Ps 95
Dieser "Inthronisierungspsalm" mahnt das Volk zur Anerkennung des Herrn als mächtigen König über alle Götter. (Weitere Inthronisierungspsalmen sind Ps 47; 93 und Ps 96-99 .) Aber der Psalmist warnte die Versammlung, nachdem er sie dazu ermahnt hatte, ihren Schöpfer zu verehren, vor dem Unglauben, wie er in den Tagen der Wüstenwanderung unter dem Volk geherrscht hatte, als es die Ruhe Gottes nicht erlebte.
A. Lobpreis der Souveränität Gottes
( 95,1-7 a)
Dieser erste Abschnitt des Psalmes ist ein typisches Lied des Lobpreises.
Ps 95,1-2
Der Psalmist rief die Versammlung auf, dem Herrn Loblieder zu singen (vgl. den Kommentar zu Ps 5,12 ). Er wird hier der Fels unserer Errettung genannt, ein Bild für die Bewahrung, die Gott bei der Errettung seines Volkes schenkte. Offensichtlich hatte die Versammlung die Erfahrung einer solchen Errettung gemacht, für die sie Dankopfer brachte.
Ps 95,3-5
Gott verdient aufgrund seiner Majestät Dank mit Frohlocken, der in den Versen 1-2 erwähnt wird. Er ist der große König (vgl. Ps 98,6;99,4 und den Kommentar zu Ps 5,3 ) über alle Götter . Die Erwähnung dieser Götter (Götzenbilder) bedeutet nicht die Anerkennung ihrer Existenz. Es ist vielmehr das Bekenntnis der Souveränität Gottes und seiner Erhabenheit über jede tatsächliche oder nur scheinbar existente Macht. Die ganze Schöpfung - auch die Dinge, die die Heiden als Götter verehrten - hatte der Herr geschaffen, und deshalb hat er die Macht über alles.
Ps 95,6-7 a
In diesen Versen, die die Verse des Lobpreises dieses Psalmes beschließen, ermahnte der Psalmist die Versammlung, den Herrn anzubeten, denn er ist ihr Gott, und sie sind seine Schafe (vgl. Ps 74,1;79,13;100,3 ). Die Bezeichung der HERR, der uns gemacht hat bezieht sich vielleicht auf die Gründung der Nation (vgl. 5Mo 32,6 ). Der Begriff Herde deutet noch einmal darauf hin, daß der Herr, der Hirte Israels, sein Volk führt und versorgt.
B. Warnung vor Unglauben
( 95,7 b. 8-11 )
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Ps 95,7-11 (Ps 95,7b-11)
In diesem Abschnitt warnte der Psalmist das Volk davor, noch einmal in die Torheit des Unglaubens zu verfallen, die seinen Vorfahren die verheißene Ruhe im Land gekostet hatte. Diese Warnung wurde durch die Erwähnung der Fürsorge des Herrn für sein Volk ausgesprochen (V. 7 a); in der Geschichte des Volkes war diese Fürsorge zu oft durch Ungehorsam ins Gegenteil verkehrt worden. Das Ereignis, auf das der Schreiber hier Bezug nimmt, ist das Murren des Volkes bei Refidim ( 2Mo 17; 4Mo 20,1-13 ). Der Name des Ortes spiegelt das Ereignis wider. Meriba (vgl. Ps 81,8;106,32 ) bedeutet "Hader" und Massa "Versuchung", denn das Volk haderte mit dem Herrn und versuchte ihn. Deshalb hatte Gott geschworen, daß es nicht in das Land hineinkommen, sondern die meisten in der Wüste sterben sollten. Die jüngere Generation kam dann in das verheißene Land.
Der Psalmist ermahnte seine Zuhörerschaft und begann dabei mit dem Wort heute , um auf die Dringlichkeit der Entscheidung hinzuweisen. Sie sollten nicht der Stimme Gottes widerstehen, die sie zum Vertrauen und zum Gehorsam rief. In der Bibel steht das Wort Herz häufig für den Willen eines Menschen. Sein Herz verhärten bedeutete, den Gehorsam zu verweigern. Wenn die, die den Psalm hörten, durch ihren Unglauben ebenfalls ungehorsam waren, dann brachte Gott auch sie nicht zu der Ruhe in dem Land.
Dieser Abschnitt wird in Hebr 3,7-11 als Warnung für Christen zitiert, die durch ihren Unglauben ( Hebr 3,12 ) in Gefahr stehen, nicht in die verheißene Ruhe einzugehen (vgl. den Kommentar zu Hebr 3,7-12 ). Im umfassenden Sinn steht diese Ruhe für das kommende Königreich des Herrn auf der Erde, wenn die Gläubigen geistlich und irdisch ihre Ruhe im Herrn finden werden. Die Gläubigen kommen selbstverständlich in diese Ruhe hinein, wenn sie von ihren Werken lassen und auf ihn vertrauen.
Die Warnung in Ps 95 gibt einen Ausblick auf diese zukünftigen Ereignisse, weil er Teil eines Liedes ist, das das Königtum des Herrn feiert (V. 3 ), ein Königtum, in dem nur Menschen dienen können, die den Herrn in Wahrhaftigkeit anbeten.
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https://www.bibelkommentare.de/komme...s/psalm-93-100
PSALM 95
fordert Israel auf, mit Danksagung und Lobgesang vor Jehova zu treten. Die Verse 3 und 4 reden von Seiner Erhabenheit über alle Götter der Nationen und von Seiner Herrlichkeit als Schöpfer. Ja, Jehova ist es, der Israel gemacht hat; Er ist ihr Gott, und jetzt wird ihnen nach so langer Zeit und nach wiederholtem Fehlen ihrerseits Ruhe in Aussicht gestellt. Bis Macht geübt wird im Gericht, also solange es „heute“ heißt – denn wenn das große „Morgen“ angebrochen sein wird, wird nichts Böses, kein aufrührerischer Wille, mehr geduldet werden –, werden sie aufgefordert, ihre Herzen nicht zu verhärten, wie sie es einst in der Wüste getan hatten, als Gott schwur, dass sie nicht in Seine Ruhe eingehen sollten. Jetzt aber hat die Gnade trotz allem noch ein „Heute“ und ladet sie ein, in die Gegenwart Dessen zu kommen, der der Fels ihres Heils ist.
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https://www.bibelkommentare.de/komme...n/psalm-94-101 PSALM 95
Die Psalm 95 und 96 beschreiben das ewige Evangelium (Off 14,6.7), das der Überrest am letzten Tag verkünden wird. Es ist der letzte Aufruf an die Welt, sich dem kommenden König zu unterwerfen.1 In Psalm 95 wird es der jüdischen Nation gepredigt; in Psalm 96 wird es hingegen den heidnischen Nationen gepredigt.2 Die Juden des Überrestes rufen ihre Brüder auf, sich im Glauben vor ihrem Schöpfer, den HERRN, zu versammeln, um Ihm zu singen und Ihn zu preisen (Ps 95,1–6). Sie warnen sie, nicht wie ihre Väter in der Wüste zu sein, die wegen ihres Unglaubens nicht in die verheißene Ruhe eintreten konnten (Ps 95,7–11).
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