Ps 140
Der Psalmist David sprach gegen die Gottlosen Verwünschungen aus, die ihn mit ihren boshafen Anschlägen verderben wollten. Er sprach diese Verwünschungen im vollen Vertrauen darauf aus, daß der Herr dem Bedrückten gegen ihre Angriffe Gerechtigkeit gewährte. Das ist der Inhalt des Gebetes zu Beginn des Psalmes.
A. Davids Flehen
( 140,2-9 )
Ps 140,2-6
David rief den Herrn an, ihn vor den Gottlosen zu erretten, die ihn vernichten wollten. Die Verse 2-3 enthalten diesen Schrei zu Gott und Vers 4-6 die Klage des Psalmisten. Er bat Gott, ihn zu retten und vor den Gewalttätigen (vgl. V. 5.12 ) zu schützen (vgl. V. 5 ), vor den Menschen, die täglich Bosheiten ersinnen und ausführen (vgl. V. 9 ). Die Widersacher Davids hatten scharfe Zungen, sie hatten Gift unter ihren Lippen (V. 4 ). Die Gottlosen hatten beschlossen, David in seinem Tun zum Straucheln zu bringen, deshalb benötigte er Gottes Hilfe (V. 5 ). So wie Jäger Fallen stellen, so hatten die Gottlosen für David Fallen gestellt (V. 6 ; vgl. Ps 141,9-10;142,4 ). Davids gefährliche Feinde ( Ps 140,4 ) versuchten, David um sein Leben zu bringen (V. 5-6 ).
Ps 140,7-9
David wiederholte seinen Schrei um Hilfe und betete, daß die Gottlosen ihre Pläne nicht zur Ausführung bringen (vgl. V. 3 ) und über ihren Erfolg stolz sein könnten. In seinem Gebet nannte der Psalmist den Herrn seinen starken Erlöser, der sein Haupt im Kampf beschirmte . Dieses militärische Bild hebt den göttlichen Schutz vor den Gottlosen hervor.
B. Davids Verwünschungen
( 140,10-12 )
Ps 140,10-12
David stieß mehrere Verwünschungen über die Gottlosen aus. Er hoffte, daß ihre bösen Worte (V. 4 ) sie in Probleme brächten. Er hoffte auch, daß glühende Kohlen auf sie herabfielen (vgl. Ps 11,6 ). Dieses Bild erinnert an Sodom und Gomorra (vgl. 1Mo 19,24 ). David hoffte, daß das Unglück die Verleumder überwältigen möge (vgl. "ihr Gift", Ps 140,4 ). Wieder nannte David seine Feinde Männer der Gewalttat (vgl. V. 2.5 ).
C. Davids Vertrauen
( 140,13-14 )
Ps 140,13-14
David war davon überzeugt, daß der Herr für die Sache des Armen und Elenden eintrat (vgl. Ps 40,18;70,6;86,1;109,22 ). Die Gerechten priesen den Herrn, der ihre Sache geführt hatte. Sie wohnten in seiner Gegenwart in Frieden (vgl. Ps 102,29 ).
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PSALM 140
Nachdem die Stämme Israels zurück in das Land ihres Erbes geführt wurden und sich dort ansiedelten, werden sie plötzlich in großer Bedrängnis innerlich dahinsinken, wenn sie die Armeetruppen sehen, die sich zum Krieg versammelt haben. Wir wissen aus der Prophetie, dass diese Armeen, die auftreten, nachdem die Stämme Israels in ihr Heimatland zurückgekehrt sein werden, die Armeen Gogs (Russlands) sind. Siehe Hesekiel 36–39. Die Psalm 140 bis 144 beschreiben die Gefühle in dieser großen Not, die die gerade erst gesammelten Stämme Israels empfinden werden, wenn sie von den Truppenbewegungen der russischen Heere und der Heere ihrer vielen verbündeten Staaten hören werden. Die zwölf Stämme des Überrestes Israels schreien zu dem Herrn, bittend um Bewahrung vor „dem bösen Menschen; vor dem Mann der Gewalttaten“, welches der Assyrer in seiner finalen Form ist (Gog-Russland).3 Es ist der Versuch des Feindes zu dieser Zeit das neu aufgerichtete Israel „umzustoßen“ (Hes 38,8–13). Die abtrünnigen Israeliten (die „Gottlosen“), die aus den zurückkehrenden Stämmen Israels herausgetan und vor den Grenzen des Landes zurückgelassen wurden (Ps 139,19.20), verbünden sich mit dem Assyrer bei dessen Ankunft. Augenscheinlich werden sie in die heranmarschierenden Truppen integriert, die gegen Israel ausgezogen sind (Ps 140,2–6).4 Als Antwort auf den Schrei der Israeliten bewahrt der Herr sie, indem Er ihr „Haupt beschirmt am Tag der Waffen“ (Ps 140,7–9). Vergleiche Psalm 46,5–7, Nahum 1,7, Jesaja 26,20.21, Jesaja 37,33–35 und Micha 5,5. Sie flehen den Herrn an, den Kopf 5 der angreifenden Armeen zu zerstören, sodass sie sich wieder freuen und seinem Namen danken könnten (Ps 140,10–14).
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PSALM 140
In Psalm 140 fleht der gläubige Überrest um Befreiung von dem bösen und gewalttätigen Manne, er steht in Verbindung mit Jehova, ist aber noch umringt von den Hoffärtigen.