Jesu Gespräch mit einer Heidin - Matthäus 15,21-28
Leitvers: Römer 10,12
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Römer 10,12 Denn es ist kein Unterschied zwischen Jude und Grieche, denn derselbe Herr von allen ist reich für alle, die ihn anrufen;
15,21 Und Jesus ging aus von dannen und entwich in die Gegenden von Tyrus und Sidon;
15,22 und siehe, ein kananäisches Weib, das von jenen Grenzen herkam, schrie [zu ihm ] und sprach: Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids! meine Tochter ist schlimm besessen.
15,23 Er aber antwortete ihr nicht ein Wort. Und seine Jünger traten herzu und baten ihn und sprachen: Entlaß sie, denn sie schreit hinter uns her.
15,24 Er aber antwortete und sprach: Ich bin nicht gesandt, als nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.
15,25 Sie aber kam und warf sich vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir!
15,26 Er aber antwortete und sprach: Es ist nicht schön, das Brot der Kinder zu nehmen und den Hündlein hinzuwerfen.
15,27 Sie aber sprach: Ja, Herr; denn es essen ja auch die Hündlein von den Brosamen, die von dem Tische ihrer Herren fallen.
15,28 Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: O Weib, dein Glaube ist groß; dir geschehe, wie du willst. Und ihre Tochter war geheilt von jener Stunde an.
Der folgende Bericht geht zurück in die Zeit als unser Herr noch in Galiläa wirkte.
Er befindet sich hier mit seinen Jüngern in der Umgebung von Tyrus und Sidon, einige Tageswanderungen nördlich von Galiläa. Da ihn seine Feinde, die Schriftgelehrten und Pharisäer, in zunehmen dem Maße bedrängen und sogar aus Jerusalem kommen, um mit ihm zu streiten, kann man vermuten, daß er sich ihnen durch diese Reise nach Syrien und anschließend in die Dekapolis eine Weile entziehen will. Matth. 15,1-20; Mark. 7,31; Matth. 16,1-4. Aber auch im heidnischen Land kann er sich nicht unbemerkt aufhalten, ist doch sein Ruf längst schon in diese Gegenden gedrungen. Mark. 3,7-8. Eine in Syro-Phönizien (zum Unterschied von den phönizischen Siedlungen in Libyen = Libophönizien) geborene Griechin hört von ihm und kommt, um die Heilung ihres Töchterchens zu erbitten.
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I. Ihre Stellung. V. 22.
II. Ihre zweifache Bitte. V. 22.
b) „Sohn Davids“, sie erkennt ihn an als den zukünftigen König Israels, dem auch seine Feinde dienen werden, Ps. 18,44-45
b) sie erwartet vom Herrn eine Tat des Erbarmens, weiß also, daß sie keinerlei Anspruch auf Hilfe hat. Tit. 3,3-5.2. „Meine Tochter ist schlimm besessen.“ Bei Markus lesen wir, daß es sich noch um ein Kind handelte. 7,25.30.
III. Das Schweigen des Herrn und die Bitte der Jünger. V.23.
„Was ich tue, weißt du jetzt nicht“. Joh. 10,16; 13,7.
IV. Der Weg des Heils. V. 24-28.
b) bittet sie um Hilfe, ohne irgendwelche Begründung oder Rechtfertigung; und sie wird ihr auf Gottes Weise zuteil.
„Da ich denn nichts bringen kann,
schmieg ich an dein Kreuz mich an;
nackt und bloß, - o kleid mich doch!
hilflos, - ach, erbarm dich doch!
Unrein, Herr, flieh ich zu dir:
wasche mich, sonst sterb ich hier! (A. M. Toplady)
Das ist, nach des Herrn Worten, großer Glaube, der ihr die erbetene Heilung bringt. V. 28.
Aus dem gleichen Grunde konnte Christus mit den Pharisäern und Schriftgelehrten nicht anders sprechen.
Er nannte sie „Kinder des Teufels“, Joh. 8,44, und - was nichts anderes besagt - „Schlangen und Otternbrut“,
Matth. 23,33; 1. Mose 3,1; Offb. 12,9, nicht, um mit ihnen zu schimpfen, sondern: „Dies sage ich, damit ihr gerettet werdet“. Joh. 5,34.
Es ist seine heilige Retterliebe, die ihn so reden läßt.
Doch vergleiche ihre Antwort mit der der Griechin! Joh. 8,48.59.
Das gleiche gilt für jeden von uns: Nur wenn wir durch Gottes Geist im Licht seiner Heiligkeit unsere
Verdammungswürdigkeit erkannt und zu Füßen unseres Herrn ihm Recht gegeben haben, werden wir uns nach dem Heil ausstrecken.
Dann werden wir auf nichts mehr in uns selbst setzen, sondern werden allein auf die Gnade hoffen und sie staunend, aber im Glauben erfassen können. Ruth 2,2.10.