Gott ist für mich.
Ps 56,11-12
An dieser Stelle formulierte der Psalmist den Refrain von Vers 5 noch einmal neu (vgl. den Kommentar dort). Weil er auf Gottes Wort vertraute, wußte er, daß sterbliche Menschen ( ?ADAm ; ein weiteres Wort für Mensch wird in V. 5 gebraucht) machtlos sind, wenn es darum geht, Gott entgegenzuarbeiten.
Ps 56,13-14
Davids Vertrauen führte ihn dazu, daß er schon voraussah, daß Gott ihn aus der Gefahr erretten würde, so daß er schon die Vergangenheitsform gebrauchte ( Du hast mich errettet ). So gelobte er, Gott dafür mit Dankopfern zu preisen.
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Psalm 56
ist der Ausdruck des Gefühls über die heftige und unermüdliche Feindschaft der Gottlosen, doch die Tränen des Gerechten sind in Gottes Schlauch gelegt. Gott wird anerkannt als der Höchste, es ist Sein Titel in Verbindung mit der Verheißung, nicht in Verbindung mit dem Bunde. Sein Bundesname ist Jehova, und hier sehen wir den Überrest aus Jerusalem vertrieben. Doch das Wort Gottes ist ein sicherer Bergungsort. Es bringt der Seele die Wahrheit Gottes als Grundlage ihres Vertrauens und umfasst den ganzen Ausdruck Seiner Güte und Seiner Wege, Seiner Treue und auch Seines Interesses an Seinem Volke. Daher ist keine Menschenfurcht vorhanden. Die Seele des Gerechten wurde vom Tode errettet; er war entkommen und entflohen, und jetzt wendet er sich zu Gott, dass seine Füße bewahrt werden möchten, und dass er wandeln möchte vor dem Angesicht Gottes im Lichte der Lebendigen. Als Ausdruck der Gefühle eines Gerechten, der aus Jerusalem vertrieben ist und auf diese Weise geprüft wird, aber entkommt, nimmt dieser Psalm einen sehr ausgeprägten und bestimmten Platz ein.
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PSALM 56
Auch diesen Psalm schreibt David außerhalb des Landes (Ps 56,1 3). Der umherirrende Überrest (Ps 56,9) fühlt weiterhin die Unterdrückung vonseiten seiner abtrünnigen Brüder wie auch vonseiten der Heiden. Er sucht Trost, Ermutigung und Leitung im Wort Gottes (Ps 56,5.11). So findet sein Vertrauen in Gott Belebung und er erhebt sein Herz im Lobpreis, während er seine Errettung erwartet.