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Freier Wille

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    Freier Wille
    Es hat um diesen „Begriff“ aus verschiedenen Perspektiven heftige Diskussionen gegeben, ohne dass man unbedingt die Definition für „Freier Wille“ des Gegenübers immer verstanden hat. Es scheint nicht von ungefähr zu sein, dass der Begriff in der Bibel nicht vorkommt.
    Heftig wird die Diskussion immer dann, wenn Menschen, ähnlich wie Dr. Martin Luther in seiner Auseinandersetzung mit Erasmus von Rotterdam, die Frage der Verantwortung mit dem „Freien Willen“ gleichsetzen.
    Auf dem Höhepunkt seiner Argumentation will Luther auch gar keinen „Freien Willen“ haben, denn wenn er einen „Freien Willen“ hätte, dann müsste er den Teufeln widerstehen. Mit der Pluralform gibt er tatsächlich seine Übersetzung von Jak. 4,7 wieder. Für Luther, auch für Augustinus und andere ist „Freier Wille“ gleichbedeutend mit Verantwortung. Verantwortung lehnt Luther ab, darum will er keinen „freien Willen“.
    Wir befinden uns bei diesen Überlegungen auf philosophischen Boden, den sofort verlassen müssen, denn sonst werden wir als Beute verführt.
    Wir müssen festhalten, dass jeder Mensch für jede seiner Taten verantwortlich ist und dass dies überhaupt gar nichts mit philosophischen Überlegungen über den Willen des Menschen zu tun hat.
    Sofort nach dem Sündenfall lesen wir im Wort Gottes „Und der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen groß war auf der Erde, und alles Gebilde der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag.“ 1. Mose 6,5. Jetzt kommen sofort die Verfechter des „unfreien Willen“ und sagen, dass der Mensch gar nicht anders kann. Dabei wird aber geflissentlich übersehen „Und Henoch wandelte mit Gott, nachdem er Methusalah gezeugt hatte, 300 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Und alle Tage Henochs waren 365 Jahre. Und Henoch wandelte mit Gott; und er war nicht mehr, denn Gott nahm ihn weg.“ 1. Mose 5,22-24
    In Henoch sehen wir die Auswirkungen des Werkes des Herrn Jesus. Nur weil dieses Werk eine ausnahmslose Wirkung in der Schöpfung hat, konnte Henoch gegen seine sündige Natur, gegen die Sünde in ihm, mit Gott wandeln.
    „Weil nun die Kinder Blutes und Fleisches teilhaftig sind, hat auch er in gleicher Weise daran teilgenommen, damit er durch den Tod den zunichtemachte, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel, und alle die befreite, die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren.“ Hebr. 2,14+15
    Die unumschränkte Wirkung dieser Befreiung wird uns bereits in Psalm 16 mitgeteilt. „Denn ein wenig hast du ihn unter die Engel erniedrigt; und mit Herrlichkeit und Pracht hast du ihn gekrönt.“ Psalm 8,6. Aus unserer Perspektive würden wir sagen: Der Sohn des Menschen ist in Psalm 8 noch gar nicht geoffenbart, ER ist in Psalm 8 noch nicht unter die Engel erniedrigt und ER ist in Psalm 8 noch nicht mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.
    Aus Hebräer 2 wissen wir z.B., dass die Erniedrigung wegen des Leidens des Todes war. In Johannes 17 bitte der Herr Jesus darum, mit der Herrlichkeit verherrlicht zu werden, die er hatte ehe die Welt war. Die Wolke von Glaubenszeugen in Hebr. 11 macht deutlich, dass das Werk des Herrn Jesus allen Gläubigen zu allen Zeiten gilt, wie hätte Mose sonst die Schmach des Christus und den Schätze Ägyptens gegenüber stellen können?
    Wir erkennen deutlich, Menschen standen und stehen zu allen Zeiten unter Verantwortung zu wählen. Dies hat aber in biblischen Sinn nichts mit „freiem Willen“ zu tun.
    „Denn einst waren auch wir unverständig, ungehorsam, irregehend, dienten mancherlei Begierden und Vergnügungen, führten unser Leben in Bosheit und Neid, verhasst und einander hassend.“ Titus 3,3. Diese Aussage bedeutet überhaupt nicht, dass wir nicht hätten verständig sein können. Jemand der ungehorsam ist, hätte auch gehorsam sein können. Ungehorsam setzt immer ein Gebot voraus, welches man willentlich und damit verantwortlich übertritt.
    Jetzt hat aber der Herr Jesus alle befreit, welche durch Todesfurch das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren. Satan ist ein besiegter Feind und wir sehen es schon in der Tat Abels.
    Es gibt jetzt in der Bibel einen bemerkenswerten Umstand. Die Bibel berichtet uns von freiwilligen oder auch bereitwilligen Handlungen. Hier sollen nur drei Stellen aus dem Neuen Testament behandelt werden.
    „Denn wenn ich das Evangelium verkündige, so habe ich keinen Ruhm, denn eine Notwendigkeit liegt mir auf; denn wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkündigte! Denn wenn ich dies freiwillig tue, so habe ich Lohn, wenn aber unfreiwillig, so bin ich mit einer Verwaltung betraut.“ 1. Kor. 9,16+17
    Hier wird völlig deutlich, dass Paulus das Evangelium verkündigen muss. Er kann es freiwillig tun oder auch unfreiwillig. Hier ist nicht die Frage, ob Evangelium verkündigt wird. Hier ist aber sehr wohl die Frage, in welcher Haltung, in welcher Gesinnung Evangelium verkündigt wird. Wenn Paulus es in Gemeinschaft und in Übereinstimmung mit den Gedanken und Empfindungen des Herrn Jesus tut (siehe Römer 9,1-5), dann geschieht es freiwillig. Es ist dann Ausdruck des befreiten Willens.
    „Aber ohne dein Einverständnis wollte ich nichts tun, damit deine Wohltat nicht wie gezwungen, sondern freiwillig sei.“ Phil. 14. Hier haben wir wieder den gleichen Vorgang. Philemon kann die Wohltat gezwungen vollbringen oder freiwillig. Die Wohltat steht nicht zur Disposition, es geht nur um die Gesinnung und die Gemeinschaft. Philemon handelt freiwillig, wenn es sich nicht um eine Pflichterfüllung handelt, sondern um eine Tat in der Gesinnung Jesu Christi.
    „Hütet die Herde Gottes, die bei euch ist, indem ihr die Aufsicht nicht aus Zwang führt, sondern freiwillig, auch nicht um schändlichen Gewinn, sondern bereitwillig,“ 1. Petr. 5,2. Auch hier steht völlig außer Frage, dass die Herde Gottes gehütet wird. Die Hirten könnten es als einen Zwang verstehen, der ihnen auferlegt wurde, sie können es aber auch in der Gesinnung des Erzhirten tun, dann wäre es freiwillig und bereitwillig.
    Abschließend kann man sagen, dass freiwillige Handlungen von der Schrift her wohl nur als solche angesehen werden, die dem befreiten Willen in Übereinstimmung und in Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus und mit seiner Gesinnung entspringen.
    Es ist ziemlich bezeichnend, dass die freiwilligen Opfergaben im Alten Testament entsprechend einer sehr präzisen Vorschrift gebracht werden mussten. Freiwilligkeit zeichnet sich bei Ihnen dadurch aus, dass der Opfernde Gemeinschaft mit Gott hatte und seine Gedanken und Empfindungen, die in dem Opfer zu Ausdruck kamen, teilte.
    Die ganzen Diskussionen über den „freien Willen“ scheitern an dem Kardinalfehler, dass sie das Geschöpf und nicht den Schöpfer in den Mittelpunkt stellen.

    U.B.

    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6
    Und er glaubte Jehova; und er rechnete es ihm zur Gerechtigkeit.

  • #2
    Die ganzen Diskussionen über den „freien Willen“ scheitern an dem Kardinalfehler, dass sie das Geschöpf und nicht den Schöpfer in den Mittelpunkt stellen.
    Das ist ziemlich einfach! Die kleinste Einheit eines mit einem Pinselstrich gemalten Bildes, oder mit einem Atemzug ausgesprochenen Wortes, wird von zwei Menschen wahrgenommen und gewertet, daß ist, unterschieden nach Kenntnis, von dem der malt, bzw. spricht, und von dem Empfänger, der liest, bzw. hört.
    Zum Beispiel das Wort, bzw. die Zahl:
    8
    Hier sollten wir schon 8 haben, wie und mit was unser gegenüber der Zahl Acht 8ung schenkt.
    Welche Pr8 und besonders welche M8 ein Wort besitzt, nimmt mehr Einfluss auf den Ausgang, als mancher sich erd8 hätte.
    Die Zunge ist ein kleines Glied, von Gott gem8, und siehe welch ein großes Feuer wurde mit ihr schon angef8; - wer w8 darüber?

    Ein Teil der Diskussionen über den „freien Willen“ scheitern tatsächlich an dem Kardinalfehler, daß sie das Geschöpf und nicht den Schöpfer in den Mittelpunkt stellen.

    Inwieweit wir Wörter ver8en oder nicht, wird gemessen am Ziel und nicht an der Startlinie einer Unterhaltung.


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