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195.Zachäus, der Oberzöllner​​​​- Lukas 19,1-10

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  • 195.Zachäus, der Oberzöllner​​​​- Lukas 19,1-10

    Prüfet alles und das Gute behaltet:
    Zachäus, der Oberzöllner​​​​- Lukas 19,1-10
    Leitvers: 2. Mose 33,12b
    ———————————————————————————
    2. Mose 33,12b Ich kenne dich mit Namen, und du hast auch Gnade gefunden in meinen Augen.​



    1 Und er ging hinein und zog durch Jericho.

    2 Und siehe, da war ein Mann, mit Namen Zachäus, und selbiger war ein Oberzöllner, und er war reich.

    3 Und er suchte Jesum zu sehen, wer er wäre; und er vermochte es nicht vor der Volksmenge, denn er war klein von Gestalt.

    4 Und er lief voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, auf daß er ihn sähe; denn er sollte daselbst durchkommen .

    5 Und als er an den Ort kam, sah Jesus auf und erblickte ihn und sprach zu ihm: Zachäus, steige eilends hernieder, denn heute muß ich in deinem Hause bleiben.

    6 Und er stieg eilends hernieder und nahm ihn auf mit Freuden.

    7 Und als sie es sahen, murrten alle und sagten: Er ist eingekehrt, um bei einem sündigen Manne zu herbergen.

    8 Zachäus aber stand und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und wenn ich von jemand etwas durch falsche Anklage genommen habe, so erstatte ich es vierfältig.

    9 Jesus aber sprach zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, dieweil auch er ein Sohn Abrahams ist;

    10 denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu erretten, was verloren ist.​




    Der Evangelist Lukas berichtet uns von einem weiteren Geschehen, das sich an dem Tage ereignete, als der Herr Jesus Christus auf seinem letzten Weg nach Jerusalem mit seinen Jüngern die Stadt Jericho durchzog.​

    Einige Stationen aus der Geschichte dieser uralten Stadt in der Jordanebene:

    Ihre erste Erwähnung findet sie in 4. Mose 22,1, als sich das Volk Israel nach vierzigjähriger Wüstenwanderung am gegenüberliegenden Ufer des Jordans niederläßt. Bei Mose wird sie bereits die Palmenstadt genannt, und bis heute ist sie eine von großen Palmenpflanzungen.

    Balsamstauden und Rosenstöcken bewachsene Oase am Ost­rand des kahlen judäischen Berglandes, die durch ihre tiefe (250 m u. d. M.) und geschützte Lage ein fast tropisches Klima hat. 5. Mose 34,3.​

    Die ungeheuren Stadtmauern Jerichos fielen durch ein gött­liches Wunder vor Israel;
    die Stadt wurde völlig zerstört, Jos. 2; 6 und einen zukünftigen Wiedererbauer sollte der Fluch Josuas treffen. Jos. 6,26; 1. Kön. 16,34.​




    Elisa machte durch ein Wunder das Quellwasser der Stadt gesund. 2. Kön. 2,19-22.

    Durch seine Grenzlage zu den arabischen Ländern war Jericho („die Duftende“) in allen Jahr­hunderten ein wichtiger Handelsplatz, insbesondere für Balsam, so daß in der Stadt ein höheres Zollamt mit einem Aufseher über die Zolleinnehmer eingerichtet worden war.​

    I. „Und siehe, da war ein Mann mit Namen Zachäus". V. 1-3

    1. Er war Oberzöllner,
    a) verantwortlich sowohl für sein eigenes Tun, wie auch für das der Zöllner, seiner Untergebenen,
    b) in doppeltem Maße darum gehaßt und ver­achtet vom Volk der Juden.




    2. Er war reich und arm zugleich, V.3
    a) reich an irdischen Gütern,
    b) arm an geistlichen Gütern und innerlich unbe­friedigt.
    Spr. 28,6; Pred. 1,2; 2,8-11; Matth. 19,23; Luk. 1,53; 6,24.




    3. Er war ein Sünder.
    Über dem Streben nach Reich­tum hatte er sich in Sünde verstrickt. V. 7;
    Ps. 73,6-9; Jes. 5,8-10; Jer. 22,13-14; 1. Tim. 6,9; Jak. 5,1-6.




    4. Er war heilsverlangend, V. 3
    a) Die Botschaft des Täufers hatte ihn, wie viele seiner Berufskollegen, erreicht und erweckt. Matth. 3,5-6; 9,9-10; 21,32; Luk. 3,12; 7,29.
    b) Er hat te erkannt, daß seine Sünden ihn ins Verderben führten, Luk. 12,20-21 und er kehrte um.
    c) Er hatte von Jesus, dem Sünderheiland, gehört und suchte ihn zu sehen.




    Es ist unverkennbar, daß unter den Zöllnern, die sich untereinander kannten, so daß sie auch um die Jüngerschaft des Levi wußten und von ihm beeinflußt wurden, Mark. 2,14-15, eine Erweckungsbewegung entstanden war.

    Sie hatten den Hinweis des Johannes verstanden, Joh. 1,29-34 und kamen, um bei ihm die Vergebung ihrer Sünden zu erlangen
    (Luk. 15,1 Fußn., so auch Schlachter: sie pflegten ihm alle zu nahen.

    II. Die Hindernisse auf dem Weg und ihre Überwindung. V. 3-4

    Wo immer ein echtes Verlangen nach dem Heil besteht,
    wird der Teufel zahllose Wege und Mittel finden,
    um die Erreichung des Zieles zu verhindern.

    So auch hier:

    1. Die Volksmenge versperrt die Sicht. V. 3.

    Sie ist eine der stärksten Waffen des Teufels, uns von der Hinwendung zur Wahrheit abzuhalten.

    Der ent­gegengesetzte Einfluß der Mehrheit kann so stark sein, daß sich der einzelne heilsverlangende Sünder klein und unfähig, die Masse ihm aber so riesig und unüberwindbar erscheint, daß er sich ihr nicht entgegenzustellen wagt und sein angestrebtes Ziel in vielen Fällen wieder aufgibt. 4. Mose 13,25-14,4; Spr. 29,25.

    Doch führt uns​ die Heilige Schrift als Gegenbeispiele Noah und Lot vor Augen, die inmitten einer widergöttlichen Mehrheit als Einzelne ein gottesfürchtiges und gerechtes Leben führten. 2. Petr. 2,5-9.

    2. Die Aufrichtigkeit und der Ernst seines Ver­langens zeigen ihm den Ausweg und schenken ihm auch das Gelingen zur Ausführung. V. 4;
    Spr. 2,7; Jer. 29,13; Apg. 10,1-5; 11,13-14; 2. Tim. 1,3; Apg. 9,15.​




    Der Maulbeerfeigenbaum (griech. Sykomore) stammt aus Ägypten, Ps. 78,47 und wurde später in Palästina

    - in der Niederung am Mittelmeer zwischen Joppe und Gaza, 1. Kön. 10,27; 1. Chron. 27,28

    - in Untergaliläa, Jes. 9,9-10; Luk. 17,6,

    - in der fruchtbaren Gegend um Jericho, Luk. 19,4, angepflanzt.​

    Der nur mäßig hohe Baum mit seiner gewaltigen Krönenden tiefen, waagerecht vom kräftigen Stamm ausgehenden Ästen, ist leicht zu besteigen.

    Das Holz ist - im Gegensatz zum Feigenbaum, Luk. 13,6-7 - fest und rangiert in seiner Brauchbarkeit für Schreinerarbeiten gleich n ach der Zeder.

    Die Früchte sind - im Gegensatz zu den ähnlich aussehenden Feigen - nicht sehr wohlschmeckend.
    Um ihr e Reife und Süßigkeit zu fördern, ritzte man sie auf - die Tätigkeit, von der Amos, 7,14, spricht.​

    III. Der das Auge gebildet hat, sollte der nicht sehen? V. 5;
    Ps. 94,9; H iob 34,21; Ps. 33,18-19; 139,1-10; Jer. 32,17-19; Hebr. 4,13.




    1. „Zachäus, steige schnell herab!“
    Zachäus hatte es eilig gehabt, auf seinen erhöhten Beobachtungs­ posten zu kommen
    („er lief“), aber der Herr Jesus hatte es ebenso eilig, ihn wieder herunterzuholen.




    Mag er - bildlich gesprochen - auch noch ver­suchen, sein Schuldbewußtsein durch eigene Tüchtigkeit zu überwinden und aus einem kleinen Mann einen großen zu machen, so sieht der Herr doch nicht nur zu ihm auf, sondern erblickt auch sein Herz und dessen Verlangen nach dem Heil eines verlorenen Sünders.

    Darum sein Ruf: „Zachäus, steige schnell herab!“

    Und das schönste Wunder: Er kennt ihn mit Namen.

    Er, der die Zahl der Sterne zählt und sie alle mit Namen nennt, Ps. 147,4; Jes. 40,26,
    er kennt nicht nur die Großen in seinem Reich, wie
    Abraham, 1. Mose 22,11;
    Mose, 2. Mose 33,12;
    Jeremia, Jer. 1,11;
    Daniel, Dan. 10,11;
    und seine Apostel, Matth. 10,2; Apg. 9,4; Offb. 21,14,
    nein, er ruft auch ein jedes seiner Schafe mit Namen, Joh. 10,3,

    - auch Zachäus, nicht weil er ein reicher Ober­zöllner ist,
    sondern weil er zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gehört, Matth. 15,24; Hes. 34,16,​




    - auch dich und mich, nicht aus Werken, die in Gerechtigkeit vollbracht, wir getan hätten,
    sondern nach seiner Gnade und Barmherzig­keit, als die Schafe aus dem anderen Hof, die erbringen muß.
    „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein“. Jes. 43,1: das darf ich mir im Glauben auch aneignen; Joh. 10,16; Tit. 3,4-5.​

    Er gibt ihnen sein Wort darauf, daß diese ihm bekannten Namen, nicht wie die der Gottlosen verwesen werden,
    Spr. 10,7; Pred. 6,4; Matth. 7,21-23; 25,12; Offb. 20,15, sondern im Himmel, im Buch des Lebens, angeschrieben sind.
    Luk. 10,20; Phil. 4,3; Offb. 3,5.




    Basiert mein Leben als wiedergeborener Christ auf einem solch persönlichen Verhältnis
    zu meinem großen Gott und Heiland Jesus Christus, Tit. 2,13
    wie es uns sein Wort darstellt?




    Er kennt mich, kenne ich ihn ebenso? Joh. 10,14-15.

    Ist er, der sein Leben für mich ließ, es nicht wert, diesem Ziel nachzujagen?

    Paulus jedenfalls hielt es für erstrebenswerter als alles andere. Phil. 3,7-14.

    2. „Ich muß heute in deinem Hause bleiben.“
    Der Sohn Gottes, der Messias Israels, ladet sich selbst ein.
    Eine unvorstellbare Ehre, die diesem Sohne Abrahams zuteil wird.
    Doch, ist dieses Angebot, das allen Menschen gilt, heute weniger ehrenvoll, Offb. 3,20, sein Gastgeschenk heute weniger wunderbar? Joh. 1,12.
    Keineswegs!​

    IV. Das erfahrene Heil. V 6-10

    1. In Eile steigt Zachäus herab und vergißt seine letzte Bemühung um eigene Größe. V. 6.

    2. Mit Freuden nimmt er den Herrn Jesus auf. V. 6.

    a) Er macht sich zum dienstbereiten Gastgeber des Herrn, so wie einst sein Vater Abraham.
    1. Mose 18,1-8: Von der Ehrerbietung bis zum Wasser für die Füße, dem schattigen Lagerplatz, dem reichlichen Mahl und dem Stehen vor seinen Gästen hat er es ihm abgesehen und nachgemacht.

    b) Das ihm gewiß unfaßbare Glück, den Herrn in seinem Hause aufnehmen zu dürfen, öffnet ihm die Augen für das ihm widerfahrene Heil, für die wahren und ewigen Werte und den Unwert all dessen, dem er bisher nachjagte. Und so wie er sich dem Herrn mit Freuden zuwendet, so wendet er sich mit Verachtung von alledem ab und hat nur den einen Wunsch, das von ihm verursachte Unrecht, dem Gesetz entsprechend und darüber hinaus wieder gut zu machen. 2. Mose 22,1-4.7-9; 3. Mose 5,20-26.

    3. Mit der gleichen Freude bestätigt der Herr Jesus ihm das Heil seines Hauses,Luk. 15,7,das allein auf seiner, des Herrn, Einkehr bei ihm, dem umkehrwilligen Sünder, beruht, nicht aber auf der Bereitschaft zur Wiedergutmachung.

    Diese Bereitschaft ist vielmehr eine Folge des erfahrenen Heils, sie ist das Glaubenswerk, die Frucht der Gerechtigkeit, eines wahren Sohnes Abrahams, Gal. 3,7.9; 5,6.22; Joh. 15,1-17; Eph. 2,10; 1. Thess. 1,3; Tit. 2,14; 3,1.8.14; Jak. 2,17-26; Phil. 1,11; Hebr. 12,11; Jak. 3,18,
    sie ist nicht Gesetzeswerk zur Aufrichtung der eigenen Gerechtigkeit, wie es die falschen Söhne Abrahams betreiben. Joh. 8,39; 1. Mose 15,6; Röm. 3,28; 10,3; Gal. 2,16; Eph. 2,8-9.

    4. Die murrende Menge, V. 7

    Sie steht draußen, ohne Gemeinschaft mit ihm und den Seinen,

    a) der Herr beachtet sie nicht, er spricht zu Zachäus und preist den erretteten Sünder und sein Heil. V. 9-10; Luk. 7,44-50; Zeph. 3,17;

    b) auch Zachäus nimmt keine Notiz von ihr, ersteht allein vor seinem Herrn, wer kann ihm da noch schaden Matth. 5,11-12; Hebr. 13,5-6; 1. Petr. 3,17; 4,12-16?​

    „Unter deinem Schirmen bin ich vor den Stürmen aller Feinde frei.
    Laß von Ungewittern rings die Welt erzittern, mir steht Jesus bei.
    Ob’s mit Macht gleich blitzt und kracht,
    ob gleich Sünd und Hölle schrecken, Jesus will mich decken?

    Johann Franck (1618-1677)​


    Im HERRN JESUS CHRISTUS, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.
    ——————————————————

    Antonino.S
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