Von: Andreas Moser
Entnommen: ➡️ https://www.bibelbetrachtungen.ch/06_01_heb53t_36b.html
Die überlebenswichtige Nachricht weitergeben, damit alle zu Christen werden...
So wie das Volk Israel in 2. Könige 7 die Botschaft annehmen und ins Lager gehen musste, um aus ihrer Not errettet zu werden, so muss auch jeder Mensch an das Erlösungswerk des Herrn Jesus glauben und zu ihm umkehren.
Die gute Nachricht an uns ist, dass Gott seinen Sohn sandte und für unsere Sünden starb und er ist auferweckt worden, so wie es vorausgesagt wurde (1Kor 15).
Wenn wir unsere eigene Not erkannt haben und uns dem Herrn Jesus im Glauben und Nachfolge unterworfen haben, dann werden auch wir alle anderen Menschen um uns von der rettenden Nachricht überzeugen wollen, genauso wie die vier aussätzigen Männer die Menschen in der Stadt benachrichtigten (2Kö 7,10) oder so wie Paulus mit seiner Botschaft, der damit den König Agrippa und alle anderen Zuhörer zu Christen machen wollte (siehe Apg 26,28-29).
Die schlechte Nachricht ist, dass jeder, der nicht glaubt und umkehrt, als tot gilt, so wie der Mann in 2. Könige 7, der Elisa nicht glaubte. Zwar konnte er die Erfüllung der Prophetie sehen, aber er hatte keinen Anteil daran. Vgl. dazu Joh 3,36.
Liebe Leser, oft sind wir uns nicht bewusst, welche Tragweite und Konsequenz diese Nachricht hat.
Daher dienen diese Zeilen vor allem mir als Erinnerung daran, ebenso einen Eifer in der Verkündigung zu haben wie ein Paulus.
Mein Gewissen muss auf die gleiche Weise daran erinnert werden wie das der Aussätzigen.
Möge doch dieser Bibelabschnitt dich und mich zu diesem Eifer anregen.
Im Hebräischen wird eine solche Selbstaufforderung mit einem bestimmten Bildeelement gemacht.
In der 1. Person Singular oder Plural heißt diese Form Kohortativ.
Es ist dann so, als gäbe man sich selbst den Befehl, den Menschen ihre Verlorenheit und den Rettungsweg aufzuzeigen.
2. Korinther 5,10-11
Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden, auf daß ein jeder empfange, was er in dem Leibe getan, nach dem er gehandelt hat, es sei Gutes oder Böses. 11 Da wir nun den Schrecken des Herrn kennen, so überreden wir die Menschen, Gott aber sind wir offenbar geworden; ich hoffe aber, auch in euren Gewissen offenbar geworden zu sein.
Hebräischer Text vokalisiert
Der Text basiert auf der Biblia Hebraica Stuttgartensia
2. Kö 7,3-9
3 וְאַרְבָּעָה אֲנָשִׁים הָיוּ מְצֹרָעִים פֶּתַח הַשָּׁעַר וַיֹּאמְרוּ אִישׁ אֶל־רֵעֵהוּ מָה אֲנַחְנוּ יֹשְׁבִים פֹּה עַד־מָתְנוּ׃
4 אִם־אָמַרְנוּ נָבֹוא הָעִיר וְהָרָעָב בָּעִיר וָמַתְנוּ שָׁם וְאִם־יָשַׁבְנוּ פֹה וָמָתְנוּ וְעַתָּה לְכוּ וְנִפְּלָה אֶל־מַחֲנֵה אֲרָם אִם־יְחַיֻּנוּ נִחְיֶה וְאִם־יְמִיתֻנוּ וָמָתְנוּ׃
5 וַיָּקוּמוּ בַנֶּשֶׁף לָבֹוא אֶל־מַחֲנֵה אֲרָם וַיָּבֹאוּ עַד־קְצֵה מַחֲנֵה אֲרָם וְהִנֵּה אֵין־שָׁם אִישׁ׃
6 וַאדֹנָי הִשְׁמִיעַ ׀ אֶת־מַחֲנֵה אֲרָם קֹול רֶכֶב קֹול סוּס קֹול חַיִל גָּדֹול וַיֹּאמְרוּ אִישׁ אֶל־אָחִיו הִנֵּה שָׂכַר־עָלֵינוּ מֶלֶךְ יִשְׂרָאֵל אֶת־מַלְכֵי הַחִתִּים וְאֶת־מַלְכֵי מִצְרַיִם לָבֹוא עָלֵינוּ׃
7 וַיָּקוּמוּ וַיָּנוּסוּ בַנֶּשֶׁף וַיַּעַזְבוּ אֶת־אָהֳלֵיהֶם וְאֶת־סוּסֵיהֶם וְאֶת־חֲמֹרֵיהֶם הַמַּחֲנֶה כַּאֲשֶׁר־הִיא וַיָּנֻסוּ אֶל־נַפְשָׁם׃
8 וַיָּבֹאוּ הַמְצֹרָעִים הָאֵלֶּה עַד־קְצֵה הַמַּחֲנֶה וַיָּבֹאוּ אֶל־אֹהֶל אֶחָד וַיֹּאכְלוּ וַיִּשְׁתּוּ וַיִּשְׂאוּ מִשָּׁם כֶּסֶף וְזָהָב וּבְגָדִים וַיֵּלְכוּ וַיַּטְמִנוּ וַיָּשֻׁבוּ וַיָּבֹאוּ אֶל־אֹהֶל אַחֵר וַיִּשְׂאוּ מִשָּׁם וַיֵּלְכוּ וַיַּטְמִנוּ׃
9 וַיֹּאמְרוּ אִישׁ אֶל־רֵעֵהוּ לֹא־כֵן ׀ אֲנַחְנוּ עֹשִׂים הַיֹּום הַזֶּה יֹום־בְּשֹׂרָה הוּא וַאֲנַחְנוּ מַחְשִׁים וְחִכִּינוּ עַד־אֹור הַבֹּקֶר וּמְצָאָנוּ עָוֹון וְעַתָּה לְכוּ וְנָבֹאָה וְנַגִּידָה בֵּית הַמֶּלֶךְ׃
Mögliche Übersetzung
3 Da waren vier Männer als Aussätzige am Eingang des Tores1, da sprachen sie, ein Mann zum anderen Genossen: Was sitzen wir hier, bis wir sterben?
4 Wenn wir sagen: Wir gehen in die Stadt hinein, aber die Hungersnot ist in der Stadt, dann sterben wir dort, und wenn wir hier bleiben, dann sterben wir, und nun, wir gehen und fallen2 ins Heerlager Arams3 ein, wenn sie uns am Leben lassen, dann leben wir, wenn sie uns töten, dann sterben wir.
5 Da standen sie in der Dämmerung4 auf und kamen bis zum Heerlager Arams3 und sie kamen bis zum Ende5 des Lager Arams, siehe da, dort war kein Mensch.
6 Denn der HERR6 ließ im Lager Arams Lärm von Wagengeräuschen, Rossgeräuschen eines großen Heeres hören7, da sprachen sie, ein Mann zum anderen Bruder: Siehe, der König Israels hat den König der Hethiter und den König der Ägypter in seinen Dienst genommen und sie kommen über uns.
7 Da standen sie auf und sie flohen in der Dämmerung4 und verliessen Zelte und Pferde und Eseln des Lagers, als sie um ihr Leben flohen.
8 Da kamen6 die Aussätzigen nun an den Rand5 dieses Heerlagers, und sie kamen zum ersten Zelt, und sie aßen und sie tranken und sie trugen von dort Gold und Silber und Kleider weg, und sie gingen und sie verbargen und sie kamen wieder zum nächsten Zelt und sie trugen auch von dort weg und gingen und verbargen.
9 Da sagten sie, ein Mann zum anderen Genossen: Nicht so8, wir machen heute diese Tages-Nachricht9 kund, wenn wir schweigen und warten bis zum hellen Morgen, da finden sie an uns Schuld, und jetzt gehen wir und teilen es dem Haus des Königs mit.
Vgl. Eph 5,18f; 2Kor 5,10.14; Apg 4,19; Lk 17,11; 1Kor 3,8-15.16; 2Kor 4,6f
Fußnoten
1 Das Subjekt sind vier Männer, die mit einer Satzangabe als Aussätzig beschrieben werden. Das Prädikat „waren“ ist ein Kopulaverb, das ein Prädikativ nach sich zieht. Im Text ist das der Ort, an dem die Männer waren.
2 Warum sollten Aussätzige überlaufen (נפל) und wer läuft in der Nacht über? Vgl. z. B. Richter 7,10: Weil sich Gideon fürchtete, sollte er sich ins Lager schleichen. Er hörte und verstand, was die Männer im Feindeslager miteinander sprachen. So hätten es auch die vier Männer machen können, indem sie sich heranschlichen, um Nahrung zu stehlen oder zu erbetteln.
3 Aram (אֲרָם) steht für Syrer.
4 Ob die Morgen- oder Abenddämmerung bzw. welches Zwielicht (נֶשֶׁף) gemeint ist, ergibt sich erst aus dem Kontext. Vgl. dazu 2Kö 7,12. Nach dieser Stelle muss es sich um die Abenddämmerung handeln, denn der König steht wegen der Nachricht aus dem Lager in der Nacht auf.
5 קָצֶה kann mit „Grenze, Rand, Ende“ übersetzt werden. Es ist also möglich, dass sie zuerst durchs Lager schritten, um festzustellen, dass niemand da ist. Erst am Rand angekommen, können sie sich der Beute widmen.
6 Hier ist eine sog. Inversion zu erkennen. In der Narrativform, dem Erzähltext, tritt dafür das Subjekt mit der Narrativform (hier וַאדֹנָי , HERR) an die erste Stelle und das Prädikat (hier הִשְׁמִיעַ, ließ erhören) muss auf die zweite Stelle weichen. Damit wird eine Unterbrechung der Erzählung angezeigt. Sozusagen senkt sich der Vorhang, und das Bühnenbild der Aussätzigen wird getauscht gegen das der Männer im Lager. So können unterschiedliche Ereignisse beschrieben werden, die gleichzeitig geschehen. Es wäre also möglich, dass zurzeit, als die Aussätzigen ihr Vorhaben planten, Gott der HERR das Lager in Furcht setzte, sodass die Menschen im Lager Arams kurz darauf flohen. Während also die einen ins Lager schlichen, flohen die anderen aus demselben. Beide Gruppen in der Absicht zu überleben. Für die Gleichzeitigkeit spricht auch Vers 8. Denn das Bühnenbild "Lager" bleibt bestehen, sodass die Erzählung mit den vier Aussätzigen im verlassenen Lager fortgesetzt wird, ohne dass es zu einer Inversion im Text kommen muss.
7 Weil es dunkel war, konnten sie nur hören, aber nichts sehen.
8לֹא־כֵן könnte auch mit „nicht Recht ist es“ oder „Unrecht tun“ übersetzt werden. Das Gewissen, das heisst Gott, spricht zu ihnen.
9 Manche Übersetzungen fügen noch ein Adj. wie «gut» ein, das aber nicht im hebräischen Text steht. Doch was für die einen eine «gute» Nachricht ist, war für die anderen ein großer Verlust. So ist es auch mit dem Evangelium des Erlösungswerks des Herrn Jesus. Gott sandte seinen Sohn und er starb für unsere Sünden und er ist auferweckt worden, so wie es vorausgesagt wurde (1Kor 15). So wie also das Volk Israel im Bibelabschnitt diese Botschaft annehmen und ins Lager gehen musste, um aus ihrer Not errettet zu werden (2Kö 7,16), so muss auch jeder Mensch an das Erlösungswerk des Herrn Jesus glauben und zu ihm umkehren.