Die Verklärung Jesu - Matthäus 17,1-9
Leitvers: Hebräer 2,9
———————————————————————————
Hebräer 2,9 Wir sehen aber den, der ein wenig unter die Engel erniedrigt war, Jesus, wegen des Todesleidens mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt, damit er durch Gottes Gnade für jeden den Tod schmeckte.
Es war in der Gegend von Cäsarea Philippi, in der Gaulanitis (den heutigen Golanhöhen), wo der Herr seine Jünger gefragt hatte: „Ihr aber, wer sagt ihr, daß ich sei?“ und Petrus antwortete: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Hier begann er seinen Jüngern zu zeigen, daß sein Weg nicht zum Königtum, sondern zum Kreuz führte und Petrus - und mit ihm wohl auch die übrigen Jünger - tief erschrocken reagierten: „Gott behüte dich, Herr! Dies wird dir nicht widerfahren.“ Aber der Herr vermag ihnen keinen anderen Weg zu zeigen, nicht für sich, nicht für sie, und es wird eine schwere Woche, Matth. 17,1; Luk. 9,28 gewesen sein, in der er sie in der Einsamkeit dieser Gegend, fernab vom unruhigen Galiläa, die rechte Nachfolge lehrte, sie von den irdischen Erwartungen zu lösen suchte, um ihre Augen auf „die Herrlichkeit danach“ zu richten. Matth. 16,24-27; 1. Petr. 1,11b. Die Bestürzung und das Unverständnis seiner Jünger werden für den Herrn Jesus der Grund gewesen sein, weswegen er mit einigen von ihnen auf einen hohen Berg stieg um zu beten.
Ob es sich um den Hermon (2750 m) oder einen der über 1200 m hohen Gipfel der Gaulanitis handelte, i st unwesentlich. Der Tabor ist weniger wahrscheinlich. Auf seiner Höhe (588 m) befand sich zu jener Zeit eine größere Stadtsiedlung. Auch heißt es, Mark. 9,30, daß der Herr erst im Anschluß an die hier beschriebenen Ereignisse nach Galiläa zurückkehrte.
I. Die Jünger V. 1
1. Es waren Petrus, Jakobus und Johannes, die auch bei anderen Gelegenheiten besonders erwähnt werden, Mark. 5,37; 14,33, so daß man daraus schließen möchte, daß der Herr mit ihnen ein vertrauteres Verhältnis als mit den übrigen hatte und sie den stärksten Einfluß unter den Jüngern aus übten. Ps. 25,14; Joh. 1,14; Phil. 3,10-12; 2. Petr. 1,16 -18; 1. Joh. 1,3.7.
2. Er führte sie an einen abgesonderten Platz: „abseits“, Matth. 17,1, „für sich allein“, Mark. 9,2, „um zu beten“. Luk. 9,28.
II. Der Herr Jesus Christus V 1-5
1. Während er betet wird er umgestaltet. Luk. 9,29.
2. Zugleich sehen wir in diesem Geschehen ein Bild der Herrlichkeit, die er bei dem Vater hatte, ehe die Welt war, Joh. 17,5 und mit der der Vater ihn erneut für alle Ewigkeiten verherrlicht hat.
3. Er spricht mit Mose und Elia. V. 3.
4. Der Vater gibt ihm Zeugnis. V. 5.
III. Mose und Elia V 3
1. Mose, ein Bild der „Toten in Christus“, die aus ihren Gräbern auferstehen werden, 1. Thess. 4,14.16 und des Gesetzes, das von Christus zeugt.
2. Elia, ein Bild der Lebenden, die übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, 1. Thess. 4,15.17 und der Propheten. Luk. 24,26-27.44.
3. Ihr Gesprächsgegenstand. Luk. 9,30-31: sein Ausgang in Jerusalem, das wichtigste und größte Ereignis in Zeit und Ewigkeit. Christus, das Lamm Gottes, Joh. 1,29,
b) vorausgesagt von den Propheten,
c) dargestellt in den Psalmen,
d) gekreuzigt in den Evangelien,
e) gepriesen in den Briefen der Apostel,
f) verherrlicht in der Offenbarung.
IV. Petrus V. 4
1. Der Schlafende.
b) als untr euer Jünger, Mark. 14,37,
c) als vertrauender Jünger. Apg. 12,6.
2. Der Voreilige.
3. Der Irrende.
V. Der Vater V. 5
1. Mose und Elia werden durch die Wolke der Herrlichkeit Gottes unsichtbar. Kol. 1,15-19.
2. Der Herr Jesus aber wird durch ein dreifaches Zeugnis seines Vaters verherrlicht. Joh. 5,37; Matth. 3,17; Joh. 12,27-30:
b) „an dem ich Wohlgefallen gefunden habe“. Jes. 42,1.
c) „Ihn hört!“5. Mose 18,15.
Er wird vom Vater als die einzige Autorität herausgestellt.
Nicht Mose, nicht Elia, nicht Johannes der Täufer, der von sich bekennt:
„Ich bin es nicht, ich bin nur der Herold dessen, der es in Wahrheit sein wird.“ Nein, nicht irgend welche Große oder Weise dieser Welt können uns herausführen aus unserer Verlorenheit und die Probleme unseres Lebens lösen, sondern allein er, den Gott selbst erwählt und bestätigt:
„Ihn hört!“ Die Antwort auf all unser Suchen und Fragen kommt vom Himmel, von Gott selbst. Er ist das endgültige Wort, Hebr. 1,1-2, die höchste Autorität, dem wir uns unterwerfen, auf den wir hören sollen, um Hilfe und Rettung für Zeit und Ewigkeit zu finden.
VI. Das Ergebnis V. 6-9
1. Furcht, V 6; Hiob 39,33-35; 42,1-6; Jes. 6,3-5; Dan. 10,4-9,
2. Trost: „Fürchtet euch nicht!“ Jes. 6,6-7; 43,1; Dan. 10,10-12a; 1. Joh. 4,16-19; Offb. 1,17,
3. „Jesus allein“. V. 8; Phil. 1,20-21; Hebr. 12,l-2a.
Als Mose vierzig Tage und vierzig Nächte bei Jehova auf dem Berg gewesen war, da strahlte die Haut seines Angesichtes.
Auch wir sollen ein Abglanz dieser Herrlichkeit unseres Hern werden.
Die drei Evangelisten haben uns den Weg gewiesen, daß es doch ein ausgetretener Weg werden möchte: „abseits, mit ihm allein, um zu beten“ und um sein Wort zuhören. Hier, und nur hier allein wird er sich vor uns umgestalten, werden wir seine Herrlichkeit sehen, wird ihn der Vater in uns verherrlichen, werden auch wir zu einem Lichtglanz seiner Herrlichkeit. 2. Kor. 3,18; 4,6.