2. Die 10 Gleichnisse von Königreich der Himmel (folgt)
3. Die 3 Fragen der Jünger zum Herrn in Mt 24 (folgt)
4. In Matthäus 24,4-26 behandelte er die sieben Jahre der Drangsalszeit,
5. Wie merke ich mir die 10 Königreiche der Himmel
6. Übersicht der Gleichnisse in den 4 Evangelien (folgt)
7.
8.
9.
--------------------------------------------------------------------------------------------
Prophetische Ereignisse in dem Gleichnis der zehn Jungfrauen
Elberfelder 1905 | |
Matthäus | |
Mt 25,1 Alsdann wird das Reich der Himmel gleich geworden sein zehn Jungfrauen, welche ihre Lampen nahmen und ausgingen, dem Bräutigam entgegen<Eig. zur Begegnung [Und.: Einholung] des Bräutigams; so auch [V. 6]>. | zehn: Lu 19,13 Bräutigam: Joh 3,29; 2. Kor 11,2 |
Mt 25,2 Fünf aber von ihnen waren klug und fünf töricht. | |
Mt 25,3 Die, welche töricht waren, nahmen ihre Lampen und nahmen kein Öl mit sich; | 5. Mo 32,29; Spr 1,32 |
Mt 25,4 die Klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen mit ihren Lampen. | Spr 3,35; 1. Joh 2,27 |
Mt 25,5 Als aber der Bräutigam verzog, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. | warten: Hebr 10,37 schläfrig: 1. Thes 5,6 |
Mt 25,6 Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam! gehet aus, ihm entgegen! | Mittern.: Offb 16,15 entgegen: 1. Thes 4,17 |
Mt 25,7 Da standen alle jene Jungfrauen auf und schmückten ihre Lampen. | Eph 5,14 |
Mt 25,8 Die Törichten aber sprachen zu den Klugen: Gebet uns von eurem Öl, denn unsere Lampen erlöschen. | |
Mt 25,9 Die Klugen aber antworteten und sagten: Nicht also, damit es nicht etwa für uns und euch nicht ausreiche; gehet lieber hin zu den Verkäufern und kaufet für euch selbst. | Jes 55,1; Jes 55,6; Gal 6,5 |
Mt 25,10 Als sie aber hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam, und die bereit waren, gingen mit ihm ein zur Hochzeit; und die Tür ward verschlossen. | Hochzeit: Offb 19,9 verschlossen: Lu 13,25; 1. Mo 7,16 |
Mt 25,11 Später aber kommen auch die übrigen Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, tue uns auf! | Herr: Mt 7,21-23 |
Mt 25,12 Er aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht. | 2. Tim 2,19; Hebr 12,17 |
Mt 25,13 So wachet nun, denn ihr wisset weder den Tag noch die Stunde. | Mt 24,42 |
In welcher chronologischen Ordnung der prophetischen Ereignisse geht das Gleichnis der zehn Jungfrauen (Matth. 25) in Erfüllung: bezieht es sich auf die Entrückung der Gemeinde oder auf Israel?
A.:
Um zu einer gewissen biblischen Klarstellung dieses Gleichnisses durch den Beistand des Herrn zu kommen, wollen wir versuchen, auf drei Fragen uns Antwort aus der Schrift zu erbitten.
1. Was haben uns die Gleichnisse vom König- Reich der Himmel zu vermitteln, und warum nennt sie der Herr Jesus so?
2. Welchen Platz nimmt das Gleichnis Matth. 25 in der prophetischen Offenbarung des Herrn auf dem Ölberge an Seine Jünger in Matth. 24 u. 25 ein?
3. Was hat es uns selbst zu sagen, und welchen Charakter trägt es?
Erst müssen wir auf die erste Frage etwas näher eingehen und feststellen, daß es nur im Evangelium Matthäus Gleichnisse vom
König- Reiche der Himmel gibt.
Ja, diesem Ausdruck „König- Reich der Himmel“ begegnen wir nirgends als nur in Matthäus, und zwar 32mal.
Es sei denn, daß wir 2. Tim. 4,18 dazu nehmen, obwohl es dort nicht nur eine andere Prägung, sondern auch eine andere Bedeutung hat.
Ferner ist es von großer Wichtigkeit, daß es zehn Gleichnisse des König- Reiches der Himmel sind und deren Ordnung Belehrungen über den Werdegang dieses Reiches in der jetzigen Form, der Abwesenheit des Herrn, zeigt.
In Matth. 13,24-52 haben wir sechs Gleichnisse des König Reiches der Himmel.
Das erste vom Säemann wird nicht so bezeichnet, weil es mehr die Tätigkeit des Herrn während Seines Erdenlebens vorstellt, wodurch das Reich gebildet wurde.
Die Tätigkeit wird jetzt durch Seine Knechte fortgesetzt.
Nur beiläufig möchten ich erwähnen, daß jedes dieser Gleichnisse durch die jeweilige Zahl ihrer Reihenfolge und Ordnung im Worte Gottes gekennzeichnet ist.
Daraus ersieht man die Zusammengehörigkeit dieser zehn Gleichnisse, wie auch ihre geistliche Bedeutung im Zusammenhang derselben besser erfasst wird. Das erste ist gekennzeichnet durch Seinen Feind.
Ein Feind: Satan.
Das zweite ist gekennzeichnet besonders durch zwei Dinge: Weltgröße: Baum, und satanische Gäste: Vögel.
Das dritte ist besonders durch die Zahl drei charakterisiert:
1. Sauerteig; 2. Weib; 3. Mehl; sodann noch: drei Maß Mehl. Kann dies zufällig sein?
Wer sich die Mühe macht, wird dieses in all den anderen weiter verfolgen können. Darum im letzten und zehnten Gleichnis des Reiches der Himmel: zehn Jungfrauen.
Eine andere bedeutsame Linie ist, dass sämtliche Gleichnisse Heiden resp. Christen zum Haupt Gegenstand haben. Damit kommen wir der Antwort auf obige Fragen näher.
Im Gleichnis vom verborgenen Schatz im Acker ist der Überrest der gläubigen Juden in Israel (Offenbarung 14) zu verstehen,
Im sechsten Gleichnis vom Netze im Meer und die Perle aus dem Meere (Völkermeer) der Überrest Israel in den Nationen (Offenbarung 7)
In den Königreich der Himmel Gleichnisse geht es immer und Ausschlich um Israel. = Exegese.
Anwendungen (Eisegese) auf die Christenheit und Christen mache ich in einer andern Betrachtung.
Im Gleichnis vom Weinberg, worunter Israel zu verstehen ist (Matth. 21,33-46), so nennt es der Herr wohl ein Gleichnis, nicht aber ein Gleichnis des König Reiches der Himmel. Warum?
Hier wird ausschliesslich Israels Geschichte, Untreue und Verwerfung uns gezeigt wird
Doch weil dies nur berührt wird und nicht entfaltet, wie es die Gleichnisse des König- Reiches der Himmel zum Gegenstande haben, wird es nicht so genannt.
Wir sehen, wie genau darin Gottes Wort ist. In den drei Gleichnissen von
Matth. 18,23-35; 20,1-16 und 22,2-14 werden wohl die Juden und ihre Geschichte kurz gestreift, aber der Haupt Inhalt all dieser Gleichnisse ist die Heimsuchung der Nationen durch Gottes Gnade infolge des Unglaubens der Juden. Wichtig ist, daß in obigen Gleichnissen auch das Wort des Apostels Paulus Röm. 1,16b: „... dem Juden zuerst als auch dem Griechen“ berücksichtigt wird.
Die Juden / Israel sind allein der Gegenstand der Gleichnisses des Königreiches Reiches der Himmel.
Es geht in Kp 24 und Kp 25 darum, dass der Überrest Israel wachsam ist
Wir Menschen sind immer geneigt, äußerst extrem in unserer Auffassung zu sein. Viele haben Matth. 24-25 nur auf die Juden bezogen; andere wiederum nur auf die Gemeinde. Wer hat nun recht?
Nur die von dem Heiligen Geiste uns gegebene Einteilung dieses Schriftabschnittes muß uns maßgebend, und sie zu finden, unsere vornehmste Aufgabe sein.
Wenn wir diesen Abschnitt sorgfältig und unter Gebet einige Male lesen, werden wir einige Entdeckungen machen, die uns Wegweiser sein dürfen zu einer prinzipiellen Auslegung, ohne daß wir daran denken könnten, eine erschöpfende Darlegung dieser wunderbaren Prophezeiung des Herrn zu geben.
Welches sind nun die charakteristischen Merkmale der verschiedenen Abschnitte dieser Partie des Wortes?
So wollen wir zu der uns verständlichen und, wie es uns scheint, von Gott gegebenen Dreiteilung kommen!
Der Herr zeigt in Kap. 24,1-44 die Endgeschichte Israels und die Befreiung desselben behandelt.
.
Eine solche Dreiteilung der gesamten Menschheit haben wir in 1. Kor. 10,32.
Manche mögen denken, die Teilung sei willkürlich. Doch ist es nicht so, wie wir sehen werden, wenn wir auf einige Einzelheiten eingehen, obwohl wir uns versagen müssen, es gründlich durchzunehmen.
Wir sehen hier die Wege Gottes mit der gesamten Menschheit kurz beleuchtet:
1. Seine Wege mit Seinem irdischen Volke Israel - ein Volk, abgesondert von allen Völkern.
2. Seine Wege mit den einzelnen Christen - herausgerufen aus allen Völkern.
3. Seine Wege mit den Nationen nach der Hinwegnahme der Gemeinde.
Der 1. Teil wird gekennzeichnet durch Bezugnahme auf das Alte Testament:
Auf Personen wie Daniel, Noah; auf Bilder wie Feigenbaum: das nationale Israel; Arche: die Errettung Israels;
der Christus: der zu erwartende Messias - darum auch falsche Christi, falsche Propheten, weil sie Ihn sichtbar auf Erden erwarten,
wir aber gehen zu Ihm, wo Er ist; dann Orte: heiliger Ort - Tempel - Judäa - Land; jüdische Gebote: Sabbath.
Ferner durch das, was dem Volke Israel besonders eigentümlich ist: Zeichen und Wunder; Himmelserscheinungen; große gewaltige astronomische Veränderungen; Blitz, Wolken, Himmelsrichtungen usw.
Wir sehen die Umrahmung der Zukunft dieses irdischen Volkes Gottes mehr in sichtbaren, äußeren, wahrnehmbaren Ereignissen.
Da es das Volk der Zeichen und Wunder war, so ist es auch in diesem Abschnitt so gezeigt.
Auch ist es eine merkwürdige Entdeckung beim genauen Lesen der Schrift, daß nach geschichtlicher Tatsache nur Juden ausnahmslos Wundertäter im göttlichen Sinne gewesen sind.
Selbst im Neuen Testament finden wir nie den geschichtlichen Bericht, daß ein Christ, der ehedem Heide war, ein Wunder gewirkt hätte. Wir möchten nicht leugnen, daß wohl auch Heidenchristen Wunder gewirkt haben, weil sie Wundergaben hatten, doch berichtet wird es uns nie, sondern nur von Judenchristen.
Dies nur zur Feststellung! Jannes und Jambres vollbrachten Lügenwunder und hatten keinen göttlichen Auftrag. (2. Tim. 3,8.)
Wer sehen will, muß zugeben, dass der 1. Teil durchweg mit der Geschichte Israels verbunden ist. Ihn auf die Gemeinde anzuwenden wäre Torheit und willkürliche Auslegung der Schrift.
2. Teil: Wie der 1. Teil mehr äußere und sichtbare Geschehnisse schildert, so der 2. Teil mehr sittliche, geistliche Zustände inmitten der Christenheit und der 3. Teil scheidende und ewig bestimmende Urteile.
In diesem - dem 2.- Teile wird nie auf das Alte Testament Bezug genommen; nie auf äußere Dinge.
Hier fällt alles weg, was vorher genannt wird. Selbst die Selbstbezeichnung des Herrn: „Sohn des Menschen“, welche sechsmal im 1. Teile und einmal im 3. Teile vorkommt, fällt hier vollständig weg.
An ihre Stelle tritt die Bezeichnung „Herr“ und für die Personen, auf welche der Abschnitt sich bezieht, „Knecht“, wie im 1. Teil „Sohn des Menschen“ und die „Auserwählten“. „Herr“ wird in Kap. 24-25 außerhalb des 2. Teiles, wo es 13mal vorkommt, nur dreimal gebraucht: 24,42; 25,37.44. Und „Knecht“ wird in diesem Abschnitt nur im 2. Teil elfmal angewendet.
Wir sehen, die persönliche Verantwortlichkeit
24,45-51: Dienst im Hause;
25,1-13: persönliche Erwartung des Bräutigams;
25,14-30: Dienst am Evangelium außerhalb des Hauses.
In der Mitte ist das letzte Gleichnis des König Reiches der Himmel, die Erwartung des Bräutigams, die uns zum Dienst im Hause und zur Verkündigung des Evangeliums außerhalb des Hauses besonders befähigt.
Das Kommen des Herrn ist der beherrschende Gegenstand dieser drei Gleichnisse, doch die Zuneigung zu Ihm, welche im Dienst für Ihn maßgebend ist, wird uns besonders im Gleichnis von den zehn Jungfrauen vorgestellt.
3. Teil: Von V. 1-13 (Kap. 25) ist Er der Bräutigam, V. 14-30 der Herr, aber V. 31-46 - im 3. Teil - der König.
Der 3. Teil ist besonders gekennzeichnet im unterscheidenden Sinne von den zwei ersten Teilen durch Schafe, Böcke, Gerichte, Brüder und Geringste - alles Bezeichnungen, die wir nicht weiter behandeln können, so wertvoll es auch wäre.
Hier finden wir das Urteil des Königs über solche Völker, die sich Seiner Brüder, der verfolgten gläubigen Juden in der großen Drangsalszeit, nicht angenommen haben, in Wirklichkeit also den kommenden König und Erretter ablehnten.
Hier kommt nun nochmals die Selbstbezeichnung Christi: „Sohn des Menschen“ vor.
Wir finden nirgends im Neuen Testament, daß die GdHdG in besondere Beziehungen zu Ihm als „Sohn des Menschen“ gebracht worden wäre.
Obwohl wir Ihn in dieser Seiner Herrlichkeit kennen, ist doch die Gemeinde so innig mit Ihm verbunden, daß Er Sich nie so bezeichnet in Beziehung zu ihr.
Darum finden wir diese Bezeichnung ausserhalb der Evangelien nur noch viermal im Neuen Testament:
Apg 7,56; Hebr. 2,6; Off 1,13; 14,14.
Dieser Titel Seiner Person hat mehr zu tun mit Gericht und Seinen Beziehungen zur gesamten Menschheit wie auch den Segnungen derselben, nachdem die Erde durch Seine Gerichte gereinigt ist.
Noch vieles könnte über die Dreiteilung dieser zwei Kapitel geschrieben werden, doch wollen wir es mit diesem genügen lassen,
den Herrn bittend, dass Er jedem von uns Erleuchtung des Herzens geben möge, um Seine Gedanken zu erkennen.
Nun noch kurz eine kleine Antwort auf die 3. Frage, über das Gleichnis der zehn Jungfrauen selbst.
Dieses Gleichnis kann sich unmöglich auf die Juden der großen Drangsalszeit beziehen aus folgenden Gründen: Weil die Juden in der großen Drangsalszeit,
1. doch noch nicht den Heiligen Geist haben, der unter dem Bilde des Öles uns hier gezeigt wird. Er wird erst nach der Erscheinung des Herrnausgegossen (Joel 2,27-29).
2. Es ist unmöglich, daß der gläubige Überrest in der großen Drangsalszeit geistlich mit den Ungläubigen einschlafen kann, d. h. sich der Welt gleichstellen.
Dies ist darum ganz ausgeschlossen, weil sie so verfolgt werden von der Welt, daß dies niemals Tatsache werden kann.
3. Vers 6: „Gehet aus, Ihm entgegen!“ kann sich niemals auf die gläubigen Juden in der Drangsalszeit beziehen, da Christus zu ihnen kommt, auf die Erde.
Sie verlassen auch geistlich nicht ihre Stellung als Juden, die auf den Messias warten.
Doch alle Christen, ob Jude oder Heide, sind aus ihren alten religiösen Verbindungen herausgegangen, haben sie gelöst und gehen „zu Ihm hinaus“, „ausserhalb des Lagers“. Und bei Seinem Kommen gehen wir „Ihm entgegen“.
= Eisegese! davon aber later.
4. Auch die Zahl 10 Jungfrauen“, zeigt die Verantwortung, hier also zu wachen.
5. Wir sehen also, dass der Herr Jesu nie etwas von den Christen geredet hat sondern dass ausschliesslich Israel das Thema der Evangelien ist.