Ps 134
Der Wallfahrer wandte sich an Priester und Leviten, die den Tempel bewachten, und bat, daß der Herr ihnen die himmlischen Segnungen aus Zion schenken möge.
A. Aufruf zum Lobpreis
( 134,1-2 )
Ps 134,1-2
Der Wallfahrer forderte die Priester und die Knechte des Herrn, die im Tempel ( dem Haus des HERRN ) dienten, dazu auf, ihn mit erhobenen Händen zu preisen.
B. Bitte um den Segen des Herrn
( 134,3 )
Ps 134,3
Der Wallfahrer betete darum, daß der Schöpfer ( der, der Himmel und Erde gemacht hat ; vgl. den Kommentar zu Ps 115,15 ) sie segnen möge. Dieser Abschnitt ist ein passender Segensspruch zu den vorausgegangenen Wallfahrtsliedern ( Ps 120-134 ).
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https://www.bibelkommentare.de/komme.../psalm-120-136 PSALM 134
Dieser Psalm schließt die Serie mit der Aussage ab, dass die Erde von Zion aus gesegnet werden wird. Zion ist deshalb der Ort des Segens auf der Erde, weil der Herr dort wohnt. Es begann im vorherigen Psalm mit Segen, der auf Israel herunterkommt (Ps 133,3). Nun folgt Segen, der von Israel als Danksagung 9 hinaufsteigt (Ps 134,1.2). Schließlich wird Segen genannt, der durch Israel in die Welt hinausfließt (Ps 134,3).
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PSALM 134
Psalm 134 schließt die Reihe der Stufenlieder, indem die Knechte Jehovas aufgefordert werden, Ihn zu preisen. Nacht und Tag soll Lob zu Ihm emporsteigen, und heilige Hände sollen im Heiligtum erhoben werden, um Jehova zu preisen. Jehova ist gegenwärtig, und Seine Knechte sind da, um Ihn zu erheben. Jehova, der Himmel und Erde gemacht hat, segnet nunmehr nicht einfach vom Himmel aus, sondern von Zion aus; denn Zion ist jetzt der Ort, wo Jehova gepriesen wird und von wo aus Er segnet. In dem letzten Verse möchte ich fast die Stimme Christi als des Sohnes Davids erkennen, etwa in dem Charakter Melchisedeks, der sagte: „Gesegnet sei Abram von Gott, dem Höchsten, der Himmel und Erde besitzt! Und gepriesen sei Gott, der Höchste!“ (1. Mo 14, 19. 20); nur dass die Segnung in unserem Psalm besonders in Verbindung mit Jehova steht (wie in Sach 6, 13), der den gläubigen Überrest von Zion aus segnet. Dieser letzte Vers ist wie eine Antwort auf die beiden vorhergehenden: der Geist Christi fordert die Knechte Jehovas auf, Jehova zu preisen, und diese segnen von Jehova aus den frommen Überrest.
Fußnoten
- 1Ich nehme hier Bezug auf Daniel 8, nicht auf Daniel 9.
- 2Ein Berg ist das Bild erhabener Macht; hier handelt es sich um den Berg Jehovas.
- 3Drei Regierungsgrundsätze sind in Israel zur Anwendung gekommen: erstens unmittelbare Verantwortlichkeit Gott gegenüber unter dem Priestertum; mit Eli fiel dasselbe, und „lkabod“ war das Ergebnis; es war aus mit Israel auf dem Boden der Verantwortlichkeit. Dann trat Gott ins Mittel durch einen Propheten; das konnte Er noch tun; es war eine Handlung in Unumschränktheit. Aber auch dies hielt nicht stand, ebenso wenig das Königtum, welches das Volk eigenwillig errichtete. Dann aber finden wir das Königtum als eine Macht in Gnade errichtet, wie es einst in Christo der Fall sein wird, und nun kehrt die verlorene Bundeslade zurück. Das ist, was in diesem Psalm gefeiert wird.
- 4Hier ist die eine der beiden Stellen im Alten Testament, wo von „Leben bis in Ewigkeit“, also von ewigem Leben, die Rede ist; die andere finden wir in Daniel 12. Beide werden in der kommenden Segenszeit des Tausendjährigen Reiches erfüllt werden. Im Neuen Testament ist das ewige Leben, wie ich wohl nicht zu sagen brauche, in Christo völlig offenbart worden; wer an Ihn glaubt, hat ewiges Leben.