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211. Judas Ischarioth, der Verräter ​- Matth. 26,14-29.49-50; Joh. 13,27-30; Matth. 27,3-5

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  • 211. Judas Ischarioth, der Verräter ​- Matth. 26,14-29.49-50; Joh. 13,27-30; Matth. 27,3-5

    Prüfet alles und das Gute behaltet:
    Judas Ischarioth, der Verräter ​- Matth. 26,14-29.49-50; Joh. 13,27-30; Matth. 27,3-5
    Leitvers: Markus 8,37
    ———————————————————————————
    Markus 8,37 Denn was wird ein Mensch als Lösegeld geben für seine Seele<O. sein Leben>?



    Der Herr Jesus Christus hatte Judas Ischarioth ganz bewußt nach einer im Gebet verbrachten Nacht mit elf anderen zu seinem Apostel erwählt, obwohl er von Anfang an wußte, daß er sein Verräter werden würde.

    Er bestellte die Zwölf „damit sie bei ihm seien, und damit er sie aussende zu predigen und Vollmacht zu haben, die Dämonen auszutreiben“.
    Mark. 3,13-19; Luk. 6,12-16; Joh. 6,64.71.


    So ging Judas mit ihnen aus, verkündigte das Evan­gelium und heilte die Kranken Luk. 9,6; so lebte er über zwei Jahre lang in enger Gemeinschaft mit dem Herrn und nannte ihn „Rabbi“, sah die großen Zeichen, hörte die Reden. Und dem Herrn anderer­seits blieb seine Entwicklung zum Dieb, Betrüger und Heuchler nicht verborgen. Joh. 2,24-25; 12,4-8.

    Doch der Herr Jesus ertrug ihn und erwies ihm wie allen anderen Jüngern bis zum Ende seine Liebe und Fürsorge. Luk. 22,35; Joh. 13,1.

    Noch in der Stunde des Verrats wäscht er ihm die Füße und nur mit innerer Erschütterung bezeichnet er ihn, Judas, als seinen Verräter, um ihn dann in die Nacht seiner Verlorenheit zu entlassen. Joh. 13,2-5.21.30; Ps. 41,10; 55,13-15; 1. Mose 1,4; 1. Sam. 28,19-25; Luk. 22,53; Joh. 12,35: ein Wort des Herrn, das noch wie eine letzte Warnung an Judas klingt.​

    I. Der Verräter. Matth. 26,14

    1. Sein Name: Judas, Sohn des Ischarioth. Letztere Bezeichnung bedeutet wahrscheinlich „Mann aus Karioth in Judäa“. Joh. 13,2.

    2. Sein geistlicher Zustand
    a) Judas hatte keine Wiedergeburt erfahren, war nicht errettet Joh. 3,5; 13,11; 17,12:
    wörtlich „aber eine Seele ist verloren, nämlich der Sohn des Verderbens“.


    b) Er ist schließlich vom Teufel besessen.
    Luk. 22,3; Joh. 13,27; Eph. 2,2.


    c) Der Herr Jesus bezeichnet ihn als den „Sohn des Verderbens“.
    Joh. 17,12; 2. Thess. 2,3.


    3. Seine Vorrechte - seine Verantwortung:

    a) Er war einer der Zwölf, von Christus erwählt und berufen. Mark. 3,13-19.

    b) Er sah die Vollmacht des Herrn in großen Zeichen und Wundern. Matth. 11,4-5.​

    c) Er hörte das Wort des Herrn, Worte des Trostes, des Rates, der Einladung, aber auch Worte, die ihn warnen und überführen sollten.
    Mark. 7,20-23; Luk. 12,13-34; 16,14; Joh. 12,47-50.


    d) Er war persönlich gewarnt durch die zahl­reichen Selbstoffenbarungen des Herrn und hätte sich fürchten müssen.
    Joh. 5,17-47; 6,38.40; 8,58; 10,30.


    Doch er öffnete sein Herz weder der Liebe noch den Warnungen seines Meisters, wohl aber der Geldliebe, und mit ihr gewann der Teufel die Oberhand und ließ ihn zum Dieb, Betrüger, Heuchler und schließlich zum Verräter des Sohnes Gottes, des Messias Israels, werden.
    Joh. 12,6; Apg. 5,1-11; Kol. 3,5; 1. Tim. 6,9-10; Hebr. 13,5.​

    II. Der teuflische Handel.

    Wie Judas, sind auch die führenden Männer des Volkes, die Hohenpriester, zu Knechten Satans ge­worden und haben den Tod des Herrn Jesu beschlos­sen. Sie freuen sich, einen Bundesgenossen gefunden zu haben. Joh. 11,47-53; Matth. 26,3-5; Luk. 22,3-6:

    Beachte hier den unterschiedlichen Grund zur Freude bei den Feinden des Herrn und bei denen, die er seine Freunde nennt, Joh. 20,20!

    1. Sein Gewinn
    a) Dreißig Silberlinge (Silberling = Tetradrachme = Sekel = Stater: Matth. 17,27).
    Der Wert ent­sprach 120 Drachmen, das waren etwa 20 Wochenlöhne eines Arbeiters.
    Im Alten Testa­ment war es der Preis für einen Sklaven. 2. Mose 21,32.


    b) Bis heute ist sein Name ein Schimpfwort und mit der Erinnerung an den Verräter verknüpft:
    „Judaslohn“, „Judaskuß“. Matth. 26,16; Joh. 18,2.


    c) Die Hölle ist sein ewiges Los.
    Apg. 1,25.​


    2. Sein Verlust
    a) Er verliert den Herrn Jesus Christus, den Sohn Gottes, dessen Größe und Liebe er, wie nur wenige Menschen, persönlich erfahren hat.

    b) Mit ihm geht er zugleich auch der Erlösung und Vergebung verlustig.

    c) Der Friede, der den anderen Jüngern zuge­sprochen wird, kehrt sich bei ihm ins Gegen­teil. 1. Mose 4,10-14.

    d) Der Himmel und die Herrlichkeit bleiben ihm auf ewig verschlossen.
    Dies ist in Wahrheit ein teuflisches Geschäft.


    3. Fragen wir uns, inwieweit wir als Christen unseren Herrn heute noch verraten und andere Güter ihm vorziehen!
    Wem dienen wir, Christus oder


    a) dem Vergnügen, den Freunden, den Schätzen dieser Welt,

    b) dem Beruf, dem Ehrgeiz, der Berühmtheit, der Macht?


    Was wird es bringen? 1. Joh. 2,15-17.

    Beachten wir hier die unheimliche Verknüpfung des „Sohnes des Verderbens“ mit dem Antichristen, dessen Be­schreibung sich an diese Verse anschließt. 1. Joh. 2,18-19; 2. Thess. 2,3.

    Der Teufel, der Judas zu Fall brachte, sucht auch uns zu ver­schlingen: „dem widersteht standhaft durch den Glauben!“ 1. Petr. 5,8-9.

    III. Die Überlieferung.

    1. Der heuchlerische Gruß und Kuß: „Sei gegrüßt, Rabbi!“ Matth. 26,48-50; Luk. 22,47-48.
    Er nennt ihn nicht „Herr“. 1. Kor. 12,3.
    Der Herr aber spricht ihn voll Schmerz mit seinem Namen „Judas“ und als Freund an.
    Doch ist es hier nicht der „philos“, Joh. 15,14, sondern der „hetairos“, wie er die fal­schen Freunde nannte.
    Matth. 20,13; 22,12; Ps. 55,22.


    2. Die Reue. Matth. 27,3.
    Es reut ihn sehr, aber die notwendige Umkehr, die Umkehr zu Gott, bleibt aus.
    Er geht, um auf dem Wege der Selbstgerechtigkeit und Wiedergutmachung seine Schuld zu besei­tigen; ihm, dem Juden, ist es nicht mehr bewußt, daß Schuld durch Opfer gesühnt werden muß. Hebr. 9,22.
    So vollkommen hat Satan ihn ver­blendet.


    3. Sein Bekenntnis, Matth. 27,4, zur Sündlosigkeit des Herrn Jesu.
    In diesem Zeugnis stimmt er über­ein mit den Dämonen, Mark. 1,24,
    mit dem Heiden Pilatus, Joh. 18,38; 19,4.6
    und dem Schächer am Kreuz. Luk. 23,41.​


    4. Sein furchtbares Ende. Matth. 27,5.
    Auch hierin er­innert er wieder an den König Saul, der wie Judas ein Mensch war, von dem Gottes Geist auf tra­gische Weise gewichen war, um einem bösen Geist Platz zu machen. 1. Sam. 18,10-11; 31,1-6.

    5. Sein ewiges Geschick. Matth. 26,24; Apg. 1,25.
    Er ging an seinen eigenen Ort.

    - Es ist nicht die Stätte, die der Herr den Seinen bereitet, das ewige Haus in den Himmeln, nach dem wir uns sehnen,
    Joh. 14,2; 2. Kor. 5,1-2; Matth. 25,34,


    - es ist vielmehr das ewige Feuer und die ewige Pein, die bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln und allen, die ihn zum Vater hatten.
    Matth. 25,41.46; Joh. 8,44.


    Beide Stätten sind bereitet, sind ewige Wirklich­keit.
    Und jeder Mensch hat in einer von beiden seinen Platz, entweder - oder, eine Alternative besteht nicht.​

    Doch noch eins dürfen wir beachten:
    Der Herr Jesus sagte zu seinem Vater: „Keiner von ihnen (den Seinen) ist verloren, als nur der Sohn des Verderbens“. Joh. 17.12.
    Und der Herr und sein Geist bestätigen es an vielen Stellen, daß ein wiedergeborener Mensch, ein Mensch, der das Zeugnis des Heiligen Geistes hat, daß er ein Kind Gottes ist, in Ewigkeit nicht verloren geht.

    Wohl wissen wir

    - daß sich viele um den Preis ihrer Seelen irren, sich für Christen halten und doch einst hören müssen: „Ich habe euch niemals gekannt“. Niemand sollte darum ruhen, bis Gottes Geist ihm die Gewißheit seines Heils geschenkt hat. Jer. 42,20; Matth. 7,21-23; 25.11-12,

    - daß der Herr sein Volk richten wird; er tut es schon hier und wird es einst droben tun, an einem Tag in Feuer, der zu fürchten ist, und an dem uns Barmherzigkeit not sein wird, so daß der Ernst der Nachfolge niemals genügend betont werden kann,
    1. Kor. 11,28-32; Hebr. 12,4-11; 1. Petr. 4,17; - 1. Kor. 3,13: 2. Kor. 5.10-11; 2. Tim. 1.18; Hebr. 10.19-31.


    - daß Judas trotz Erwählung und Berufung verloren ge­gangen ist.
    Aber wir wissen auch, daß Judas ein Einzelfall ist und daß der Herr, abgesehen von ihm,sagt: „Keiner von ihnen ist verloren“ Joh. 17,12.
    „Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Die er aber zuvorbestimmt hat, diese hat er auch berufen; und die er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; die er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht“. Joh. 1,12-13; 10,28-30; Röm. 8.1.14-17.29-30.38-39; 1. Petr. 1,23; 1. Joh. 5,9-13.​



    Im HERRN JESUS CHRISTUS, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.
    ——————————————————

    Antonino.S
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