Opfer im 1000-jährigen Reich
Wird ein sog. Dritter Tempel erbaut, in dem geopfert wird: > Bibelstellen?
Wird ein sog. Dritter Tempel erbaut, in dem geopfert wird: > Bibelstellen?
68. Opfer im Friedenreich? „Beim Nachlesen eines Artikels in Heft 4/97 stieß ich auf eine Bemerkung, die mir beim intensiveren Nachdenken Schwierigkeiten machte. In der Abhandlung über Hesekiel 47 steht im ersten Absatz der Schlussbemerkung, dass im Friedensreich auch Opfer dargebracht werden. Nun steht aber in Hebräer 10, dass der Herr Jesus mit einem Opfer auf immerdar vollkommen gemacht hat, die geheiligt werden. Ebenso, dass Er, nachdem Er ein Schlachtopfer dargebracht hat, sich gesetzt hat zur Rechten Gottes. Folgerichtig dürften doch in Zukunft keine Schlachtopfer mehr dargebracht werden. Oder bezieht sich die Stelle im Hebräerbrief nur auf das Sünd- bzw. Schuldopfer? Der Kreuzestod Christi ist doch für alle Menschen und für alle Sünden geschehen, auch die der Zukunft. Welche Opferwerden nun auf dem Altar dargebracht, denn dieser steht ja nicht zur Zierde da? Werden überhaupt blutige Opfer dargebracht? ... Haben wir Gläubige aus den Nationen überhaupt etwas mit diesem Altar und den Opfern zu tun oder bezieht sich das nur auf das Volk Israel?“ AR, 57223 Kreuztal Antwort Ja, im Friedensreich werden wieder Opfer dargebracht werden. Der entscheidende Punkt ist natürlich, ob Hesekiel 40–48 prophetisch sind, was eindeutig auf der Hand liegt, weil der dort beschriebene Tempel und der damit beschriebene Opferdienst bisher nicht existiert haben. Eine kurze Einteilung dies Buches Hesekiel ist: 1. Teil (Kap. 1–24): das Zeugnis Gottes gegen Israel im Allgemeinen und Jerusalem im Besonderen. 2. Teil (Kap. 25–39): das Gericht über die Völker, die in Beziehung zu Israel stehen. Alle Fragen (W. Mücher) 138 3. Teil (Kap. 40–48): der Segen Gottes für ein wiederhergestelltes Volk, in dessen Mitte der Tempel wieder erbaut werden wird. Dieser Segen kommt durch die Vermittlung CHRISTI als dem Hohenpriester nach der Ordnung Melchisedeks. In den Kapiteln 40–48 werden immer wieder Brand-, Speis-, Friedens-, Sünd- und Schuldopfer genannt. Alle diese Opfer werden wieder dargebracht werden, insbesondere auch das tägliche Morgen-Brandopfer (46,13–15). Ohne Einschränkung bleibt auch für das Friedensreich bestehen, dass alle Gläubigen durch das ein für allemal geschehene Opfer Jesu Christi auf immerdar vollkommen gemacht sind. Die Opfer sind daher alle zum Andenken an dieses eine vollkommene Opfer. So drückt es auch M. Tapernoux aus in Einführung in das Studium der Prophetie: „Auch die Opfer werden wiedereingesetzt, um das Werk Christi am Kreuz ins Gedächtnis zu rufen“(S. 299).
Der Altar und der Opferdienst werden nicht nur eine Bedeutung für das Volk Israel haben, sondern auch für die Nationen. Nach Sacharja14,16–21 werden die übriggebliebenen Nationen einmal im Jahr nach Jerusalem hinaufziehen, um dort das Laubhüttenfest zu feiern. In Verbindung mit diesem Fest werden viele Opfer dargebracht werden, so dass man alle Kochtöpfe aus Jerusalem für den Opferdienst brauchen wird. Der neue Tempel und der Altar werden erst zu Beginn des Friedensreiches erbaut werden. Aus diesem Tempel wird dann auch der Fluss aus dem Heiligtum hervorkommen als ein Segen für die ganze Erde. WM |
Alle Fragen (W. Mücher) 145 72. Wer sind die beiden Zeugen in Offenbarung 11?TGR, Dresden Antwort: In Offenbarung 11,2 heißt es, dass Jerusalem 42 Monatezertreten werden wird. Das ist die Zeit der großen Drangsal, die 3½Jahre andauern wird. Während dieser Zeit wird ein Götzenbild im Tempel stehen (vgl. Mt 24,15–21; Off 13,11–15). Zugleich wird Gott sich zwei treue Zeugen für 1260 Tage (= 3½ Jahre) erwecken. An jedem einzelnen Tag werden diese Zeugen von Gott Kraft empfangen. Sie sind in Sacktuch gekleidet, weil sie sich vor Gott demütigen wegen der Sünden des Volkes Israel. Gott wird nicht zulassen, dass sie getötet werden. Es sind zwei Zeugen, weil die Zahl zwei das kleinstmögliche Zeugnisdarstellt. Ohne Zweifel wird es sich um Juden handeln, weil sie dem Volk weissagen und es als Propheten zur Umkehr aufrufen. Ich neigedazu, dass es tatsächlich zwei Menschen sein werden, obwohl wir nicht ausschließen können, dass die Zahl – wie so viele Zahlen in der Offenbarung – eine symbolische Bedeutung hat. Die Wunder, die sie während dieser Zeit tun, erinnern an Mose, der in Ägypten das Wasser in Blut verwandelte (2Mo 7–11) und an Elia, der Feuer vom Himmel herabrief. Elia war es auch, der dafür betete, dass Gott 3½ Jahre keinen Regen geben würde (Jak 5,17), damit das Volk durch diese Prüfung zu Gott zurückfände. Nach den 3½ Jahren wird dann das Tier (das Römische Reich) doch gegen die beiden Zeugen kämpfen und sie töten. Die ganze Welt wird Kenntnis von dem Tod dieser beiden Zeugen nehmen und sich darüber freuen. Doch dann werden die beiden treuen Zeugen nach3 Tagen auferweckt (wie unser Herr nach drei Tagen auferweckt wurde) und in den Himmel aufgenommen. Der scheinbare Sieg des Römischen Staatshauptes ist in Wirklichkeit seine größte Niederla- Alle Fragen (W. Mücher) 146 ge. Welch eine Verherrlichung Gottes wird es sein, wenn diese beiden Zeugen auferstehen. Gott erweist seine Macht und bestätigt die göttliche Sendung dieser beiden Propheten. WM |
157. Werden im Friedensreich Opfer dargebracht? Frage Ist es nicht paradox, dass im 1000-jährigen Reich in dem von Hesekiel beschriebenen Tempel Tiere geopfert werden als Erinnerung an das Werk Jesu? Wenige Meter weiter sitzt ja dann in Jerusalem der Herr Jesus auf dem Thron. Er hat bereits das wahre Opfer gebracht, von dem alle anderen Opfer nur Abbilder sind. In Zukunft wird Er mit den Wundmalen in seinen Händen und Füßen der Mittelpunkt der Stadt sein und das Ziel für alle Völker sein, die dort anbeten. Anna-Maria Antwort Danke für Deine Frage – eine gute Frage, die viele Gemüter bewegt. Wir stimmen also darin überein, dass es den Opferdienst im Friedensreich gibt, oder? Das geht ja aus Hesekiel 43–46 eindeutig hervor, es sei denn, man würde die Aussagen über den Brandopferaltar und die Opfer symbolisch verstehen, doch dann müsste man vieles andere auch symbolisch verstehen, schließlich auch den Tempel selbst usw. Dafür gibt es aber meines Erachtens keine überzeugenden Argumente. Die Darbringung der Opfer ist nicht ohne einen tiefen Sinn. Gott wird noch einmal das israelitische Priestertum einführen und damit zeigen, dass es wirklich die beste sichtbare Verehrung seines großen Namens ist. Im Alten Testament war der Tempeldienst häufig (oder nach kurzer Zeit) mit dem Götzendienst verbunden und Gott deshalb auch nicht wohlgefällig. Über lange Zeit hat der Priesterdienst überhaupt nicht funktioniert. Im Friedensreich wird er auf eine einzigartige Weise ausgeübt werden. Gott wird dadurch geehrt werden. Der Priester- und Opferdienst wird daher für die Welt ein Zeichen für einen Gott wohlgefälligen Gottesdienst sein. Alle Fragen (W. Mücher) 335 Warum sollen die Opfer nicht eine Erinnerung an das vollbrachte Werk Christi sein können? Wir feiern doch heutzutage auch das Mahl des Herrn zum Gedächtnis an Ihn, wobei das Brot ein Bild vom Leib und der Wein ein Bild vom Blut Christi sind. Im Friedensreichsind es dann eben wieder Tiere, die ein Bild von Christus sind. Übrigens war das Friedensopfer (3. Mose 3) mit einer Mahlzeit verbunden, wo der Opfernde, von ihm geladene Gäste und die Priester vom Opferfleisch aßen. So wird es auch in Zukunft sein. Übrigens glaube ich auch, dass der Herr Jesus zu Beginn des Friedensreiches sichtbar erscheinen wird, denn das geht eindeutig aus Stellen wie Apostelgeschichte 1,9–11 und Sacharja 14,4 hervor. Doch bedeutet das auch, dass Er während der gesamten Dauer des Friedensreiches persönlich hier auf der Erde anwesend sein wird ? Ich denke nicht. Er wird vielmehr durch einen Fürsten (= König) aus dem Stamm Juda vertreten werden, der öfter in Hesekiel erwähnt wird (Kap. 44,3; 45,7.8.13–25; 46,2ff.; 46,16–18; 48,20–22). Dass es sich hierbei nicht um den Herrn Jesus handeln kann, geht eindeutig aus der Tatsache hervor, dass dieser Fürst für sich selbst opfert und dass er verheiratet ist und Kinder hat. Werner Mücher |
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