Der Besuch der Griechen - Johannes 12,20-33
Leitvers: Johannes 12,24
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Johannes 12,24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht.
Johannes 12,20-33
20 Es waren aber etliche Griechen unter denen, die hinaufkamen, auf daß sie auf dem Feste anbeteten.
21 Diese nun kamen zu Philippus, dem von Bethsaida in Galiläa, und baten ihn und sagten: Herr, wir möchten Jesum sehen.
22 Philippus kommt und sagt es Andreas, [und wiederum ] kommt Andreas und Philippus, und sie sagen es Jesu.
23 Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Stunde ist gekommen, daß der Sohn des Menschen verherrlicht werde.
24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht.
25 Wer sein Leben liebt, wird es verlieren; und wer sein Leben in dieser Welt haßt, wird es zum ewigen Leben bewahren.
26 Wenn mir jemand dient, so folge er mir nach; und wo ich bin, da wird auch mein Diener sein. Wenn mir jemand dient, so wird der Vater ihn ehren.
27 Jetzt ist meine Seele bestürzt, und was soll ich sagen? Vater, rette mich aus dieser Stunde! Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen.
28 Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme aus dem Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und werde ihn auch wiederum verherrlichen.
29 Die Volksmenge nun, die dastand und zuhörte, sagte, es habe gedonnert; andere sagten: Ein Engel hat mit ihm geredet.
30 Jesus antwortete und sprach: Nicht um meinetwillen ist diese Stimme geschehen, sondern um euretwillen .
31 Jetzt ist das Gericht dieser Welt; jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen werden.
32 Und ich, wenn ich von der Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen.
33 (Dies aber sagte er, andeutend, welches Todes er sterben sollte.)
Wie die Evangelien berichten, sind die wenigen Tage, die der Herr Jesus (von seinem Einzug in die Stadt bis zu seinem Leiden und Sterben am Rüsttag des Passahs) in Jerusalem verbringt, angefüllt mit Begegnungen und Unterredungen sowohl mit dem Volk und dessen Führern als auch mit seinen Jüngern.
Niemand aber von allen Israeliten, die sich auf die Festtage vorbereiten, ahnt etwas von der Größe und Bedeutung des diesjährigen Passahs. An ihm soll das wahre Passahlamm geschlachtet werden, das von allen in den verflossenen Jahrhunderten zu diesem Zweck geopferten Lämmern lediglich vorgeschattet worden war. Diese Vorbilder sollen in ihm ihre Erfüllung finden. In seinem vollgültigen Opfer soll der Opferdienst aller Zeiten beschlossen und beendet werden. Joh. 1,29; 1.Kor, 5,7; Hebr. 10,14.
I. Die Suchenden. V. 20-21
1. Unter denen, die zum Passahfest hinaufgekommen waren um anzubeten, befanden sich auch einige Griechen.
Wahrscheinlich handelte es sich um Proselyten (frühere Heiden, die durch Anerkennung des Gesetzes, Beschneidung und Proselytentaufe in die Gemeinde Israels aufgenommen worden waren, Matth. 23,15; Apg. 2,5-11; 8,27).
Aber ebenso wie der Kämmerer aus Äthiopien, der einige Jahre später zum gleichen Zweck nach Jerusalem kam und doch noch heilsverlangend wieder abreiste, hatte der Gottesdienst des Tempels ihr Gewissen nicht entlasten können, er erinnerte sie vielmehr immer wieder neu an ihre Sünden und gab ihren Herzen keinen Frieden. Hebr. 9,9; 10,1-3.
2. Sie haben von dem Herrn Jesus gehört und kommen mit der Bitte, ihn sehen zu dürfen.
Wie viel sie von ihm wußten, von seinen Reden und Taten, ist uns unbekannt, vielleicht waren es nur wenige Worte im Sinne von Matth. 11,28; Joh. 6,35; 10,10b oder gar Joh. 1,29, die die Hoffnung in ihren Herzen geweckt hatten, bei ihm das zu finden, worum sie sich in ihrem Proselytentum getäuscht sahen.
Bedenken wir, welchen Reichtum uns Gott mit seinem Wort anvertraut hat. In ihm finden wir den Herrn Jesus Christus in seiner ganzen Fülle:
a) die zahllosen Prophezeiungen des Alten Testamentes, die auf ihn hinweisen und ihn ankündigen, Luk. 24,27; Joh. 5,39; Hebr. 10,7,
b) seine Fleischwerdung, Luk. 2,15,
c) sein sündloses Leben, Joh. 1,36; 8,46,
d) sein Leiden, Hebr. 2,9,
e) seine Auferstehung, Matth. 28,7,
f) seine Himmelfahrt, Apg. 1,9,
g) seine Verherrlichung, Phil. 2,9; Hebr. 2,9; 12,2,
h) das Wirken seines Geistes in seiner Gemeinde, (Apg. und Apostelbriefe),
i) seine Wiederkunft, Offb. 1,7.
Es sind die größten Offenbarungen Gottes an die Menschheit, und sein Geist wird uns die Augen dafür öffnen und unsere Herzen stillen, wenn es unser aufrichtiger Wunsch ist und wir, wie die Griechen, mit unserer Bitte zu ihm kommen.
II. Die Diener. V. 21-22
1. Sie kommen zu Philippus und bitten ihn:
2. Philippus zieht Andreas noch hinzu.
3. Die beiden Jünger sagen es gemeinsam Jesus.
III. Der Heiland der Welt V 23-33
1. Er erklärt die Notwendigkeit seines stellvertretenden Todes. V. 24.
2. Die Anwendung des Prinzips für seine Jünger. V. 25-26; Matth. 10,37-39; 2. Kor, 5,14-15; 1. Joh. 3,16.
3. Das Zeugnis des Vaters V 27-30
a) „Die Stunde“, damit weist der Herr auf das Kreuz hin. V. 27.
b) Die Stimme aus dem Himmel. V 28; Matth. 3,17; 17,5.
c) Das Mißverständnis. V. 29.
4. Die Erklärung des Sohnes. V. 31-33.
Dann wird sein Evangelium nicht mehr auf Israel beschränkt sein, sondern allen Völkern gelten: „Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern!“ Matth. 28,19. „So sei euch nun kund, daß dieses Heil Gottes den Nationen gesandt ist; sie werden auch hören.“
Das ist das letzte Wort, das Paulus an die widerstrebenden Juden richtet. Apg. 28,28. Und dann schließt sich seine Botschaft an die Römer, Korinther, Galater usw. an, um die Nationen zum „Glaubensgehorsam“ zu führen. Röm. 1,5; 16,26. „Als aber die Nationen es hörten, freuten sie sich und verherrlichten das Wort des Herrn; und es glaubten, so viele zum ewigen Leben verordnet waren“. Apg. 13,48.