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186.Jesu Gespräch mit einer Heidin - Matthäus 15,21-28

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  • 186.Jesu Gespräch mit einer Heidin - Matthäus 15,21-28

    Prüfet alles und das Gute behaltet:
    Jesu Gespräch mit einer Heidin​ ​​- Matthäus 15,21-28
    Leitvers: Römer 10,12
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    Römer 10,12 Denn es ist kein Unterschied zwischen Jude und Grieche, denn derselbe Herr von allen ist reich für alle, die ihn anrufen;​



    15,21 Und Jesus ging aus von dannen und entwich in die Gegenden von Tyrus und Sidon;

    15,22 und siehe, ein kananäisches Weib, das von jenen Grenzen herkam, schrie [zu ihm ] und sprach: Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids! meine Tochter ist schlimm besessen.

    15,23 Er aber antwortete ihr nicht ein Wort. Und seine Jünger traten herzu und baten ihn und sprachen: Entlaß sie, denn sie schreit hinter uns her.

    15,24 Er aber antwortete und sprach: Ich bin nicht gesandt, als nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.

    15,25 Sie aber kam und warf sich vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir!

    15,26 Er aber antwortete und sprach: Es ist nicht schön, das Brot der Kinder zu nehmen und den Hündlein hinzuwerfen.

    15,27 Sie aber sprach: Ja, Herr; denn es essen ja auch die Hündlein von den Brosamen, die von dem Tische ihrer Herren fallen.

    15,28 Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: O Weib, dein Glaube ist groß; dir geschehe, wie du willst. Und ihre Tochter war geheilt von jener Stunde an.​



    Der folgende Bericht geht zurück in die Zeit als unser Herr noch in Galiläa wirkte.
    Er befindet sich hier mit seinen Jüngern in der Umgebung von Tyrus und Sidon, einige Tageswanderungen nördlich von Galiläa. Da ihn seine Feinde, die Schriftgelehrten und Pharisäer, in zunehmen­ dem Maße bedrängen und sogar aus Jerusalem kommen, um mit ihm zu streiten, kann man vermuten, daß er sich ihnen durch diese Reise nach Syrien und anschließend in die Dekapolis eine Weile entziehen will. Matth. 15,1-20; Mark. 7,31; Matth. 16,1-4. Aber auch im heidnischen Land kann er sich nicht unbemerkt aufhalten, ist doch sein Ruf längst schon in diese Gegenden gedrungen. Mark. 3,7-8. Eine in Syro-Phönizien (zum Unterschied von den phöni­zischen Siedlungen in Libyen = Libophönizien) geborene Griechin hört von ihm und kommt, um die Heilung ihres Töchterchens zu erbitten.​

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    I. Ihre Stellung. V. 22.
    1. Sie ist keine der Töchter Abrahams, des Freundes Gottes, die es erfahren, daß er antwortet, ehe sie rufen.
    2. Chron. 20,7; 5. Mose 7,6-8; Jes. 41,8-11.17; 65,24; Röm. 9,4-5; Luk. 13,11-13.16.
    2. Sie ist eine der Töchter Kanaans, eines Landes, dessen Volksstämme dem HERRN einst zum Ekel waren und die er um ihrer greulichen Bräuche wegen vor dem Volk Israel vertrieb.
    1. Mose 9,25; 3. Mose 18,19-30; 20,22-27; 5. Mose 7,1-5.
    Trotzdem ist das Gebot der Absonderung von Israel in allen Jahrhunderten wieder und wieder übertreten worden, und Gott mußte sein Volk um dieser Sünde willen viele Male strafen.
    4. Mose 25,1-2; Richter 2,7-14; 3,5-7; 1. Kön. 11,1-13; 16,29-33; Esra 9,1-3; Neh. 10,28-30; 13,23-27.​

    II. Ihre zweifache Bitte. V. 22.
    1. „Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids!“ Sie, die Heidin,
    a) gibt Jesus einen Titel, der ihm von den meisten seines Volkes verwehrt wurde:
    a) „Herr“; sie unterwirft sich ihm,
    b) „Sohn Davids“, sie erkennt ihn an als den zu­künftigen König Israels, dem auch seine Feinde dienen werden, Ps. 18,44-45
    b) bittet um Erbarmen für sich
    a) als Mutter identifiziert sie sich mit der Not ihres Kindes, Jes. 49,15,
    b) sie erwartet vom Herrn eine Tat des Erbar­mens, weiß also, daß sie keinerlei Anspruch auf Hilfe hat. Tit. 3,3-5.2. „Meine Tochter ist schlimm besessen.“ Bei Markus lesen wir, daß es sich noch um ein Kind handelte. 7,25.30.
    Es ist ein Bild des heidnischen Menschen, der in eine Welt hineingeboren wird, in der die Mächte Satans regieren.
    Von Kindheit an ist er ihnen verfallen und ausgeliefert an ein trostloses Leben in der Finsternis, und „den Weg des Friedens“ kennt er nicht. Unfähig, sich aus dieser Sklaverei zu befreien, ist ihnen auch jegliche Vor­stellung von der Freiheit der Herrlichkeit der Kin­der Gottes versagt. 2. Kor. 4,4; Eph. 2,2-3; 4,17-19; 1. Joh. 5,19; Röm. 3,17; 8,21.​

    III. Das Schweigen des Herrn und die Bitte der Jünger. V.23.
    1. Der Herr antwortet ihr nicht ein Wort
    a) Der Herr Jesus hat sich zu wiederholten Malen und aus unterschiedlichen Gründen denen ver­weigert, die mit einer Frage oder Bitte an ihn herantraten.​
    a) Er konnte ihnen nicht willfahren, wenn es nicht dem Willen des Vaters entsprach:
    „Meine Stunde ist noch nicht gekommen“. Joh. 2,4; 7,5-6.
    So stand für ihn auch in die­sem Fall das Bekenntnis und die Treue zu dem vom Vater empfangenen Auftrag über der Erfüllung einer menschlichen Bitte.
    b) Er verzögerte seine Hilfe gelegentlich um der Herrlichkeit Gottes willen.
    Joh. 11,1-6.
    c) Er verzögerte seine Hilfe gelegentlich aus seelsorgerlichen Gründen,
    um den Glauben und das Vertrauen der Betreffenden anzu­fachen und zu vergrößern.
    Röm. 4,13-25; Joh. 4,46-53.
    Das gleiche Ziel verfolgte er gewiß auch bei dieser Mutter, für die er mehr bereit hatte, als die Heilung ihrer Tochter.
    d) Er verweigerte eine Antwort da, wo der Mensch seine Gnadenstunde verpaßt hatte.
    Daß dies möglich ist, sahen wir bei Herodes Antipas.
    Luk. 13,31-32; 23,7-9; Matth. 16,4.
    2. Die Bitte der Jünger.
    Sie glauben, sich für sie zu verwenden und suchen doch nur sich selbst und ihre Ruhe,
    Phil. 2,21: „Entlaß sie!“ („Fertige sie ab!“ nach Schlachter).
    Aber so ist der Herr Jesus nie­mals mit einem Menschen umgegangen, denken wir nur an die Geduld und Sanftmut, womit er seinem zukünftigen Verräter bis zuletzt begegnete, ja ihm noch wenige Augenblicke vor seinem Verrat die Füße wusch.
    Joh. 6,70-71; 12,4-7; 13,2-5.27; Matth. 26,49-50; Luk. 22,47-48.
    Der gute Hirte nimmt jedes Schaf, auch das aus dem anderen Hof, in seine Pflege, wenn auch oft nach dem Motto:
    „Was ich tue, weißt du jetzt nicht“. Joh. 10,16; 13,7.​

    IV. Der Weg des Heils. V. 24-28.
    1. Des Herrn Antwort an die Jünger. V. 24.
    Sein Auftrag und seine ununterbrochene Abhängigkeit von den Weisungen des Vaters,
    nicht aber das Be­gehren seiner Jünger, bestimmen auch in diesem Augenblick sein Tun.
    Joh. 5,19.
    2. Ausharren und wachsender Glaube lassen die Frau auf dem Weg, der sie Gott wohlannehmbar machen wird, fortschreiten. V. 25.
    Als eine, die dem Himmel Gewalt antut, Matth. 11,12; Mark. 10,48; Joh. 2,4-5; 4,49,
    a) wirft sie sich vor ihm nieder, macht sich selbst zu nichts und huldigt ihm,
    b) bittet sie um Hilfe, ohne irgendwelche Begrün­dung oder Rechtfertigung; und sie wird ihr auf Gottes Weise zuteil.
    Jes. 55,8-9.​
    3. Des Herrn Antwort. V. 26.
    Er, der die Wahrheit und das Licht der Welt ist, Joh. 14,6; 8,12, zeigt ihr ihren wahren Zustand im Licht der Heiligkeit Gottes, und wir ahnen ein wenig davon, was es bedeutet, daß Gott „ein verzehrendes Feuer“ ist und „ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat, noch sehen kann“.
    Hebr. 12,29; 10,31; 1. Tim. 6,16; 2. Mose 33,20; Sach. 3,3; Jes. 64,6.
    Wenn Gottes Licht in die Finsternis meines Herzens fällt, dann überführt mich sein Geist von der gleichen Wahrheit, und ich breche aus in den Schrei: „Unrein, unrein!“
    3. Mose 13,45; Jes. 6,5.
    4. Die Zustimmung der Frau. V. 27.
    „Ja, Herr!“ Sie nimmt Gottes Urteil über sich selbst an, und damit hat der Herr Jesus sie in seiner liebevollen Weis­heit und Geduld dahin geführt, wo er ihr helfen und neues Leben schenken kann.
    Nun kommt sie nicht mehr als ein Mensch zu dem Herrn, der zwar einen gewissen Glauben hat, andererseits aber auch noch auf seine menschlichen Qualitäten baut, sondern als das, was er im Lichte Gottes und in Wahrheit ist, als „unreiner Hund“„ der es aber trotz­ dem wagt, im Glauben an die Gnade Gottes zu appellieren:​



    „Da ich denn nichts bringen kann,
    schmieg ich an dein Kreuz mich an;
    nackt und bloß, - o kleid mich doch!
    hilflos, - ach, erbarm dich doch!
    Unrein, Herr, flieh ich zu dir:
    wasche mich, sonst sterb ich hier!
    (A. M. Toplady)​

    Das ist, nach des Herrn Worten, großer Glaube, der ihr die erbetene Heilung bringt. V. 28.
    Aus dem gleichen Grunde konnte Christus mit den Pharisäern und Schriftgelehrten nicht anders spre­chen.
    Er nannte sie „Kinder des Teufels“, Joh. 8,44, und - was nichts anderes besagt - „Schlangen und Otternbrut“,
    Matth. 23,33; 1. Mose 3,1; Offb. 12,9, nicht, um mit ihnen zu schimpfen, sondern: „Dies sage ich, damit ihr gerettet werdet“. Joh. 5,34.
    Es ist seine heilige Retterliebe, die ihn so reden läßt.
    Doch vergleiche ihre Antwort mit der der Griechin! Joh. 8,48.59.
    Das gleiche gilt für jeden von uns: Nur wenn wir durch Gottes Geist im Licht seiner Heiligkeit unsere
    Ver­dammungswürdigkeit erkannt und zu Füßen unse­res Herrn ihm Recht gegeben haben, werden wir uns nach dem Heil ausstrecken.
    Dann werden wir auf nichts mehr in uns selbst setzen, sondern werden allein auf die Gnade hoffen und sie staunend, aber im Glauben erfassen können. Ruth 2,2.10.​



    Im HERRN JESUS CHRISTUS, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.
    ——————————————————

    Antonino.S
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