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Römer 10 – Der Eckstein, der Fels des Ärgernisses und der Stein des Anstoßes

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  • Römer 10 – Der Eckstein, der Fels des Ärgernisses und der Stein des Anstoßes

    Römer 10 – Der Eckstein, der Fels des Ärgernisses und der Stein des Anstoßes

    Bei der Beschäftigung mit den Kapitel 8 -11 des Römerbriefes fällt immer wieder
    auf, dass die Kapiteleinteilung des Briefes ziemlich willkürlich ist und für das
    Verständnis des Themas sogar hinderlich sein kann. Bereits bei den Überlegungen
    zu Römer 9 haben wir angemerkt, dass das Thema der Sohnschaft das
    beherrschende Thema dieser vier Kapitel ist. Ab Römer 10,19 finden wir dreimal
    den Begriff Eifersucht; er kommt noch in Röm. 11,11 und in Römer 11,14 vor. In
    diesem Zusammenhang kommt später die Frage auf uns zu, worauf denn wohl die
    Juden eifersüchtig sein sollten und inwieweit dies mit ihrer Errettung im Zusammenhang
    steht. Die erste Erwähnung der Eifersucht ist eine Anführung aus
    5. Mose 32,21 und wir erkennen dort, dass Gott sie durch Eifersucht zur Buße leiten will.
    Diesen Gedanken finden wir dann im zweiten Teil von Römer 10 und in
    Kapitel 11 ganz deutlich. Wenn wir uns nun vergegenwärtigen, dass die Eifersucht
    mit der Sohnschaft in Verbindung steht, dann wird uns in Kapitel 11 zusätzlich die
    Frage beschäftigen, wer denn wohl die Wurzel ist. Wir wollen hier vorweg nur so
    viel festhalten, dass nämlich die Wurzel wieder mit der Sohnschaft in Verbindung steht
    und dass es dabei um die Vaterschaft Abrahams geht.
    Abraham ist die Wurzel.
    Die Juden sind eifersüchtig auf ein Nicht-Volk, auf eine törichte Nation.


    Im letzten Teil von Kapitel 9 beginnt bereits die Behandlung des Steines des
    Anstoßes (Jesaja 8,14), der aber gleichzeitig der auserwählt kostbare Eckstein ist
    (Jesaja 28,16)

    • „Und er wird zum Heiligtum sein, aber zum Stein des Anstoßes und zum Fels
    des Strauchelns den beiden Häusern Israels, zur Schlinge und zum Fallstrick
    den Bewohnern von Jerusalem.“ (Jesaja 8,14)

    • „Darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich gründe einen Stein in Zion,
    einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, aufs Festeste gegründet;
    wer glaubt, wird nicht ängstlich eilen.“ (Jesaja 28,16)

    In Römer 10,11 finden wir wieder Jesaja 28,16 zitiert. Schon allein auf Grund
    dieser Zitate können wir ganz deutlich erkennen, dass von Römer 9,30 bis
    Römer 10,13 der Hauptgegenstand der Herr Jesus als Fels oder Stein ist,
    an dem sich sowohl für Juden als auch für die Nationen alles entscheidet.
    Aufs Neue sehen wir in diesem Abschnitt, dass Gott alles wohl zubereitet hat,
    er hatte einen Ratschluss vor Grundlegung der Welt.
    Er legt in Zion den Felsen, den Stein, den Christus. Ob aber Christus für einen Menschen
    der Stein des Anstoßes und der Fels des Ärgernisses ist, oder ob Christus für einen
    Menschen der auserwählt kostbare Eckstein ist, darüber entscheidet allein der
    Glaube bzw. der Unglaube des Menschen. Im Bezug auf die Handlungen Gottes lernen wir hier:

    • „Der Fels: Vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht. Ein
    Gott der Treue und ohne Trug, gerecht und gerade ist er!“ (5. Mose 32,4)
    • „ (Der Fels aber war der Christus.)“ (1. Kor. 10,4b)

    Gottes Handlungen sind gerecht und gerade! Auch in diesem Bibelabschnitt ist er
    der Treue und ohne Trug, sein Handeln ist vollkommen und alle seine Wege sind
    gerecht!

    Römer 10,1:
    Brüder! Das Wohlgefallen meines Herzens und mein Flehen für sie zu Gott ist,
    dass sie errettet werden

    Wir haben bereits bei den Überlegungen zu Kapitel 9 daran gedacht, dass der
    Geist Gottes in dem Apostel Paulus immer wieder zeigt, dass tatsächlich die Liebe
    Gottes in sein Herz ausgegossen ist, durch den Heiligen Geist. Der Apostel
    hat Wohlgefallen daran, um die Errettung seiner leiblichen Brüder zu flehen.
    Dieses Flehen entspricht seinem Herzenszustand und er weiß sich darin völlig
    in Übereinstimmung mit den Gedanken Gottes. Wir haben in Kapitel 9 bereits bemerkt,
    dass Gott ein Heiland-Gott ist, der will, dass alle Menschen gerettet werden und
    zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. (1. Tim. 2,3+4) Für uns stellt sich ganz praktisch
    die Frage, wie unser Flehen für unsere Verwandten nach dem Fleisch aussieht?

    Halte ich an, für meine Kinder und Enkel zu flehen, auch wenn sich keine Veränderung
    zeigt, oder werde ich träge? Erkaltet meine Liebe? Bei dem Apostel sehen wir Konstanz,
    wie auch sonst in seinem geistlichen Leben.

    Römer 10,2:
    Denn ich gebe ihnen Zeugnis, dass sie Eifer für Gott haben, aber nicht nach Erkenntnis.

    Der Geist Gottes kann den Juden durch den Apostel Paulus das Zeugnis ausstellen,
    dass sie für Gott eifern. Die Juden waren nicht gleichgültig! Ihnen war nicht egal,
    was man mit Gott macht und wie über IHN geredet, gesprochen und gepredigt wurde.
    Dass die Juden Eifer für Gott hatten, das sehen wir deutlich in ihrem Widerstand gegen
    das Evangelium in der Apostelgeschichte und wir sehen dies ganz besonders bei Saulus
    vor seiner Bekehrung. Dieser Aspekt ist sicher nicht unwichtig! Im Johannesevangelium
    sehen wir aber den wichtigen Grundsatz, dass nicht allein Eifer oder die Werke zählen,
    sondern dass gerade der Eifer davon gekennzeichnet sein muss, den Willen Gottes tun zu wollen.

    • „Wenn jemand seinen Willen tun will, so wird er von der Lehre wissen, ob sie aus Gott
    ist oder ob ich von mir selbst aus rede.“ (Joh. 7,17)

    Eine Seele, die den Willen Gottes tun will, die wird auch erkennen, dass der Herr Jesus
    nicht aus sich selbst gesprochen hat, sondern dass er tatsächlich der von Gott gelegte,
    kostbare Eckstein ist. Gerade dass die Juden nicht zu dieser Erkenntnis gelangt sind,
    macht deutlich, dass sie ein falsches Motiv hatten. Es ging ihnen um ihre eigenen Vorrechte als Nation,
    es ging ihnen überhaupt nicht um Gott und darum, seinen Willen tun zu wollen.

    Römer 10,3:
    Denn da sie die Gerechtigkeit Gottes nicht erkannten und ihre eigene Gerechtigkeit
    aufzurichten suchten, haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen.

    Eigenwille führt nie zur Erkenntnis der Gerechtigkeit Gottes. Es ist ganz deutlich, wenn
    ein Mensch, ob Jude oder Grieche, seine eigene Gerechtigkeit aufrichten will, dann
    verhindert dies die Erkenntnis der Gerechtigkeit Gottes, wenn man aber Gott in seinem
    Wesen nicht erkennt, nicht liebt, dann wird man sich nicht der Gerechtigkeit Gottes unterwerfen,
    denn die Gerechtigkeit Gottes fordert als erstes, dass ich meine eigene Ungerechtigkeit erkennt
    und anerkenne. Ich muss erkennen, dass mich das Gesetz nicht weiter bringt und nicht passend für Gott macht.

    Einer der entscheidenden Punkte bei Israel ist immer die Aussage: „alles was der HERR sagt,
    wollen wir tun!“. Sie hatten von Mose die gesamten Anweisungen im Bezug auf den von Gott geforderten Gottesdienst erhalten.
    Mose hatte sowohl das Volk als auch das Buch mit Blut besprengt. In dem Augenblick hätten sie erkennen müssen,
    dass in ihnen keine Kraft war, den Willen Gottes zu tun. Sie hätten erkennen müssen, dass ihre eigene Gerechtigkeit nicht ausreicht
    und dass sie Gnade nötig hatten.
    Aber was sagen Sie?
    „Alles was der HERR sagt, wollen wir tun!“. Sie sagen es an dieser Stelle zum dritten Mal. (2. Mose 24,7)

    Erst dann wird Mose aufgefordert, auf den Berg zu kommen und die steinernen Gesetzestafeln in Empfang zu nehmen.
    Es ist manchmal behauptet worden das Volk hätte das Gesetz gebrochen, bevor sie es überhaupt bekommen hatten.

    Diese Aussage ist eindeutig falsch.
    Mose hatte in 2. Mose 24,7 das Buch des Bundes vor ihren Ohren gelesen. Auf den Tafeln stand nichts Neues!
    Es stand nur in Stein dort. Das Volk hatte Gnade nicht gewollt.

    Römer 10,4

    Denn Christus ist das Ende des Gesetzes, jedem Glaubenden zur Gerechtigkeit.

    Der Herr Jesus selbst hat gesagt, dass er nicht gekommen war, das Gesetz aufzulösen,
    sondern es zu erfüllen.

    • „Denkt nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten
    aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.“
    (Matt. 5,17)

    Christus als der wahrhaftige Täter und Vollender des Gesetzes konnte allein dem
    Gesetz ein Ende setzen. Er war gekommen, den Willen Gottes zu tun und es war seine Speise, diesen Willen zu tun. Schon in Römer 4 lernen wir, dass Christus unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist. Wenn Gott Christus nicht auferweckt hätte, dann hätten wir keinen Beweis dafür, dass der Herr Jesus tatsächlich den Willen des Vaters getan hat. Die Auferweckung des Herrn Jesus entspricht dem Charakter der Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes. Gott musste Christus auferwecken, es ging gar nicht anders. So wenig, wie Gott lügen kann, konnte er Christus im Tod lassen. Darum auch die Aussage in 1. Kor. 15,: wenn Christus nicht auferweckt ist, dann ist unser Glaube eitel, wir sind noch in unseren Sünden.

    • „Wenn es aber keine Auferstehung der Toten gibt, so ist auch Christus nicht auferweckt; wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist also auch unsere Predigt vergeblich, vergeblich auch euer Glaube. Wir werden aber auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir in Bezug auf Gott bezeugt haben, dass er den Christus auferweckt habe, den er nicht auferweckt hat, wenn wirklich Tote nicht auferweckt werden. Denn wenn Tote nicht auferweckt werden, so ist auch Christus nicht auferweckt. Wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist euer Glaube nichtig; ihr seid noch in euren Sünden.“ (1.Kor. 15, 13 – 17) Unser Glaube ist nicht nichtig, Christus ist auferweckt, Er ist das Ende des Gesetzes und Gott rechtfertigt den, der des Glaubens an Jesum ist. Diese Rechtfertigung durch Gott ist eine gerechte Tat Gottes, so wie das Gericht, welches der Herr Jesus erduldete, ein gerechtes Gericht war.

    • „aber wissend, dass der Mensch nicht aus Gesetzeswerken gerechtfertigt wird, sondern nur durch den Glauben an Jesus Christus, auch wir haben an Christus Jesus geglaubt, damit wir aus Glauben an Christus gerechtfertigt würden und nicht aus Gesetzeswerken, weil aus Gesetzeswerken kein Fleisch gerechtfertigt werden wird.“ (Gal. 2,16) Römer 10,5: Denn Mose beschreibt die Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz ist: Der Mensch, der diese Dinge tut, wird durch sie leben. Das ganze Dilemma drückt sich in Römer 3,20 aus

    • „Darum, aus Gesetzeswerken wird kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden; denn durch Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.“ (Röm. 3,20) Das Gesetz konnte niemandem das Leben geben. Der mosaischen Aussage wird durch den Menschen selbst die Wirksamkeit genommen. Sie hatte zwar dreimal gesagt. „Alles, was der HERR sagt, wollen wir tun!“. Das letzte Mal hatten Sie diesen Ausspruch getan, als sie bereits alle Gedanken Gottes über Anbetung und Gottesdienst kannten (2. Mose 24,7). Sie hätten erkennen müssen, dass sie den Geboten des Gesetzes unmöglich aus eigener Kraft Folge leisten konnten und dass sie Gnade brauchten. Mose erkennt das in 2. Mose 32 ganz deutlich, aber das Volk hatte sich selbst nicht erkannt. Darum war der Versuch der Juden/Israeliten gescheitert. Sie waren nicht an Gott oder den göttlichen Forderungen gescheitert, sondern an sich selbst. Römer 10,6+7 Die Gerechtigkeit aus Glauben aber spricht so: Sage nicht in deinem Herzen: Wer wird in den Himmel hinaufsteigen?, das ist, um Christus herabzuführen; oder: Wer wird in den Abgrund hinabsteigen?, das ist, um Christus aus den Toten heraufzuführen; Allein die Gerechtigkeit aus Glauben kann die Gedanken Gottes erkennen und versteht es, die richtigen, gottgemäßen Fragen zu stellen. Hier haben wir den besonderen Aspekt zu berücksichtigen, dass die Gerechtigkeit aus Glauben nicht so spricht, aber die Verfechter des Gesetzes sehr wohl so sprechen, auch jene, die ihre eigene Gerechtigkeit aufrichten wollten. Es ist ziemlich deutlich, dass wir hier eine Behandlung des Psalmtextes haben, der noch an zwei weiteren Stellen im Neuen Testament besprochen wird. • „Du bist aufgefahren in die Höhe, du hast die Gefangenschaft gefangen geführt; du hast Gaben empfangen im Menschen, und selbst für Widerspenstige, damit Jah, Gott, eine Wohnung habe.“ (Psalm 68,19) Dieses Thema behandelt das Neue Testament, wie bereits angemerkt, nicht nur an dieser Stelle, sondern auch in Johannes 3 und Epheser 4 behandelt. • „Und niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel als nur der, der aus dem Himmel herabgestiegen ist, der Sohn des Menschen, [der im Himmel ist].“ (Joh. 3,13) • „Darum sagt er: Hinaufgestiegen in die Höhe, hat er die Gefangenschaft gefangen geführt [und] den Menschen Gaben gegeben. Das aber: Er ist hinaufgestiegen, was ist es anderes, als dass er auch hinabgestiegen ist in die unteren Teile der Erde? Der hinabgestiegen ist, ist derselbe, der auch hinaufgestiegen ist über alle Himmel, damit er alles erfüllte.“ (Eph. 4,8-10) In Johannes 3 geht es um die Wiedergeburt und in Epheser 4 werden wir zunächst daran erinnert, dass da „ein Gott und Vater aller“ ist, dann wird verdeutlich, was er in dem Christus bewirkt hat. Die Juden kannten nach Psalm 68 nur das Auffahren, aber im Neuen Testament wird dieser Aspekt in allen drei Stellen mit dem Hinabsteigen verbunden. Wenn man nur den Aspekt des Auffahrens allein auf Zion und Jerusalem bezieht, dann kommen die Juden dazu, dass sie durch eigene Anstrengungen die ihnen in Aussicht gestellte Sohnschaft erreichen wollen. Wie in den vorherigen Kapiteln belegt der Heilige Geist aus dem Alten Testament, dass die Ratschlüsse Gottes nicht aus Fleisch und Blut zu Stande kommen. Der Herr Jesus erklärt Nikodemus, dass er allein das Himmlische sagen kann. Die Juden wollten aber nicht glauben, da sie meinten auf Grund irdischer Anstrengungen in den Himmel hinaufsteigen zu können. Der Herr Jesus macht ihm deutlich, dass man zum Hinaufsteigen erst einmal hinabsteigen musste; ohne Erniedrigung keine Verherrlichung. Die Juden wussten, dass der Messias kommen würde. Sie wussten, wo er geboren werden würde und vieles mehr. Sie wussten eigentlich auch, dass er - nach Psalm 2 - von Gott gezeugt werden würde, aber sie hatten es nicht verstanden und, vor allem, nicht auf ihre eigene Situation angewandt. Auferstehung ist die Konsequenz der völligen Übereinstimmung des Lebens des Herrn Jesus mit den Gedanken Gottes. Bei den Juden lehnten dies die Saduzäer sogar grundsätzlich ab und auch bei den Korinthern finden wir in 1. Kor. 15 solche, die einfach behaupteten, es gäbe keine Auferstehung. Es ist aber hier schon von Interesse, dass gefragt wird, wer denn wohl in den Abgrund hinabgestiegen sei, um Christus heraufzuführen. Diese Fragestellung macht deutlich, dass man Christus nicht als den Frommen Gottes nach Psalm 16 anerkennt. • „Denn meine Seele wirst du dem Scheol nicht überlassen, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Verwesung sehe.“ (Psalm 16,10) Diese Stelle wird sowohl von Petrus in seiner Predigt in Apg. 2,27 als auch von Paulus in seiner Predigt in Apg. 13,35 behandelt. Wir haben tatsächlich einen elementaren Punkt. Wir können hier aber noch einen Schritt weiter gehen. Für Christus selbst musste niemand hinabsteigen, bei IHM war es unmöglich, dass der Tod ihn behalten würde. • „Den hat Gott auferweckt, nachdem er die Wehen des Todes aufgelöst hatte, wie es denn nicht möglich war, dass er von ihm festgehalten wurde.“ (Apg. 2,24)

    Römer 10,8+9:

    doch was sagt sie? Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen;
    das ist das Wort des Glaubens, das wir predigen, dass, wenn du mit deinem Mund
    Jesus als Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den
    Toten auferweckt hat, du errettet werden wirst.

    Die Gerechtigkeit aus Glauben trägt die Botschaft des Glaubens weiter. Es geht um
    Bekenntnis und Glauben und die Dinge liegen ganz nahe. Der Glaube braucht
    keine tiefgründige Erkenntnis, keine umfangreiches Glaubensgut für die Errettung.

    Die Gerechtigkeit aus Glauben besteht einfach aus dem Bekenntnis, dass Jesus der Herr ist und aus dem Glauben, dass Gott ihn aus den Toden auferweckt hat. Die Gerechtigkeit aus Glauben wird sich ohne Frage an dem ganzen Glaubensgut erfreuen. Alles, was wir im Zusammenhang mit der Sohnschaft und damit im Bezug auf unsere Stellung lernen, ist eine Freude für die Gerechtigkeit aus Glauben, sie ist aber in gar keiner Weise Voraussetzung für die Rechtfertigung. Rechtfertigung und Errettung sind ganz einfach: Jesus als Herrn bekennen und glauben, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat.

    Römer 10,10:

    Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund aber
    wird bekannt zum Heil.

    Gerechtigkeit und Heil stehen durch die ganze Bibel hindurch in einem engen, man kann fast sagen
    unauflöslichen Zusammenhang.
    (Ps. 24,5; Ps. 51,16; Ps. 65,6; Jes. 45,8; Jes. 51,5; Jes. 61,10; 1. Petr. 2,24; und natürlich hier in Römer 10,10).

    Es ist kennzeichnend, dass im Römerbrief zweimal vom Glaubensgehorsam und einmal von der Glaubensgerechtigkeit gesprochen wird.
    Diese Glaubensgerechtigkeit finden wir bei Abraham in Kap. 4,13.

    Glaubensgehorsam kommt einem fast wie eine Dopplung vor. Glaube ist ein Gehorsamsakt und auch die Liebe, die aus Gott ist, wird durch Gehorsam gesehen.

    • „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbaren.“ (Joh. 14,21)

    Ein Mensch kann aber nicht im Verborgenen glauben! Die göttliche Gerechtigkeit will sich ausdrücken. Der Heilige Geist in einem Menschen will Gott und den Herrn Jesus verherrlichen, darum ist das Bekenntnis die unausbleibliche Folge. Das Heil drückt sich aus. Jakobus spricht davon, dass der Glaube ohne Werke tot ist. Das finden wir häufig bei den Juden in den Evangelien. Sie glaubten, aber sie bekannten den Herrn nicht, weil sie nicht aus der Synagoge ausgeschlossen werden wollten, oder weil sie die Ehre bei Menschen für wichtiger erachteten als die Ehre bei Gott.

    Römer 10,11:

    Denn die Schrift sagt: Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden. Wenn das Bekenntnis fehlt, dann resultiert dies sehr häufig, wie wir bei den Juden in den Evangelien deutlich sehen können, aus Gottesfurcht. Hier haben wir wieder die Anführung der Stelle aus Jesaja 28,16. Dort wird der Text mit „wird nicht ängstlich eilen“ wiedergegeben.

    So wie wir den Herrn Jesus bis hierher betrachtet haben, ist er für den Glaubenden der Eckstein, auserwählt kostbar, aufs festeste gegründet. Wer für sich in Anspruch nimmt, diesen Eckstein als Grundlage zu haben, kann der ängstlich sein oder zuschanden werden? Unmöglich! Das Bekenntnis kann gar nicht ausbleiben. Ein ausbleibendes Bekenntnis belegt, dass der Herr Jesus nach wie vor der Fels des Ärgernisses und der Stein des Anstoßes nach Jesaja 8,14 ist.

    Wir reden hier über ein und denselben Stein. Allein der Glaube bzw. der Unglaube machen den Unterschied wie der Stein auf einen Menschen wirkt.

    Römer 10,12:

    Denn es ist kein Unterschied zwischen Jude und Grieche, denn derselbe Herr von allen ist reich für alle, die ihn anrufen; Überhaupt kein Unterschied besteht in der Wirkung des Glaubens. Derselbe Herr ist reich für alle, die ihn anrufen. Egal ob Jude oder Grieche, wenn der Herr angerufen wird, dann wird der Herr Herr des Anrufenden. Wenn jemand den Herrn anruft, dann wird der Herr für ihn alle Eigenschaften entfalten, die uns für den Eckstein mitgeteilt werden.

    Römer 10,13
    denn jeder, der irgend den Namen des Herrn anruft, wird errettet werden. Wir haben hier eine Anführung aus dem Propheten Joel:

    • „Und es wird geschehen: Jeder, der den Namen des HERRN anrufen wird, wird errettet werden; denn auf dem Berg Zion und in Jerusalem wird Errettung sein, wie der HERR gesprochen hat, und unter den Übriggebliebenen, die der HERR berufen wird.“ (Joel 3,5)

    Joel hat eine besondere Rolle unter den Propheten. Joel spricht über den Tag des Herrn. Es ist sein einziger Auftrag. Joel spricht so ausschließlich von seiner Botschaft, dass es unmöglich ist, ihn zeitlich einzuordnen. Auch seine Aussagen sind zeitlos, das sehen wir an dieser Stelle. Wieder entsteht ein wunderbarer Bezug zu dem Ort, wo der Stein gegründet ist, über den wir jetzt nachgedacht haben. Wortwörtlich bezieht sich die Aussage Joels natürlich auf Israel, aber hier in Römer 10 wird uns gezeigt, dass dieses Prophetenwort tatsächlich zeitlos ist.

    In einer weiteren Arbeit will ich die Eifersucht Israels und die Rettung Israels von Römer 10,14 an behandeln.
    Auch bei diesem Thema scheint es sinnvoll, über die Kapiteleinteilung hinauszugehen.

    UB
    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6
    Und er glaubte Jehova; und er rechnete es ihm zur Gerechtigkeit.
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