Ps 103
David blickte zurück auf die Gnadentaten Gottes an ihm und fand in der Bundesbeziehung des Volkes zum Herrn Trost, obwohl das Volk sündigte und schwach war. In diesem Vertrauen rief der Psalmist die ganze Schöpfung dazu auf, ihren Herrn zu preisen.
Dieser Psalm bejubelt die Errettung, die möglicherweise als Anwort auf das Gebet in Ps 102 geschehen ist.
A. Die Gnadentaten Gottes
( 103,1-5 )
Ps 103,1-2
David gab sich selbst den Befehl ( du meine Seele ), den Herrn von ganzer Seele zu preisen, d. h. sich ganz dem Lobpreis des heiligen Namens Gottes hinzugeben (vgl. Ps 33,21 ). Das war mit Sicherheit angesichts der vielen Wohltaten des Herrn gerechtfertigt.
Ps 103,3-5
David pries den Herrn für seine vielen Gnadentaten, für seine Vergebung der Sünden (V. 3 a), für die Heilung von Krankheit (V. 3 b), für die Errettung vom Tod (V. 4 a; Grube ist ein Synonym für Grab), für die Bereicherung seines Lebens durch Gottes Gnade (vgl. V. 8.11.17 ), für sein gnädiges Erbarmen (vgl.V. 8.13 ; Ps 116,5; 119,156 ), für Davids Sättigung ( mit Gutem ; vgl. Ps 104,28;107,9 ) und für die Erneuerung seiner Jugend. Wenn hier gesagt wird, daß Gott uns "krönt", dann weist dieser Ausdruck auf seine Gnade hin, die er schenkt (so wie in Ps 8,6 ). Der Psalmist erfuhr durch Gott eine geistliche Neubelebung wie ein Adler, der sein ganzes Leben hindurch seine Stärke behält (vgl. Jes 40,31 ).
B. Das Erbarmen Gottes
( 103,6-18 )
David spielte auf verschiedene Ereignisse in der Geschichte Israels an und sann über die Bundestreue des Herrn nach, die er zu schwachen Sündern aufrechterhielt.
Ps 103,6-8
David rief sich zunächst den Bund des Herrn mit Mose ins Gedächtnis. Er pries die Gerechtigkeit des Herrn und beschrieb, daß Gott sich Mose und dem Volk Moses als erbarmender (vgl. V. 4.13 ; Ps 86,15;111,4;145,8 ) und gnädiger Gott offenbart hatte, der langsam zum Zorn und reich an Gnade ( Liebe , HeseD ; vgl. Ps 103,4.11.17 ) ist. Vers 8 bezieht sich auf Gottes Worte, die er am Berg Sinai zu Mose gesprochen hatte ( 2Mo 34,6; vgl. Neh 9,17; Ps 86,15;145,8; Joe 2,13; Jon 4,2 ). Gott ist treu gegenüber seinem Volk und wird es aus der Unterdrückung erretten.
Ps 103,9-12
David ging dann darauf ein, daß der Herr in seiner Gnade Sünden vergibt. Weil Gott langsam zum Zorn ist (vgl. V. 8 ), klagt er nicht immer ( rIB , "eine Gerichtssache gegen jemand aufbringen") einen Menschen wegen seiner Sünde an noch verfährt er mit dem Menschen nach seinen Sünden. Aufgrund seiner großen Liebe (vgl. V. 4.8.17 ) trennt er die Sünde völlig von den Sündern ab, indem er ihnen vergibt.
Ps 103,13-18
In diesen Versen schrieb David, daß, auch wenn das Leben des Menschen vergänglich ist, es durch den Bund mit dem Herrn befestigt wird. Der Herr erbarmt sich (vgl. V. 4.8 ) über sein schwaches Volk (V. 13 ), denn er weiß, wie schwach der Mensch ist (V. 14-16 ). Der Mensch ist nur Staub (vgl. 1Mo 2,7 ), und sein Leben ist kurz, so wie auch das Gras nur kurze Zeit besteht (vgl. Ps 37,2;90,5;102,5.12; Jes 40,6-8 ) und die wilden Blumen. Gottes Liebe in seinem Bund besteht jedoch von Ewigkeit zu Ewigkeit (vgl. Ps 102,5.9.12 ) und gilt denen, die ihm gehorchen. Auch hier wird die Ewigkeit des Herrn als Trost für den schwachen Menschen betrachtet. Der Mensch kann seine Hoffnung nicht auf andere, ebenso schwache Menschen setzen, sondern nur auf den ewigen Gott.
C. Der Lobpreis Gottes
( 103,19-22 )
Ps 103,19-22
David legte dar, daß der Herr über die ganze Erde regiert. Deshalb sollen alle Engel, Gottes himmlische Heerscharen, die seine Knechte sind, und seine ganze Schöpfung ( seine Werke ) den Herrn an jedem Ort preisen. David schloß seinen Psalm auf dieselbe Weise, wie er ihn begonnen hat: Er ermahnte sich selbst ( du meine Seele ), den Herrn zu preisen.
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https://www.bibelkommentare.de/komme...almen-synopsis PSALM 103-106
INHALTSVERZEICHNIS
Die Psalmen 103 – 106 zeigen uns die Ergebnisse der Geschichte Israels in Gnade und Verantwortlichkeit sowie den Bund unter diesen beiden Gesichtspunkten. In Psalm 103 vernehmen wir die Stimme des Messias inmitten Israels; Er preist Gott hinsichtlich Seiner Handlungsweise mit Seinem Volke; in Psalm 104 erhebt Er Gott im Blick auf die Schöpfung. In Psalm 105 werden die Gnadenwege Gottes mit Israel betrachtet, und zwar von Abraham an bis zur Besitzergreifung des Landes (das Israel nunmehr in Frieden besitzen soll); in Psalm 106 dagegen wird die Verkehrtheit der Wege Israels von Anfang bis zu Ende vor Gott anerkannt, aber auch Jehovas Güte, auf die der Glaube rechnet, denn sie „währt ewiglich“. Gnade und Güte bilden die einzige Grundlage, auf der der Glaube noch hoffen kann und auf der das Volk zum Gehorsam geführt werden wird. Damit endet das Buch. Doch ich möchte noch einige ins einzelne gehende Bemerkungen machen. PSALM 103
Ohne Zweifel ist der Geist Christi der Anführer in diesen Lobeserhebungen Jehovas, denn Er sagt: „Von dir ist mein Lobgesang in der großen Versammlung“, doch redet Er in diesem Psalm im Namen von ganz Israel. Das Volk hat Vergebung und Gnade empfangen durch die Güte und die Erbarmungen Jehovas. Was den Menschen betrifft, so gleicht er dem Grase; auch das Volk war wie Gras gewesen und war verdorrt (Jes 40, 6 – 8). Doch die Güte Jehovas ist von Ewigkeit zu Ewigkeit über die, die Ihn fürchten – die Gehorsamen. So wird, gerade infolge der Natur und des Namens Jehovas, alles der Güte, aber auch der Treue zugeschrieben; doch gilt es den Gehorsamen, dem gottesfürchtigen Überrest. Jehova erkennt sie jetzt an mit Güte und Erbarmungen; alle ihre Sünden hat Er weit von ihnen entfernt. Jehova hat Seinen Thron in den Himmeln festgestellt – das einzige Mittel, wodurch die Segnung sichergestellt werden konnte –, und nun herrscht Sein Reich über alles; nicht nur dass Er Anspruch auf alles hat, sondern das Reich ist tatsächlich errichtet. Es sind die Lobeserhebungen Israels infolge des Einschreitens Jehovas, von dem die vorhergehenden Psalmen geredet haben. In Matthäus 9, 1 – 6 wird Jesus als der Jehova bezeichnet, der hier am Ende der Tage ganz Israel heilt (V. 3). Je näher wir die Schrift kennen lernen, desto einfacher und klarer tritt uns die Wahrheit vor Augen, dass Christus, obwohl der „Sohn des Menschen“, doch zugleich der Jehova des Alten Testamentes ist.
PSALM 103
Psalm 103 ist der Lobpreis Israels an den HERRN als Erlöser. Die erlösten Israeliten werden sich der Bedeutung des Werkes des Herrn vom Kreuz und des Segens, der davon für sie ausgeht (Ps 102), bewusst und preisen Ihn dafür. In einem Loblied besingen sie die Segnungen (Wohltaten), die ihnen nun als Folge der Erlösung gehören. Siebenmal „preisen“ sie den Herrn (Ps 103,1.2; 20–22).
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