Ps 99
Der Psalmist ermutigte dazu, den Herrn mit Lobpreis zu erheben. Dafür gab es zwei Gründe: Er ist heilig und erhört in seiner Gnade die Gebete seines Volkes.
A. Der Herr ist König - der Herr ist heilig
( 99,1-5 )
Ps 99,1-3
Der Psalmist brachte dem heiligen Herrn, dem König, sein Lob dar. Der Königspsalm beginnt wie üblich mit den Worten: Der HERR ist König (vgl. Ps 47,9;93,1;96,10;97,1;146,10 ). Daher sollte jedermann erzittern.
Der Psalmist beschreibt, daß Gott auf dem Thron zwischen den goldüberzogenen Cherubim (vgl. Ps 80,2 ) auf der Bundeslade wohnt (vgl. 1Kö 6,23-28 ). Er ist groß in Zion, dem Ort, an dem der Tempel stand.
Die Menschen sollten überall seinen großen Namen preisen. Er wohnt in Zion und regiert in Gerechtigkeit, und das bezeugt seine Größe und seine Heiligkeit, die doch die vorherrschenden Gründe zum Lobpreis sind, die in diesem Psalm erwähnt werden.
Ps 99,4-5
Die Macht und Gerechtigkeit des Königs (vgl. Ps 95,3;98,6 und den Kommentar zu Ps 5,3 ) bezeugten seine Heiligkeit. Deshalb pries ihn der Psalmist.
Vers 5 ist ein Refrain (vgl. V. 9 ), der jedermann auffordert, den Herrn zu erhöhen und am Schemel seiner Füße anzubeten (d. h. vor dem Tempel mit der darin befindlichen Bundeslade).
B. Der Herr ist König - der Herr ist barmherzig
( 99,6-9 )
Ps 99,6-9
Der Psalmist sprach von Gottes Barmherzigkeit über seinen Vorfahren trotz der Sünden Israels. Mose, Aaron und Samuel haben gebetet und wurden erhört. Gott sprach zu ihnen (d. h. zu Israel) aus der Wolkensäule (vgl. 2Mo 13,21 ), und sie gehorchten. Sogar nachdem Israel gesündigt hatte und gestraft worden war, erhörte der Herr ihre Gebete und vergab ihnen. Deshalb gebührt diesem Herrscher die Ehre, jedoch nicht nur aufgrund seiner Heiligkeit ( Ps 99,3.5 ), sondern auch aufgrund seines barmherzigen Handelns mit seinem Volk. Gottes Erbarmen bewahrt sein Eigentum davor, von seinem gerechten Gericht verzehrt zu werden.
Vers 9 ist ein Refrain (V. 5 hat ganz ähnliche Worte), der das Volk Gottes dazu auffordert, den Herrn mit Lobpreis und Anbetung an seinem heiligen Berg, Zion, zu erhöhen (vgl. Ps 43,3;48,2;87,1 ).
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https://www.bibelkommentare.de/komme...s/psalm-93-100 PSALM 99
In Psalm 99, obwohl er einfachen Charakters ist, finden wir einige wichtige Grundsätze. Jehova regiert jetzt, und zwar nicht nur, indem Er göttliche Macht vom Himmel her übt, sondern indem Er Seine Macht als König auf der Erde errichtet. Er thront jetzt zwischen den Cherubim, wie vor alters in Israel. Er ist groß in Zion und hoch erhaben über alle Völker 3. Ferner liebt der König (der Messias, doch zugleich Jehova) das Recht und stellt die Geradheit fest, indem Er Recht und Gerechtigkeit in Jakob übt. So soll Jehova, der Gott Jakobs, erhoben werden, und zwar in Jerusalem. Doch noch ein anderer rührender und wichtiger Grundsatz tritt dann hervor. Israel hat völlig gefehlt und sich von Jehova abgewandt, es hat den Messias verworfen, ist gerichtet und beiseite gesetzt worden. Doch Jehova hat nie Seine Treue und Gnade aufgegeben. Daher greift der Geist hier zurück und erkennt die Heiligen des Alten Bundes an, die sich durch die Gnade treu erwiesen hatten. (Der Überrest wurde zu allen Zeiten anerkannt, in gewissem Sinne bilden auch wir heute den Überrest, sind alle Kinder Jerusalems, das jetzt verlassen ist, und harren aus unter der Regierung und Züchtigung Gottes, nur dass wir Ihn jetzt als Vater kennen.) „Mose und Aaron unter Seinen Priestern, und Samuel unter denen, die Seinen Namen anrufen“ – die wahren Propheten ohne Amt, wie groß auch das Maß ihrer Treue und der Wirksamkeit des Geistes in ihnen sein mochte –, „sie riefen zu Jehova, und er antwortete ihnen.“ Sie standen durch den Glauben in Beziehung zu Jehova; Er antwortete ihnen, wenn Er auch das Volk Seine Regierung fühlen lassen musste, indem Er ihr verkehrtes Tun rächte. So wird am Ende jeder, der den Namen Jehovas anruft, errettet werden; aber ebenso gewiss wird Jehova ihr verkehrtes Tun strafen. Dies sind die beiden Angelpunkte aller Wege Gottes: Gnade und ein offenes Ohr für den Schrei der Elenden und Armen und andererseits Seine Regierung in Heiligkeit und Wahrheit. (So ist es auch uns gegenüber, nur dass es für uns des Vaters [und doch Gottes] Regierung ist, nachdem wir Errettung und Kindschaft empfangen haben.) So wird das neugeborene Israel der letzten Tage einsgemacht mit den Treuen in Israel vor alters, so wie einst von dem Kinde der Ruth und des Boas gesagt wurde: „Ein Sohn ist der Noomi geboren“ (Ruth 4, 17); ihr früherer Name „Mara“ (Bitterkeit) ist vergessen.
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PSALM 99
Der Herr nimmt seinen Platz auf dem Thron in Zion als heiliger König Israels ein und errichtet seine gerechte Regierung über die ganze Erde (Ps 99,1–4). Die Fürbitte des Überrestes für das Volk (vorgeschattet in Mose, Aaron und Samuel, die sich für ihr Volk vor Gott verwendeten, als es weit von Gott entfernt war) wurde erhört und der Herr hat sein Reich aufgerichtet, wie Er es verheißen hatte (Ps 99,5–9).