Ps 145
Dieser Psalm Davids ist mit "Ein Loblied" überschrieben. Es ist der einzige Psalm mit dieser Überschrift. Hier beginnt der große Lobgesang der gesamten Sammlung, denn der Lobpreis spielt in den Psalmen 145-150 eine größere Rolle als in den meisten anderen. Das Wort "Lob, Lobpreis" wird in diesen sechs Psalmen 46mal gebraucht.
In Ps 145 pries David den Herrn für seine mächtigen Taten, die von einer Generation der nachfolgenden Generation weitererzählt werden. David pries den Herrn, daß Gott in seiner Gnade ein ewigwährendes Königreich gegründet hatte und daß er denen antwortete, die ihn liebhatten.
A. Lobpreis für Gottes mächtiges Handeln
( 145,1-7 )
Ps 145,1-3
David gelobte, den Herrn, seinen König (vgl. Ps 149,2 ), und seinen Namen (sein geoffenbartes Wesen) täglich zu preisen, denn Gott ist groß. Die Größe des Herrn ist unergründlich, keiner hat je ihre Tiefe ausgelotet.
Ps 145,4-7
David erzählte von den großen Taten Gottes, die von Generation zu Generation verkündet werden. Die Gläubigen sprechen von der Pracht (vgl. V. 12 und den Kommentar zu Ps 29,2 ) seiner Majestät, sie sinnen über seine Werke nach, besingen und feiern sie und seine Güte.
B. Lobpreis für Gottes ewigwährendes Königreich
( 145,8-16 )
Ps 145,8-10
David beschrieb das wunderbare Wesen Gottes und versicherte, daß Gott gnädig und barmherzig ist (vgl. Ps 111,4 ), langsam zum Zorn und voller Güte (derselbe hebr. Ausdruck findet sich auch in 2Mo 34,6; Neh 9,17; Ps 86,15; 103,8; Joe 2,13; Jon 4,2 ). Weil Gott gut und barmherzig über alle ist, preisen ihn alle seine Werke und seine Heiligen.
Ps 145,11-13 a
Der Lobpreis der Heiligen (V. 10 ) beinhaltete auch ihre Dankbarkeit, daß er sein Königreich errichtete. Von Generation zu Generation werden die Menschen vom Königreich Gottes sprechen, welch mächtige Taten er vollbringt und wie sein Königreich über alle Generationen hinweg fortbesteht (vgl. Dan 4,3.34 ).
Ps 145,13-16 (Ps 145,13b-16)
David unterwies die Versammlung über die Gnade des Herrn, die er Menschen erwies. Er steht treu zu allen seinen Verheißungen. Er richtet die auf, die fallen, er gibt allen ihre Speise (vgl. Ps 111,5;132,15;136,25;146,7 ), und er stillt ihr Verlangen (vgl. Ps 145,19 ). Er ist der treue Herr, dessen Herrschaft ewig währt (V. 13 ).
C. Lobpreis für Gottes Errettung
( 145,17-21 )
Ps 145,17-21
David erhob den Herrn, denn er ist gerecht und treu. (Zu der Wendung: alles, was er gemacht hat , vgl. V. 9-10.13 .) Deshalb erhört Gott die Gebete der Elenden - derer, die ihn fürchten und ihn lieben - wenn sie ihn anrufen. Deshalb muß jeder Mensch seinen Namen preisen (V. 21 ; vgl. V. 1 ). Wieder sind die Größe Gottes und seine Gnade Anlaß zum Lobpreis.
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PSALM 145
Nachdem die Israeliten nun aus all ihren Nöten befreit wurden, feiern sie ihre vollständige Erlösung, indem sie den Herrn als ihren Messiaskönig preisen. Sobald das 1000-jährige Reich angebrochen ist, wird sich die Herrlichkeit Christi als König über die ganze Erde ausbreiten. Dann führt Christus den Lobpreis Gottes an (Ps 22,23) für seine wunderbaren Werke (Ps 145,1–7), für seine Güte (Ps 145,8–13) und für seine große bewahrende Macht über all seine Geschöpfe (Ps 145,14–21). Während sein Volk bewahrt werden wird, werden diejenigen, die sich selbst im Reich als Böse erweisen, gerichtet werden (Ps 145,20; 101,3–8; Zeph 3,5; Sach 5,1–4).
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PSALM 145
Psalm 145 geht in seinen Gedanken schon ins Tausendjährige Reich über, wenn die Drangsal vorüber ist und die volle Befreiung gefeiert werden kann. Wir hören Christum im Geiste, vielleicht sogar in Person, in der Mitte Israels Lobgesänge für Jehova anstimmen und solche in den Herzen der Menschen erwecken. Obgleich daher dieser Psalm nur der Absicht, Jehova zu preisen, Ausdruck gibt, trägt er doch den Charakter eines Wechselgesanges. Zuerst drückt der Psalmist seine eigene Absicht aus, Jehova zu preisen, und zwar immer und ewiglich. „Reden will ich von der herrlichen Pracht deiner Majestät.“ Man sieht, sein Herz ist mit Lob und Preis erfüllt und redet davon. Dann heißt es: „Und sie (die Menschen) werden sprechen von der Kraft deiner furchtbaren Taten, und deine Großtaten werde ich erzählen. Das Gedächtnis deiner großen Güte werden sie hervorströmen lassen und deine Gerechtigkeit Jubelnd preisen.“ Da er hier an die Güte erinnert worden ist, bricht er ab – und das ist wunderschön –, um von dieser Güte zu reden, denn „aus der Fülle des Herzens redet der Mund“. Dann heißt es weiter: „Es werden dich loben, Jehova, alle deine Werke, und deine Frommen werden dich preisen“, und zwar wird der Gegenstand ihres Rühmens die Herrlichkeit des Reiches und die Macht Jehovas sein, um den Menschenkindern kundzutun Seine Machttaten und die prachtvolle Herrlichkeit Seines Reiches; und dieses Reich ist ein ewiges Reich. In den Versen 14 – 20 wird dann der Charakter Jehovas entfaltet. In Vers 21 wiederholt der Psalmist den Vorsatz seines Herzens, das Lob Jehovas auszusprechen. Es ist, als ob der Mensch Christus hier redete. Er sagt: „Mein Gott“ (V. 1); und Jehova wird als König betrachtet. Im allgemeinen rühmt hier der Anführer des Lobes das, was Jehova Selbst ist, während die übrigen mehr die äußere Größe und die Machttaten Gottes preisen, obwohl auch jener von den Wundertaten Jehovas redet; doch ist sein Herz vor allem von der Größe, Herrlichkeit und Majestät Jehovas (V. 3. 5. 8. 9) und von Seinen Wegen und Handlungen der Gnade (V. 14 – 19) erfüllt. Wir finden also in diesem Psalm den Anführer des Lobes, ferner die Heiligen (den jüdischen Überrest) und schließlich die Menschenkinder im allgemeinen. Das ist von großem Interesse, denn es ist der Messias, der Sein Wort erfüllt: „Von dir ist mein Lobgesang in der großen Versammlung“ (Ps 22, 25). Und wie erfüllt ist Sein Herz von diesem Lobgesang! Jehovas Reich ist jetzt errichtet, und der Messias lobsingt Ihm zuerst in der Mitte Israels, dann die so wunderbar bewahrten Heiligen, und endlich stimmt, von ihnen angeleitet, die ganze Erde ein in das Lob Jehovas und preist Seine Wunderwerke.