Ps 116
Der Psalmist erinnerte daran, wie der Herr ihn vor dem sicheren Tod errettet und ihm sein Leben im Dienst für den Herrn verlängert hatte. Deshalb gelobte er, sich in seinem Tempel zu dem Herrn zu bekennen. Wenn Ps 115 ein Lied für die Versammlung ist, dann ist Ps 116 ein persönliches Loblied, das der Psalmendichter aus Dankbarkeit für seine Errettung vor dem ihm unmittelbar drohenden Tod darbrachte.
A. Verkündigung des Lobpreises
( 116,1-2 )
Ps 116,1-2
Zu Beginn dieses Psalms steht das wunderbare Bekenntnis der Liebe zum Herrn, das ein Mensch aussprach, der Rettung durch den Herrn erfahren hatte. Deshalb wollte der Psalmist ihn anrufen, solange er lebte.
B. Bericht über die Errettung
( 116,3-11 )
Ps 116,3
Der Psalmist gab von seiner Errettung durch den Herrn Zeugnis (V. 3-11 ) und unterwies damit zugleich andere Menschen. Er erinnerte sich daran, wie er sich in Todesgefahr befunden hatte (V. 3 ). Er stellte voller Dramatik dar, wie er von Tod und Grab verfolgt wurde. Er wäre beinahe gestorben.
Ps 116,4-6
Dann schrie der Psalmist zum Herrn um Errettung. Aufgrund der Errettung, die er dann erfuhr, unterwies er die Versammlung über den Herrn. Gott ist gnädig und barmherzig, er bewahrt und errettet die, die in großer Not sind, auch den Psalmisten.
Ps 116,7-11
Dann zog der Psalmist aus seiner Erfahrung Lehren, die auch anderen nützlich sein konnten. Erstens können die Gläubigen stets zurückkehren und sich ausruhen, denn Gott errettet vor dem Tod (V. 7-8 ). Der Kummer des Psalmisten und seine Angst schwanden dahin, so daß er nun ein friedliches und ruhiges Leben im Dienst des Herrn führen konnte.
Zweitens errettet Gott diejenigen, die sich in Not befinden, so daß sie vor ihm ein gehorsames Leben führen können (V. 9 ).
Drittens ist Gott der einzige, der wirklich völlig verläßlich ist (V. 10-11 ). Die Worte ich glaubte nehmen auf Vers 9 b Bezug; d. h. der Psalmist glaubte, daß er weiterleben werde. Das war echtes Vertrauen, obwohl der Psalmist hart bedrängt wurde und sich von allen (die offenbar gesagt hatten, er werde nicht errettet) betrogen fühlte. Als er sich dem Tod gegenübersah, wußte er, daß Gott absolut vertrauenswürdig ist, deshalb schrie er zu dem Herrn.
C. Gelöbnis zum Lobpreis
( 116,12-19 )
Ps 116,12-14
Der Schreiber fragte, wie er dem HERRN seine Güte vergelten könne (vgl. V. 7 ; Ps 13,6; 142,8 ), und gelobte, ihn in der Versammlung zu preisen. Man hat verschiedentlich angenommen, daß sich der Kelch auf den Bestandteil des Opfers bezieht, den der Opfernde zur Errettung darbrachte. Das entspricht möglicherweise den Tatsachen; andernfalls könnte man die Aussage bildhaft deuten, d. h., daß der Psalmist Gott für sein Geschick (seinen "Kelch") pries ( erhob ), also für seine "Errettung". In jedem Falle pries er Gott und erfüllte so seine Gelübde (vgl. Ps 116,18 ). Andere wiederum hörten das und wurden erbaut. Auch das ist der Sinn des Lobpreises, der vor Menschen dargebracht wird.
Ps 116,15-19
Der Psalmist hatte erfahren, daß der Herr in ganz besonderer Weise auf den Tod seiner Frommen achtet. Er bestätigte, daß er ein Knecht (V. 15-16 ) des Herrn war und wollte ihn vor dem Volk preisen (V. 17-19 ). Der Tod eines Gläubigen ist dem Herrn teuer; er läßt nicht zu, daß sein Volk einfach ohne Ursache stirbt. Hier gab die Errettung eines Heiligen vom Rand des Todes (V. 3.8 ) Anlaß für den Lobpreis Gottes und für die Erbauung der Heiligen vieler zukünftiger Zeitalter. Der Psalm schließt mit der Aufforderung: Preist den HERRN ( hal+lUyAh ; vgl. den Kommentar zu Ps 104,35 ).
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https://www.bibelkommentare.de/komme.../psalm-111-118 PSALM 116
Psalm 116 feiert diese Befreiung Israels, die ihnen zuteil geworden ist, als schon die Bande des Todes sie umfingen. Jehova hat ihr Flehen gehört und sie gerettet, und jetzt werden sie wandeln vor Jehova in dem Lande der Lebendigen. So ist dieser Psalm eine fortlaufende Aufzählung der Erbarmungen Jehovas: sie sind elend gewesen, und Er hat sie errettet. Das erweckt ihre Liebe zu Ihm. In Vers 5 und 6 haben wir Jehovas Charakter: Er bewahrt die Einfältigen. Die Seele, die durch so tiefe Übungen gegangen ist, kann nun zu ihrer Ruhe zurückkehren. Der Tod Seiner Frommen ist kostbar in den Augen Jehovas. Der Gerettete will in der Gegenwart des ganzen Volkes des Herrn, in den Vorhöfen des Hauses Jehovas, in der Mitte Jerusalems, die Gelübde bezahlen, die er in seiner Bedrängnis getan hat, als er Jehova anrief; er will Opfer des Lobes opfern.
Dass der Apostel in 2. Kor 4, 13 das Wort anführt: „Ich glaubte, darum redete ich“, zeigt uns, wie die Psalmen gebraucht werden können, indem sie Grundsätze für das praktische Leben für jeden Gläubigen enthalten. Trotz aller Leiden und Prüfungen öffnet das Vertrauen auf Jehova den Mund des Gläubigen. Diese Stelle bezieht sich nicht etwa auf Paulus; auch sagte er nicht: „Ich sprach in meiner Bestürzung: Alle Menschen sind Lügner!“ obwohl ein Anklang daran zu finden ist in den Worten: „Alle suchen das Ihre“, sondern er wendet den allgemeinen und wichtigen Grundsatz, der in den Worten enthalten ist, auf sich an.
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https://www.bibelkommentare.de/komme...er-die-psalmen PSALM 116
Nachdem die zehn Stämme Israels in das Land Israel zurückgekehrt sind (Ps 116, 9.18.19) und durch den Herrn wiederhergestellt wurden, feiern sie ihre Errettung. Sie realisieren, dass sie an der Schwelle des Todes standen, als der Herr sie in Gnade errettete. Dies bewirkt Liebe und Hingabe in ihren Herzen (Ps 116,1–9). Sie antworten auf seine Güte mit dem Wunsch, Ihm etwas darzubringen für alles, was Er für sie getan hat (Ps 116,12). Sie lösen ihre Gelübde ein und bringen Dankopfer dar (Ps 116,13–18). Der Psalm schließt damit, dass das „ganze Volk“ (alle zwölf Stämme) den Herrn in Jerusalem gemeinsam anbetet (Ps 116,18.19).