Ps 101
König David sprach mit dem Herrn und versicherte, daß er entschlossen war, in seinem Königreich die Ordnungen Gottes beizubehalten, indem er das Böse wegtat, von seiner eigenen Person, seinem Hof und seiner Hauptstadt. Wenn Gerechtigkeit herrschte, dann wohnte der Herr gerne unter dem Volk. So ist dieser Psalm auch eine Art Satzung, durch die David unter Gott regierte.
A. Gottes Gnade und Gerechtigkeit
( 101,1 )
Ps 101,1 : Der Psalmist besang die Gnade ( HeseD ) und Gerechtigkeit des Herrn. Sie sind Kennzeichen und Basis göttlicher Herrschaft (vgl. Ps 89,15 ).
B. Davids Rechtschaffenheit
( 101,2 )
Ps 101,2
David hatte den Entschluß gefaßt, ein untadeliges Leben mit untadeligem Herzen vor Gott zu führen. Diese rechtschaffene Lebensweise begann in seinem Privatbereich in seinem eigenen Haus. Sie steht in scharfem Gegensatz zur Korruptheit der meisten Könige des Nahen Ostens zur damaligen Zeit.
C. Davids Geradheit im Palast
( 101,3-8 )
David führte näher aus, was er unter dem Pfad der Rechtschaffenheit verstand, den er nach seinen Worten gehen wollte (V. 2 ). Diese Rechtschaffenheit fing bei seiner eigenen Person an und erstreckte sich weiter auf seine Diener. Das war unabdingbar, wenn der Herr weiterhin seine Herrschaft segnen sollte.
Ps 101,3-4
David wollte rechtschaffen bleiben und das Böse nicht hinnehmen. Er wollte schändliche, treulose und verkehrte Menschen und ihr Handeln nicht in seiner Nähe dulden. Der Ausdruck "schändliche Dinge" heißt wörtlich "Dinge des Beliar". "Verkehrt" ( ZiqqES ) bedeutet "unehrlich, falsch" (vgl. den Kommentar zu Ps 18,27 ).
Ps 101,5-6
Der König bestimmte fernerhin, daß er sich mit treuen Dienern umgeben wollte. Er wollte die Verleumder zum Schweigen bringen (vgl. V. 8 ) und die Hochmütigen nicht dulden. Stolze Augen (vgl. Ps 18,28; Spr 6,17;30,13 ) blicken hochmütig drein. David wollte nach treuen Dienern suchen, die, wie er selbst zu jener Zeit, ebenfalls (in Rechtschaffenheit) ein untadeliges Leben führten (vgl. Ps 101,2 ).
Ps 101,7-8
David kündigte ferner an, daß er die Gottlosen im ganzen Volk, nicht nur im Palast, zum Schweigen bringen wollte. Bei seiner täglichen Rechtsprechung (vgl. Jer 21,12 ) wollte er die Übeltäter und die Gottlosen ausrotten. Dieser Ausdruck könnte eventuell Ausschluß vom Dienst und der Gemeinschaft bedeuten, es ist jedoch wahrscheinlicher, daß damit die Todesstrafe gemeint ist.
-*-*-
https://www.bibelkommentare.de/komme.../psalm-101-102 PSALM 101
Psalm 101 stellt dann noch die Grundsätze fest, nach denen der König Sein Haus und das Land regieren wird, wenn Er die Herrschaft im Namen Jehovas antritt.
Jene Reihe begann, wie wir sahen, mit Psalm 93, der sozusagen die Überschrift bildet: „Jehova regiert.“ Wir finden dort die Wut und Auflehnung der Menschen wider Gott, die oberherrliche Autorität Jehovas und die Heiligkeit, die Seinem Hause geziemt. Psalm 94 leitet die dann folgenden Psalmen ein mit dem Hilferuf des Überrestes, während die Ungerechtigkeit noch auf dem Thron ist. Psalm 95 ist ein Aufruf an Israel (den Überrest) in den letzten Tagen, Psalm 96 ein Aufruf an die Völker, denn Jehova kommt, um die Erde zu richten. Psalm 97 zeigt uns Jehova auf dem Wege, um Gericht auszuüben. Psalm 98 fordert auf, Jehova ein neues Lied zu singen, weil Er Gericht über die Erde gehalten und an Israel in Gnaden gedacht hat. In Psalm 99 hat Jehova Seinen Thron auf Erden in Zion eingenommen, und Psalm 100 wird Israel als Sein Volk anerkannt und zur Anbetung Jehovas aufgefordert; doch ist der Tempel in Jerusalem zugleich ein Bethaus für die ganze Erde. In bezug auf Israel sind sich nun Güte und Wahrheit begegnet (Ps 100, 5): Güte, denn Israel hatte gesündigt – Wahrheit, denn Gott hatte Verheißungen gegeben. Psalm 101 zeigt uns, dass von Güte und Recht gesungen werden kann, wenn der Thron Jehovas auf der Erde errichtet und von Ihm eingenommen worden ist.
-*-*-
PSALM 101
Dieser Psalm vervollständigt diese Psalmserie und enthüllt die großen Prinzipien, nach denen das Reich Christi regiert werden wird. Zuallererst wird das Reich zum Lob des HERRN dienen, indem es seine Güte und sein Recht vorstellt. Diese beiden großen Prinzipien, Gnade und Regierung, werden die Grundlage dieses Reiches bilden (Ps 101,1). Das Reich Christi wird von der Absonderung von allem Bösen geprägt sein (Ps 101,2.3). Das Böse wird dann nicht geduldet werden. Es wird behandelt werden, sobald es auftritt. Täglich („jeden Morgen“) werden die Gottlosen aus dem Land ausgerottet werden (Ps 101,4–8).