Der auferstandene Herr, der große Hirte der Schafe (B) - Johannes 21,1-23
Leitvers: Hebräer 13,20-21
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Hebräer 13,20-21 Der Gott des Friedens aber, der den großen Hirten der Schafe aus den Toten heraufgeführt hat durch das Blut eines ewigen Bundes, unseren Herrn Jesus, vollende euch in allem Guten, damit ihr seinen Willen tut, indem er in uns schafft, was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus, dem die Herrlichkeit sei von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
I. „Ich bin gekommen, daß sie Leben haben und Überfluß haben". V 1-14; Joh. 10,10
Schon vor seinem Leiden hatte der Herr Jesus seine Jünger beschieden, ihm nach seiner Auferweckung zu folgen, um ihn in Galiläa zu sehen. Am Auferstehungsmorgen hatte der Engel die Frauen beauftragt, seine Jünger an diesen Bescheid des Herrn zu erinnern. Mark. 14,28; 16,7.
Die uns von Johannes in seinem letzten Kapitel berichtete Begegnung mit sieben Jüngern am See von Tiberias könnte jenem verabredeten Treffen mit den Elfen an einem Berg in Galiläa, von dem Matthäus, 28,16-20 schreibt, noch vorausgegangen sein, da Johannes sie als die dritte Offenbarung bezeichnet. V. 14.
1. „Petrus spricht zu ihnen“. V 1-3; und seine Gefährten schließen sich ihm an.
Das Ergebnis ist nichts als vergebliche Mühe: enttäuscht, naß und durchfroren, müde und hungrig, ohne Aussicht auf eine Mahlzeit, rudern sie dem Ufer zu. „Getrennt von mir könnt ihr nichts tun“. Joh. 15,5.
2. „Jesus spricht nun zu ihnen“. V. 4-8.
a) „Habt ihr wohl etwas zu essen?“
b) Der göttliche Befehl. V. 4-6.
c) „Es ist der Herr“. V. 7.
3. Der göttliche Gastgeber. V 9-14.
b) Seine Einladung, V. 12, offenbarte seine bereitsgetroffenen Vorkehrungen.
b) als auch die ewig-geistlichen. Hebr. 4,15-16; 7,25; 1. Joh. 2,1-2.
II. Der Oberhirte beauftragt seinen Knecht. V. 15-25
1. Die dreimalige Frage des Herrn, V 15-17: „Liebst (agapao) du mich? Hast du mich lieb (phileo)?“
Dreimal hatte Petrus geleugnet, seinen Herrn zu kennen, dreimal darf er ihm seine Liebe bekennen, die sich nun nicht mehr auf seine eigene Überzeugung stützt, sondern auf das Wissen seines Herrn: „Du weißt, du erkennst.“
Und dieses Vertrauen gibt ihm den Mut, wenn auch mit einem gottgewirkten traurigen Herzen, zu wiederholen: „Ich habe dich lieb.“
2. Allein diese Liebe zu seinem Herrn ist die Grundlage dafür, daß ihm der gute Hirte ein umfassendes Hirtenamt anvertraut:
a) Er sucht die auf selbstgewählten Wegen verirrten Schafe bis er sie findet, Jes. 53,6; Luk. 15,4-5; 1. Petr. 2,25,
b) er gibt ihnen gute Weide,
c) er hütet (schützt und bewahrt) sie,
d) er pflegt, warnt und führt sie (durch Rat, Tat und Vorbild).
Christus ist
- der gute Hirte, der sein Leben für die Schafe läßt, Joh. 10,11,
- der große Hirte der Schafe, der aus den Toten auferstand, Hebr. 13,20,
- der Oberhirte, der seine treuen Knechte lohnt. 1. Petr. 5,4.
3. Die Voraussage über sein Sterben. V.18-19.
„Sei es, daß wir leben, wir leben dem Herrn; sei es, daß wir sterben, wir sterben dem Herrn ... wir sind des Herrn“. Röm. 14,8.
Der Herr Jesus ist ein großer Herr.
Nicht nur unser Leben soll ihm gehören und ihn verherrlichen, auch im Sterben entläßt er uns nicht; die Aufgabe bleibt die gleiche: ihn zu verherrlichen. V. 19; Phil. 1,20-21. Sollen beide Aufgaben erfüllt werden, müssen wir beizeiten aufhören, uns selbst zu gürten, müssen ihm den Eigenwillen in Bezug auf unsere Lebenspläne und Vorstellungen ausliefern und uns ihm, dem festen und sicheren Anker unserer Seele, völlig anvertrauen.
Sagt Paulus nicht, daß in seinem Dienst sogar das Sterben zu einer freudigen Angelegenheit wird? Hebr. 6,19; Phil. 2,17-18.
4. „Folge mir nach!“ V. 19-23; Matth. 4,18-22; Joh. 10,27; 1. Petr. 2,21.
Wie sehr gleichen wir Petrus in dieser Situation!
Gewiß wollen wir unserem Herrn nachfolgen.
Und doch sehen wir fast ständig um uns herum, lassen uns ablenken und von der Meinung und dem Verhalten anderer beirren. Hier gibt nun der Herr Jesus sowohl seinem Jünger als auch uns einen überaus ernsten und wichtigen Rat für unser praktisches Christenleben, und er will uns zu
gleich auch das Wollen und Vollbringen dazu schenken:
„Wenn ich will, daß er ..., was geht es dich an? Folge du mir nach!“ (Das „du“ ist auch im Urtext betont.) „Folge du mir nach!“