Was die Zeitbedingtheit des Kommentars angeht, so findet man an manchen Stellen Auslegungsvarianten, denen nicht unbedingt jeder zustimmen wird. Dies gilt z. B. für die sogenannte Restitutions- bzw. Lückentheorie (engl. »gap« (= Lücke) -Theorie) in bezug auf die Schöpfung, die davon ausgeht, daß zwischen dem ersten und zweiten Vers des Buches Genesis ein Zeitraum von Millionen von Jahren anzunehmen ist, und die auf diese Weise versucht, den Schöpfungsbericht mit den von der Geologie geforderten langen Zeitperioden in Einklang zu bringen. Gaebelein vertritt dies in seiner Auslegung, was heute jedoch sehr kontrovers gesehen wird (zur Argumentation vgl. hier: C.C. Ryrie, Die Bibel verstehen, Dillenburg 1996, Seite 216-221). Der Leser möge sich hier anhand der umfangreichen dazu zur Verfügung stehenden Literatur ein eigenes Urteil bilden. Auf weitere Quellen ist an entsprechender Stelle in einer Anmerkung hingewiesen.
Ebenso sind Datierungen in der Geschichte Israels und Vermutungen über die Dauer von zeitlichen Abläufen auf dem Hintergrund des damaligen Standes der Diskussion zu sehen. Es ist verständlich, daß auch hier manche Sichtweise des Kommentators im Lichte heutiger Kenntnisse abgewogen werden muß. (So muß man z. B. berücksichtigen, daß Gaebelein noch nichts von einer Staatsgründung Israels wußte, zu der es erst nach seinem Heimgang im Jahr 1945 gekommen ist.)
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