Wenn Gott ein Volk zu Seinem Wohlgefallen haben
soll, das, erlöst, Seiner Liebe entspricht, so muss das
die Frucht Seines Werkes in ihnen und ihres Bleibens
in Christo sein; und das zeigt im Bilde das vorliegende
Kapitel.
Wir haben gesehen, was Jehova in dem Bund durch
den Mittler Mose vorhatte. Was ihm uns gegenüber
entspricht, ist die Offenbarung der Liebe Gottes in
seinem geliebten Sone. Diese Liebe könnte nicht be-
friedigt sein, ohne dass sie in dem Herzen seines Volkes
einen Widerhall fände. Es genügte nicht kundzutun,
dass in Gottes Herzen Bundesgedanken gegen sein
Volk wären; Der Bund muss, zu seinem Wohlgefallen,
notwendig eine Wirkung in ihren Herzen hervor-
bringen. Kapitel 9 hat nun bewiesen, dass dies von
Natur weder bei Israel noch bei uns der Fall ist; im
Gegenteil kennzeichneten uns Hartnäckigkeit und Wider-
spenstigkeit. Wie kann nun Gott, seine Verheissungen
und die Vorsätze seiner Liebe erfüllen und das, was
ein Herz begehrt, zustande bringen. Wir müssen zu-
geben, dass auf dem Boden des natürlichen alles ver-
sagt hat, doch Gott möchte uns zu der Erkenntnis
führen, dass alles auf dem Boden des geistlichen zu-
stande kommen kann; Das gilt für Israel wie auch für
uns.
Viermal ist in den ersten vier Versen dieses Ka-
pitels von den «ersten» Tafeln samt der «ersten Schrift»
die Rede. Wir wissen, dass sich in der Schrift «das
Erste» auf das Natürliche bezieht, «das Zweite» auf
das Geistliche. ( 1. Kor. 15. 45-49) Alles mit dem
natürlichen Menschen Verbundene bricht zusammen;
auf diesem Boden ist alles Verkehrtheit und Wider-
spenstigkeit, so dass Mose gezwungen war, die ersten
Tafeln aus seinem beiden Händen zu werfen und sie vor
den Augen des Volkes zu zerbrechen. (5. M 9.17)
Mose selbst war ein Bild von Christo als Dem, der
den Bund ungebrochen auf Sich nehmen konnte;
die beiden Tafeln waren in seinen beiden Händen. Doch
in den Menschen nach der Ordnung des gefallenen
Adam entsprach dem Bunde nichts. Der Tod Christi
hatte offenbar gemacht, dass auf diesem Boden alles hoff-
nungslos war; denn wenn Menschen überhaupt dem
Wohlgefallen Gottes zu entsprechen, vermöchten, wäre
es dann notwendig gewesen, dass Christus für sie sterbe?
Die Hoffnungslosigkeit der Lage war in der Hinsicht
darin dargetan, dass die «beiden Hände» Christi an das
Kreuz genagelt wurden. Dass Er zu einem Fluche für
das Volk gemacht wurde, war das feierlich Zeichen
davon, dass die ersten Tafeln zerbrochen waren; damit
wurde erklärt, dass sie alle, obschon Er in wunderbarer
Gnade zu einem Fluche für sie gemacht wurde, unter
dem Fluche eines gebrochenen Gesetzes waren.
Wenn wir jedoch zu dem zweiten «zwei Tafeln»
kommen, so tritt uns etwas ganz Neues entgegen.
Mose hatte sich hienieden zwei Tafeln zu hauen, damit
Jehova darauf schrieben. Das deutet auf ein göttliches
Werk im Menschen hin, das unter der Hand Christi,
des Mittlers und Fürsprechers zustande kommt.
Das Evangelium des Lukas stellt ihn in dieser zwie-
facher Weise dar, und in diesem Evangelium sehen wir
Ihn wirken, damit Gott «an den Menschen ein Wohl-
gefallen» habe. Das ist der Gegenstand des Lobes der
himmlischen Heerscharen in Lukas 2.14. Hiermit steht
Sprüche 8.30 u. 31 in Verbindung wo es heisst: «da war
ich sein Kunstmeister, bei ihm und war Tag für Tag.
seine Wonne, vor ihm mich ergötzend allezeit, mich er-
götzend auf dem bewohnten Teile seiner Erde, und
meine Wanne, war bei den Menschenkindern»
Christus als Gottes Weisheit hatte die Freude,
Menschen zu betrachten, nicht solche, die gefallen und
verkehrt waren, sondern solche, an denen Er Wonne
haben konnte, und er war Gottes Kunstmeister, das
zustande zu bringen. Die unter die Hand Christi
kamen, wurden göttlich derart gestaltet, dass der Bund
auf sie geschrieben werden konnte. Seine Hände und
seine Füße (Luk24,39 und 40) umfassen das, was
uns im Lukas Evangelium dargestellt wird. Seine
Füsse stehen im Zusammenhang mit Seinem geseg-
neten Wandel hienieden, der Gott in unendlicher
Gnade kundmachte und dabei den Bund darstellte, wie
er in Gottes Herzen den Menschen gegenüber war:
doch in seinen Händen sehen wir, wie machtvoll
sich die göttliche Geschicklichkeit an den Seelen der
Menschen betätigt, damit sie ihn Übereinstimmung mit
Gott kommen und ihm entsprechen, Wenn Christus,
sittlich genommen, einen Menschen anrührt, so wird
dieser fähig, von Gott Eindrücke zu empfangen: da
werden die Werke des Teufels zunichte gemacht, und
man nimmt etwas von der Geschicklichkeit der Hand
war, die ihn angerührt hat. Es ist undenkbar, dass
Christus jemand anrührt, ohne ein Zeichen Seiner
Wirksamkeit zu hinterlassen.
Der die Tafeln hauende Mose ist ein Bild Christi
des Kunstmeisters Gottes, der Menschen zum Wohl-
gefallen Gottes gestaltet. Am Ende des Evangeliums
nach Lukas sehen wir das Ergebnis seines Werkes;
da haben wir Menschen, deren Verständnis geöffnet ist,
die Schriften zu verstehen. ----Menschen, bereit, die
Verheissung des Vaters zu empfangen und angetan zu
werden mit Kraft aus der Höhe --- Menschen «mit
großer Freude …. allezeit im Tempel, Gott lobend
und preisend». Das waren keine Menschen nach dem
Fleische, keine gefallenen und verkehrten Menschen,
sondern Menschen, an denen Christus und hold-
selige Gott Wonne finden konnte. In sittlicher Hinsicht
waren sie nicht aus dem ersten, sondern aus dem
zweiten Menschen, der aus dem Himmel ist In jedem
von ihnen kam die Wahrheit zum Ausdruck, «was aus
dem Geiste geboren ist, ist Geist.», (Joh. 3.6.) Und
am Anfang der Apostelgeschichte sehen wir den Bund
auf sie geschrieben ------ sie kannten Gottes Liebe, liebten
Ihn und liebten einander.---- Da waren sie für «das
Land» passend, da es ja den «bewohnten Teil seiner
Erde» ausmacht. (Spr. 8.31)
Gott hat uns gesagt, wie Er Israel sittlich von all
seiner Unreinigkeit und all seinen Götzen reinigen will,
«Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen
neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das
steinerne Herz aus eurem Fleische wegnehmen und
euch ein fleißiges Herz geben und ich werde mei-
nen Geist in euer Inneres geben; und ich werde
machen, dass ihr in meinen Satzungen wandelt, und
meine Rechte bewahrt und tut. Und ihr werdet in
dem Lande wohnen, dass ich euren Vätern gegeben
habe und ihr werdet mein Volk sein, und ich werde
euer Gott sein. (Hes. 36, 25-28.) Gott wird durch
Sein eigenes Werk das Herz Israel so zubereiten,
dass Er darauf schreiben kann und dann wird er das
Wort Jer 31. 33 u. 34 erfüllen: «Ich werde mein
Gesetz in Ihr Inneres legen und werde es auf Ihr Herz
schreiben und ich werde ihr Gott, und sie werden mein
Volk sein.» Alles, worin sie von Natur fehlten, wird
geistlich in ihnen doch das Werk Gottes zustande
kommen. Ich denke, dass die zweiten vom Mose ge-
hauenen Tafeln sich im Bilde darauf beziehen.
Paulus wendet das Bild der von Gott beschriebe-
nen Tafeln auf die Heiligen der gegenwärtigen Zeit
an und sagt von den heiligen zu Korinth: «die ihr
offenbar geworden, dass ihr ein Brief Christi seid, an-
gefertigt durch uns im Dienste geschrieben, nicht mit
Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes;
nicht auf Steiner Tafeln, sondern auf fleischerne
Tafeln des Herzens.» 2. Kor. 3.3) Durch göttliche
Wirksamkeit werden menschliche Herzen «fleischerne
Tafeln», auf die Christus mit den Geiste des
lebendigen Gottes schreibt, so dass sie einen Eindruck
von dem, was der in Gnade geoffenbarte Gott ist,
in sich tragen. Seinem Geist nach ist der neue Bund in
denen vollzogen, die Gott durch Christum den Mittler,
kennen, und Ihn und einander lieben. Doch, das ist die
Frucht göttlicher Wirksamkeit und Lehre in einem
durch den Herrn geistlich lebendig gemachten Volke,
denn «der Geist …. macht lebendig. … Der Herr
aber ist der Geist» (2. Kor. 3, 6 u.17.)
Die Gläubigen haben jetzt «den Geist des Herrn»
-- den Geist jenes herrlichen Menschen, der der Mittler
des neuen Bundes ist. (2Kor 3.17.) Infolgedessen ist
«Freiheit» vorhanden, das mit heiligen Zuneigung
auf sich zu nehmen, was dem Bunde eigen ist. Ein
derartiges Volk allein kann in das Land eingehen und
kein Erbe darin zum Wohlgefallen Gottes in einer
geistlichen Weise antreten. Damals hatte das in Israel
noch keine Gestalt gewonnen und konnte das auch nicht,
denn da stand das Kommen Christi, noch bevor sowie
dass alles mit den Menschen nach dem Fleisch Verbund-
ene in seinem Tode zum Abschluss gebracht und der
Geist von ihm dem Auferstandenen und Verherrlichten,
gegeben wurde , doch die zweiten Tafeln stellten im
Bilde dar, dass Gott der Art schreiben wollte, dass das,
was in seinem Sinn und Herzen war, zu Stande kam.
In Verbindung mit dem, was der Mensch von Natur
ist, war der Bund völlig gebrochen, doch durch Gottes
gnädiges Wirken wird er an einem anderen Tagen in
göttlicher Weise und dauernd in das Herz Israels ge-
schrieben werden der Geist des Bundes, aber erweist
Sich heute, in denen, in deren Herzen Christus schreibt,
und die, «die Herrlichkeit des Herrn anschauend» ver-
wandelt werden «nach demselben Bilder von Herrlichkeit
zu Herrlichkeit als durch den Herrn, den Geist.» 2. Kor.
3.18)
Die «Laden von Holz» deutet auf die Bewahrung
des Bundes in einem geeigneten Gefäße hin, im
Gegensatz dazu, dass er gebrochen wurde, das geschah
in vollkommen Weise in Christo und alles hängt
davon ab. Über ihn stand «in der Rolle des Buches»,
geschrieben: Dein Wohlgefallen zu tun mein Gott,
ist meine Lust, und dein Gesetz ist im Innen meines
Herzens» Psalm 40,7 u. 8.) Doch als die wahre «Lade
von Holz» schätzte und bewahrte er ist, damit es das
Gesetz der «grossen Versammlung» werde. Ps 40.9
u. 10 Gottes Absicht war, dass das, was in Ihm
wahr war, durch göttliche Belehrung und die Gegen-
wart seines Geistes in dem Ganzen Israel Gottes
wahr werden sollte.
Wenn wir aber das «Wohlgefallen» oder Ge-
setz Gottes denken, so wie es in dem Herzen
Christi war, ---- welch eine ungeheuer Ausdehnung
war ihm da gegeben! Da werden wir sofort weit
über dem Buchstaben der zehn Worte hinaus-
geführt. Der Buchstabe, der sich an den Menschen im
Fleische wandte, gab nur Erkenntnis der Sünde und
war ein Dienst des Todes und der Verdammnis.
(Röm, 3. 20; 2 Kor. 3.7 u. 9), Doch der Geist des
Bundes war die Erkenntnis Gottes als Erlösung, Be-
freier und als Retter- Gott --- und als solcher sollte Er
von tausenden gekannt sein, damit er der Gegenstand
ihre Liebe und ihr Gehorsam sei, dessen Geist war,
dass alle Segnung aufgrund dessen kommen sollte, dass
Gott den ihm zu kommenden Platz bei Seinem Ge-
schöpfe haben und dass dort als die Quelle aller Seg-
nung gekannt werden sollte Kein rechtgesinntes Ge-
schöpf könnte die Segnung einem anderen Grundsatz
gemäß herbeiwünschen, das wäre ihm auch sichtlich un-
möglich. Denn Gott muss Gott sein und das Geschöpf
hat den ihm gebührenden Platz einzunehmen sonst;
gerät alles in Verwirrung. Doch seht, wie wunderbar
Gott gewirkt hat! Eine göttliche Person ---- der
Sohn ---- ist in die Welt gekommen und sprach: «Siehe,
ich komme (in der Rolle des Buches steht von mir
geschrieben), um deinen Willen o Gott, zu tun»
(Heb 10.7) Alles, woran Gott zur Segnung Seines
Geschöpfes, des Menschen, Freude hat, kam auf Grund
der Liebe und des Gehorsams, wie sie in dem Herzen
Christi waren. Und das in das Innere Israels gelegte
und auf ihr Herz geschriebene Gesetz wird unter dem
neuen Bunde ebendas Gesetz sein, dass in dem Herzen
Christi geschätzt und bewahrt wurde Es umfasst dann
die Erkenntnis eines vergebenden Gottes, der über sie
all das Gute ausschüttet, dass in Seinem Herzen ist.
Es ist von höchster Wichtigkeit, dass wir dabei an
das «Wohlgefallen» oder «Gesetz» Gottes denken, wie
es in dem Herzen Christi war. Als Christus als der
Gehorsame und Gerechte in die Welt kam, brachte Er
das Wohlgefallen an den Menschen seinem vollen Aus-
masse nach, und dies in Beziehung zu alledem, was
der Mensch als ein Sünder war. Aus Psalm 40
lernen wir, dass dies die Einführung von Gottes Ge-
rechtigkeit, Treue, Rettung Güte und Wahrheit in sich
Schloss, (V. 9 u. 10.) Gottes Gedanken gegen uns
kann man nicht der Reihe nach vorstelle,.» es sind
ihre zu viele um sie aufzuzählen.» (Psalm 40.) Der
Bund, wie wir ihn den Geist nach kennen ist, ein
Dienst der Gerechtigkeit und des Geistes und Gottes
unzähliger Gedanken über eine derartige Segnung,
wie sie uns in Christoph vorgestellt wird. Unsere Sünden
sind gereinigt, damit ihrer nie mehr gedacht werde;
wir sind geheiligt und auf immer da vollkommen-
gemacht durch das ein für allemal geschehene Opfer
des Leibes Jesu Christi. (Heb.10,110 u. 14.) Darin
offenbarte sich der in Christo durchgeführte Wille
Gottes und Hebräer (10) verbreitet sich darüber. Gottes
Unzählige Gedanken. Der Segnung werden in einer
Weise durchgeführt, die ihn verherrlicht und gläubige
Herzen mit Freude und Preis erfüllt. Wir kennen den
Willen oder das Wohlgefallen Gottes, in dem wir es
in Christo durchgeführt sehen. Er ist in den Tod ge-
gangen, damit alles was Gottes Wille an Segnung
für uns ausersehen hatte zustande käme.
Die drei großen Propheten Hesekiel, Jeremia und
Jesaja zeigen, was wir betrachtet haben. Hesekiel zeigt,
wie die Tafeln für Gottes Schrift zubereitet werden:
Jeremias redet von dem Schreiben selbst; doch Jesaja
entfaltet in völligster Weise, was alles von dem Kom-
men Christi und davon abhängt, dass Gottes Wohl-
gefallen in Ihm zustande kommt. Alles hängt vom
Sohn der Jungfrau, dem Immanuel, ab, der der von
Jehova aufrechterhaltene Knecht wird, an dem Er
Wohl gefallen hat. (Jesaja 7.14; 42.1). Jehova hatte
um seiner (des Knechtes) Gerechtigkeit willen Wohl-
gefallen an ihm; er hat das Gesetz gross und herrlich
gemacht. ( Jes 42.21) Wir lesen: «das Wohlgefallen
Jehovas wird in seiner Hand gedeihen.» (Jes 53.10).
Die Bundeslade wird Gottes Kraft und Herrlichkeit
genannt (Psalm 78 6; 132,8). sie ist ein Bild von
Christo, als Dem, durch den Gott Seinem Ratschluss Be-
stand verleiht und all sein Wohlgefallen vollführt
Der Bund, wie er in Christo zu Stande kommt, ist
für das ganze Israel Gottes; er wird nie verstanden
oder richtig erfasst werden, ausser in diesem Sinne.
Damit hängt alles von unserem Bleiben in Christo ab;
auf diese Weise wird der Bund in seiner wahren Kraft
in unseren Seelen bewahrt. Die Salbung, die wir
empfangen haben, lehrt, uns in ihm zu bleiben. (1. Joh.
2,27; und Johannes fügt persönlich die Ermahnung
hinzu: «Und nun Kinder, bleibet in ihm auf das wir,
wenn er offenbart werden wird, Freimütigkeit haben
und nicht von ihm beschämt werden bei seiner Ankunft.
jeder, der in ihm bleibt, sündigt nicht. …. Wer da
sagt, dass er ihn ihm bleibe, ist schuldig, selbst auch zu
wandeln, wie er gewandelt hat». (1. Joh. 2,28;
3,6; 2,6.)
Die Lade, wie sie uns in 2. Mose 25 entgegen tritt,
ist ein Bild von Christo persönlich, und zwar als Dem,
durch den alles, was dem Wohlgefallen Gottes ent-
spricht, in dem sittlichen Weltall durchgeführt wird.
Gott und Sein Wille werden den erhabensten Platz
haben, und das alles ist dadurch gesichert worden, dass
Christus Mensch wurde, den Willen Gottes in Gehor-
sam tat und alles zur Verherrlichung Gottes voll-
kommen durchführte Doch die «Lade von Holz» in
5. Mose 10 redet, denke ich, von Christo als Dem der
alles darstellt, was Gott zu seinem Wohl-
gefallen, an den Menschen zustande bringen
will. Das Land kann geistlich, nur dann betreten
werden, wenn das was in Christo wahr ist, auch in
den Heiligen war wird. Gehorsam und Liebe, wie
wir sie in Christo kennen lernen, sollten alle die kenn-
zeichnen, die sein sind. Das glaube ich, hat der Geist
in 5. Mose vor Sich, wo der Besitz und Genuss des
«Landes» der Gegenstand ist. «Die Laden des Bundes,
überall mit Gold bedeckt» ( Heb.9.4) ist Christus in
Seiner persönlichen und einzigartigen Herrlichkeit, doch
mir scheint, dass die «Lade von Holz» Christum insoweit
darstellt, als das, was in Ihm wahr ist, auch in Seinen
Heiligen wahr sein kann. Sie deutet auf das hin, was
Gott in seinen Gedanken bereit hielt und zu seiner
Zeit wahr machen wollte und zwar zuallererst in
Christo, und dann durch Christum in denen, die in Ihm
bleiben sollten, da sie seinen Geist haben. Wie gern
verweilt man bei diesem Gedanken, auch wenn wir ein
demütigendes des Bewusstsein davon haben, wie wenig das
in unserem Wandel so ist.
Wenn Johannes von dem alten Gebot redet, das
wir von Anfang hatten (1. Joh. 2.7) so meint er das,
was in Christo wahr war; doch er geht weiter und
redet von einem neuen Gebot und sagt, es sei «das,
was wahr ist in ihm und in euch, weil die Finsternis
vergeht und das wahrhaftige Licht schon leuchtet».
(1. Joh.2,7 u.8). Ich denke, in der «Lade von Holz»
des fünften Buches Mose kommt im Bilde das «neue
Gebot» zum Ausdruck, das, wahr in Christo, auch in
denen wahr ist, die ihn ihm bleiben. Es ist auffallend,
wie Johannes die Heiligen gleichsam an Christi Platz
stellt und von Ihnen da sagt, was er von Christo ge-
sagt hatte. Wir sind mehr bereit zu glauben, dass die
Gedanken Gottes in Christo zustande gekommen sind,
als anzuerkennen, dass durch Gottes Werk das, was
in Christo wahr ist, auch in denen wahr wird, die Sein
sind. Die Auserwählten Gottes sind jedoch geheiligt
zum Gehorsam Jesu Christi. (1.Petrus 1,1 u. 2.) Der
von neuem Geborene kann sagen; Denn ich habe
Wohlgefallen an dem Gesetz Gottes nach dem inneren
Menschen» und durch «Glaubensgehorsam» empfangen
wir das Evangelium. (Römer 7.22; 1,1,5; 16,25
u. 26.) Wo Gehorsam, Gerechtigkeit und Liebe ist, ist
sittliche Übereinstimmung mit Christo, der «Lade von
Holz.» Der Bund wird sich in den Herzen Israels am
Tag der Zukunft erweisen. dessen Geist aber wird sich
sicherlich heute an dem Tage des Geistes, in den Hei-
ligen erweisen. Oder dürfen wir etwa annehmen, dass
in den Heiligen aus Israel für das Wohlgefallen
Gottes etwas Völligeres gewirkt wird als in den Hei-
ligen der GdHdG (Kirche)? Den Kapiteln 1 und 2 des ersten
Johannesbriefes liegt der Bund zugrunde, wenn er
auch nicht ausdrücklich erwähnt wird und das bildet
sicherlich die Grundlage der Verwandtschaftsbeziehung, in
die wir als Kinder in die Familie Gottes eintreten,
von der er dann in Kapitel 3 redet.
Johannes möchte uns zeigen, wo die Gebote in
Kraft sind. Er möchte wie Mose in unserem Kapitel
Vers 5 sagen, «sie sind daselbst» Johannes redet nicht
ausdrücklich von dem Bunde, doch er zeigt ihn uns,
seinem Wesen und seiner Kraft nach in der Schar
derer, die die Liebe Gottes kennen Ihr entsprechen und
einander lieben. Solche halten die Gebote Gottes; was
in Christo wahr ist, ist auch in ihnen wahr; ja Jo-
hannes sagt, «dass gleichwie er ist, auch wir sind in
dieser Welt» So nimmt das Volk Gottes die Wesens-
art der «Lade von Holz» an und wird hienieden der
Ausdruck Gottes und dessen, was Ihm wohlgefällt.
Es ist für ein Gefäß gesorgt, worin alles, was zum
Bund gehört, geschätzt und bewahrt wird. Was dann
im Bilder im fünften Buch Mose weiter gelehrt wird,
kann geistlich nur im Lichte dessen erfasst werden;. es
kann nur kraft göttlicher Wirksamkeit und Belehrung
sowie des Bleibens in Christo erfasst werden.
in Vers 6 und 7 haben wir eine Einschaltung, die <
Umstände erwähnt, die sich geschichtlich, viel später zu-
-*-*-150*-*-*-
trugen als das, wovon Mose gesprochen hatte, und die
der Geist Gottes hier anführt, unser Augenmerk
auf zwei Dinge von großer Wichtigkeit zu lenken, und
zwar zuerst auf die Notwendigkeit des Priesterdienstes
Christi im Blick auf das eingehen in das Land und dessen
Besitzergreifung die Ausübung des Priestertum
Aarons war auf die Wüste beschränkt. Eleasar jedoch
ist ein Bild Christi als Priester mit Bezug auf den
Eintritt in das Erbteil. Aaron stellt Christus in der
Ausübung eines Priestertums in den Nöten und
Schwachheiten der Wüste dar, doch Eleasar stellt Ihn
als Priester in Beziehung zum Erbe dar; Josua sollte
vor ihm stehen und er sollte für Josua «das Urteil der
Urim vor Jehova befragen.» 4. Mose 27. 21) Eleasar
ist ein Bild von Christo als Priester in Beziehung zu
alledem was vom Stammpunkte des fünften Buches
Mose aus als die zukünftigen guten Dinge hin-
gestellt werden kann. (Heb. 9,11.) Als der wahre
Aaron, kann er in all den Nöten der Wüste mit uns
fühlen und uns beistehen, doch als Eleasar hat Er dem
göttlichen Lichte gemäss eine vollständige Erkenntnis
über «das ewige Erbe» und darüber, wie wir auszu-
ziehen und hineinzukommen haben, um Besitz davon zu
erlangen «Als HoherPriester der zukünftigen guten
Dinge» weiss Er es ist ganz Israel auszuteilen und jedem
Stamm seinen bestimmten Platz im göttlichen Erbe
zu geben, das zeigt uns eine besondere Seite Seines
kostbaren und beständigen Dienstes und wird nun gut,
sie nicht zu übersehen. Joshua Heldentaten im Kampfe
hätten ohne die priesterliche Leitung Eleasars nicht ge-
nügt, den Erben der Verheißung den genutztes Erbes
zu sichern. Und wir bedürfen Christum als Hohen-
Priester der zukünftigen guten Dinge» ---- der Dinge,
die jetzt gekommen und als geistliche Wirklichkeiten
gekannt werden können ---, wenn wir einen gegen-
wärtigen Genuss von Ihnen haben wollen.
Das» Land der Wasserbäche» sodann redet von einem
Gebiet, wo der Heilige Geist Sich ergiesst und
wirksam ist. Das Volk selbst bringt nicht oft göttliche
Gedanken vor uns, sondern im allgemeinen, gerade das
Gegenteil; doch die Ereignisse auf ihrer Reise sind oft
voller geistlicher Bedeutung. Und dieses Land der
WasserBäche, wohin sie sofort nach dem Übergang des
Priestertum auf Eleasar kamen, sind ein bemerkens-
werter Vorgeschmack vom «Lande, wie er in Kapitel 8.7
beschrieben wird. Das redet von der Fülle und Man-
nigfaltigkeit der Erfrischungen des Geistes, wie sie
sogar auf der Wüstenseite des Jordans gekannt
werden. Gott gefällt es, Seinem Volke Offenbarungen
des Geistes, (1. Kor. 12.1 u. 7) in der Versammlung
oder Kirche, (GdHdG) sogar da zugeben, wo sie noch in Wüsten-
zuständen ist, wie im ersten Korintherbriefe. Er gibt
dort Dienst in Frische und Kraft, um seine Heiligen
anzutreiben dem eigentlichen Gebiete des Geistes zu-
zustreben. Die im ersten Korintherbriefen beschriebene
Wirksamkeit des Geistes zu erfahren, ist ein grosser
Anreiz weiterzugehen, um seine Wirksamkeit unter
Heiligen kennenzulernen, die sich geistlich über dem
Jordan befinden . In dieser beachtenswert kleinen
Einschaltung haben wir also zwei grosse Ermutigungen:
Christi priesterlichen Dienst zur Besitzergreifung des
Erbes und den Geist als die überreiche und unaufhör-
liche Quelle der Erfrischung und Fruchtbarkeit.
Dann kommen wir in Vers 8 und 9 zur Aussonde-
rung des Stammes Levi. «Der Stamm Levi» stellt
das dar, was unmissverständlich «für Jehova» ist
2. Mose 32.26), und was das, was von Gott ist und
Ihm zukommt, bewahrt. Sie weihten sich Jehova und
brachten einen Segen auf sich. Zu allen Zeiten sind die
Überwinder der wahre Stamm Levy gewesen; sie
haben sich über das natürliche erhoben. Sie waren im-
stande, das Schwert umzugürten und zu zeigen, dass Gott
und seine Dinge Ihnen mehr waren als der Einfluss
der Natur. Was von ganz Israel hätte, wahr sein
sollen, hatte in Levi Gestalt gewonnen, und Jehova
machte sich in besonderer Weise zu eigen. Sie
stellten in Israel etwas dar, was größer als das Erbe
ist, und das ist der unmittelbare Dienst Gottes. Dieser
war Ihnen als eine besondere Auszeichnung und ein
besonderes Vorrecht gegeben, und sie blieben ein ab-
gesonderter Stamm, der nicht, wie die anderen Stämme
am Erbe teilhatte, sondern in ganz Israel das dar-
stellte, was Gott und seinem heiligen Dienste zukam.
In der Hauptsache, diente das vom Volke im Besitz ge-
haltene Erbe dazu, den Leviten zu dienen und den
Dienst Gottes in deren Händen völlig aufrechtzu-
erhalten.
Ihr Dienst war in dreifacher oder vierfacher Art, «die Lade
des Bundes zu tragen, vor Jehova zu stehen, um
ihm zu dienen und in seinem Namen zu segnen, bis
an diesem Tag» (V.8) Das zeigt uns den Unter-
schied vom Erbe, und stellt, wie wir später in diesem
Buch sehen werden, das dar, wozu das Erbe den
Unterhalt liefern sollte,.
«Die Lade des Bunde Jehovas zu tragen», stellt
die priesterliche Fähigkeit dar, den Dienst jenes un-
endlichen Reichtums göttlicher Gnade aufrechtzuer-
halten, der in Christo der Bundeslade verwahrt ist.
Die Apostel waren wahre Leviten; sie trugen in ihrem
heiligen Dienste, die Kraft und Herrlichkeit Gottes, wie
sie in der Fülle der Gnade und Wahrheit in Christo
ausstrahlt. Sie waren Diener Christi, und da sie auf
ihren Schultern trugen, gab es einen wahrhaften
Dienst des neuen Bundes. Von Gott aufrechterhalten,
strauchelten sie nicht, wie Davids Rinder ( 2. Sam 6.6;
1. Chron. 13.9) und liessen auch die Lade nicht in die
Hände der Philister fallen, und so ist ihr Dienst vor-
bildlich für den ganzen «Stamm Levi». Nichts kann
kostbarer und heiliger sein als der Dienst Christi in
der Herrlichkeit, die Ihm als der Laden des Bundes
eigen ist. Das ist in der Tat grösser als das Erbe,
denn dabei handelt es sich um das Hervorstrahlen der
Herrlichkeit Dessen der das Erbe gibt, und der Geber
muss größer sein, als die Gabe.
Sodann weist «vor Jehova» zu stehen, um ihm zu
dienen, auf den Dienst des Heiligtum hin--- auf das
In- Ordnung-Halten der Lampen und der Schaubrote,
das Verbrennen des Weihrauchs, das Darbringen von
Gaben und Schlachtopfern und die Ausübung des
Gesangsdienstes. Wir sind geneigt, das was den
Menschen dient, für wichtiger zu halten als den Dienst
Gottes, doch das ist nicht an dem die Folge davon,
dass wir das Gute geniessen, was dort uns gegeben
hat, ist, dass wir Zehnte und Opfer zu bringen haben.
Wir haben den «Stamm Levi» völlig zu unterhalten
und auch den Dienst des Heiligtum aufrechtzuerhalten.
Das Erbe wird verliehen, damit eine Frucht für Gott
an levitischem und priesterlichem Dienste hervorgehen.
Und endlich heisst es «in seinem Namen zu
segnen». Das besagt, Gott wird das letzte Wort haben,
und dieses ist ein Wort des Segens für sein Volk.
Wenn Ihm gemäss dem gedient wird, was Seinem
Hause geziemt, so wird das sicher damit enden, dass
sich der Größere Seines Namens entsprechend, voller
Segen über sein Volk ergiesst. Es ist kein geringeres
Teil des Vorrechte des «Stammes Levi» imstande zu
sein, Seinem treuen Volke, die Segensgedanken aus-
zusprechen, die das Herz Gottes Ihnen gegenüber füllen.
Es macht die Herrlichkeit seines Namens aus, in
Segnung gekannt zu sein.
All diese Dinge werden klar vom Erbe unter-
schieden, einerseits der Absonderung des Stammes
Levi halber, dem sie von allen Stämmen allein ge-
hörten und andererseits der Tatsache halber, dass «Levi
kein Teil noch Erbe mit seinem Brüdern» ward; «Je-
hova ist sein Erdteil, so wie er Jehova, dein Gott zu ihm
geredet hat.» (V. 9.) Unser Unterweiser möchte uns
daran erinnern, dass, so wunderbar auch das Erbe ist,
es uns im Blick darauf verliehen ward, dass wir Gott
Seinem Wohlgefallen gemäss dienen, womit Er Sich
freuen würde, uns größer und rühmenswerter zu sein
als alles was Er gibt. Jehova war das Erbteil Levis,
der dazu ausgesondert war in Israel das darzustellen,
was Jehova an heiligem Dienste gebührte, Wir dürfen
nicht denken, dass der Stamm Levi nur gewisse Per-
sonen darstellt, die sich von anderen als Gottes Diener
unterscheiden, sondern er stellt einen geistlichen Zustand
und Dienst dar, den das Erbe zu unterhalten hat. Gott
will, dass uns nicht nur an dem Besitz und Genuss des
Erbes gelegen ist, sondern auch an seinem heiligen
Dienste und der Aufrechterhaltung alles dessen, was
zu ihm zukommt. Wir sollten daran denken, dass das
eher nicht alles ist, sondern dass es gegeben, damit es
uns möglich wäre, «den Stamm Levi» zu unter-
stützen. Er möchte, dass wir darauf achten, dass das,
was dieser Stamm darstellt, ihn uns und anderen auf-
recht erhalten und gefördert wird. Das ist die erste
Erwähnung des Stammes Levi in diesem Buche und
wir werden finden, welch einen wichtigen Platz das in
der nun folgenden Lehre hat,
In Vers zehn werden wir wiederum daran erinnert,
wieviel wir der Fürsprache und der Anwaltschaft
Christi verdanken. Es ist ein beharrliche Dienst treuer
Liebe, den Er in dem ganzen Zeitabschnitt durchführt,
den die «vierzig Tage und vierzig Nächte» der Fürsprache
Mose kennzeichnen. Manche verborgene Ungerechtig-
keit, die sich zu einem offenbaren Fehltritt oder öffent-
lichen Abweichen hätte entwickeln können, ist der An-
lass Seiner Fürsprache geworden, so dass es gerichtet
wurde und unsere Seele einem Vogel gleich der
Schlinge des Voglers entrann. Dessen eingedenk
sollten wir uns gedrungen fühlen, unserem Masse ent-
sprechend einen ähnlichen Dienst zu verrichten. «Wenn
jemand seinen Bruder sündigen sieht, eine Sünde nicht
zum Tode, so wird er bitten, und er wird ihm das
Leben geben, denen die nicht zum Tode sündigen»
(1. Johannes 5.16)
Wahrscheinlich verdanken viele ihr «Leben» nicht
nur der Anwaltschaft Christi, sondern auch den Gebeten
eines Bruders. Wie viele Brüder mögen ihr «Leben»
wohl unserem Bitten verdanken? Sünde ist etwas
sehr Ernstes, denn, sittlich genommen ist sie Tod;
doch wenn ein Bruder sündigt, so hat dies die Aus-
übung der Anwaltschaft Christi zur Folge und das
Bitten des Bruders, der es sieht und aus diesem
Grunde wird Er «ihm das Leben geben» Statt, dass
der sündigende Bruder abgeschnitten wird oder den
Brüdern dauernd verlorengeht, empfängt er »Leben»:
er wird wiederhergestellt und zurückbehalten für den
Genuss von geistlichem Guten und für die Gemeinschaft
der Brüder.
Zu der Zeit, auf die Mose hier hinweist, hatte das
Volk seinerseits alles Recht auf das Land verscherzt,
doch Jehova hörte auf Moses Fürbitte und sprach zu
ihm: «Mache dich auf, gehe hin, um vor dem Volke
herzuziehen, damit sie hineinkommen und das Land
in Besitz nehmen, da ich ihren Vätern geschworen
habe, ihnen zu geben» (V.11.) Welch ein Zeugnis
von der Gnade und Treue Gottes, und von der Tat-
sache, dass Sein Volk durch den Mittler und Für-
sprecher Seinem erbarmen alles verdankt! Viele vom
Volke sündigten zum Tode und vielen in der Wüste,
durch die eingingen und das Land im Besitz nahmen,
taten dies auf Grund der Treue Gottes, Seiner Ver-
heißung und Seinem Eidschwur gegenüber und auf
Grund der Fürsprache Moses. Der Sprache Johannes
zufolge, gab er Ihnen Leben.
Christus als treuer Mose, möchte uns daran er-
innern, wie viel wir Seinem Dienste der Fürbitte ver-
danken. Ich glaube, wir verdanken es seiner Für-
sprache , wenn es nach allen, was sich in der Geschichte
Seines Volkes zugetragen hat, etliche gibt, die «Leben»
haben, um in den Vorsatz Gottes einzugehen. Jedes
bisschen Treue ist die Folge der Fürsprache Christi ge-
wesen. « In selbiger Zeit sonderte Jehova, den Stamm
Levi aus». «Selbige Zeit» war, als Mose betete; und
ich zweifle nicht daran, dass alles, was offenkundig für
Gott war, doch Christi Fürbitte gesichert und aufrecht
erhalten wurde. Die Überwinder sind, «bis auf diesen
Tag» (V.8) aufrechterhalten worden; Er betete, damit
der Glaube nicht aufhöre. Ohne die Fürbitte Christi
wäre in der Kirche Versammlung alles zusammengebrochen, doch
durch Sein Gebet ist etwas für Gott aufrechterhalten
worden, und wird es werden bis zum Ende. Wenn
wir das lernen, so führt uns das dahin, uns ein-
fältiger und völliger zu ihm zu wenden; Er bekommt
dann einen sehr grossen Platz bei uns; wir vertrauen
nicht auf das selbst oder unsere Treue, sondern wir
glauben an Ihn.
Christus hat uns als Mittler Licht über Gott ge-
bracht. Als Fürsprecher hält Er Seine Heiligen auf-
recht, damit sie in dieses Licht eingehen und ihm ent-
sprechen. Unser Zustand der Schwachheit ist derart,
dass wir uns nicht selbst aufrechterhalten können. Ja
das Geschöpf wird sich nie selbst aufrechterhalten
können. Vor der Herrlichkeitszuständen der Ewig-
keit wird alles aufrechterhalten werden kraft dessen, dass
Gott alles in allen ist, dass Christus das Haupt ist und
der Geist alles durchdringt.
Wie gern sieht man jedes bisschen Treue, heiliger
Absonderung und Ergebenheit, dass je in der Kirche
zum Vorschein kam, als die Frucht der Fürbitte Christi
an! Unser Mose möchte uns ans Herz legen, wie ab-
hängig wir von seiner Fürbitte waren und sind , es
ist gut, dabei zu verweilen. Keiner von uns hätte je
den Sieg über natürliche Einflüsse errungen, oder hätte
die Dinge Gottes in ihrer Kostbarkeit in seinem Herzen
bewahrt, wenn Christus nicht für uns gebetet hätte.
Wenn wir «mehr als Überwinder» sind, so sind wir
es «durch den, der uns geliebt hat.» ( Römer 8.37.)
Wenn Paulus fragt: «Wer wird uns scheiden von der
Liebe Christi? (Röm. 8.35), so denkt er an die Liebe,
in der Er Sich zur Rechten Gottes für uns verwendet.
Keiner von uns könnte dem Druck standhalten oder
den Verführungen widerstehen, wenn wir nicht durch
Christi Fürbitte aufrecht erhalten würden Sogar die
Tatsache, dass wir den Geist haben, verdanken wir
Seinem Gebet: es heisst: «und ich werde in den Vater
bitten, und er wird euch einen anderen Sachwalter
geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit, den Geist der
Wahrheit». ( Joh. 14,16.) Der Geist in uns wird
dann ein Fürsprecher (Römer 8.26 u. 27), und uns
selbst kennzeichnet, ein fürbittender Geist. Nicht ge-
lehrte und sich selbstgenugsame Leute kommen geistlich
vorwärts, sondern solche, die durch Gebet und Flehen
gekennzeichnet sind.
Es ist tief ergreifend, dass solche Tätigkeit zur
Rechten Gottes beginnt. Jede geistliche Bewegung in
unseren Seelen kann auf die Fürsprache Christi zurück-
geführt werden, und dann kennzeichnet auch uns
das Gebet. Sogar unsre Gebete verdanken Seinem
Dienst in der Höhe ihrer Kraft; denn als der Engel-
Priester von Offb. 8.3 hat Er «ein goldenes Räucher-
fass und es wurde ihm viel Räucherwerk gegeben, auf
dass er Kraft gebe den Gebeten, der Heiligen auf dem
goldenen Altar, der vor dem Throne ist». Es ist ge-
segnet, daran zu denken, dass geistliche Bewegungen
ihren Anfang zur rechten Gottes nehmen und sich in
Gebeten auswirken, die dort zurückgehen, und durch
den Ihnen von Christo zugefügten Weihrauch Kraft
erlangen. Alles mit dem Bunde Zusammenhängende
wirkt sich in dieser Weise aus, und nur so wird «das
Land» betreten und besessen werden.
Im Lichte der unumschränkte Liebe Aus-
erwählung Gottes sowie der Wohl gefallen, das Er
an Seinem Volk hat, hat man nun Gott zu fürchten,
zu lieben, zu dienen und gehorsam zu sein. (V.12
u. 13) «Deinen Vätern hat sich Jehova zugeneigt, sie
zu lieben und er hat euch ihren Samen nach ihnen,
aus allen Völkern erwählt, wie er es an diesem Tage ist»
(V.15.) «Er ist dein Ruhm, und er dein Gott, der
jene grossen furchtbaren Dinge an dir getan hat,
die deine Augen gesehen haben.» (V.21) Nun das
Herz muss beschnitten, der Wille und die Lüste des
Fleisches müssen abgeschnitten werden, (V.16), damit
das holdselige Wesen Gottes in seinem Volk Gestalt
gewinne
Viel wird hier von der Größe Gottes gesagt. (V.17.)
die Zartheit seiner Gedanken jedoch wird verherrlicht
«Der Recht schafft der Weise und der Witwe, und den
Fremdling liebt, so dass er ihm Brot und Kleider gibt.
Und ihr sollt den Fremdling lieben, denn ihr seid
Fremdlinge gewesen im Lande Ägypten» (V.19.) Ich
denke, in diesem Buch werden die Witwe, die Weise
und der Fremdling mindestens zehnmal als Gegen-
stände der Fürsorge erwähnt. Es zeigt, wie Gott
möchte, dass ich sein Volk, alles dessen, was ihnen
Seine Liebe und seinen Vorsatz verliehen hat, in einem
Geiste der Gnade und der zarten Rücksicht erfreue, der,
dem Seinen gleicht. Er wird unter dem Volk Gottes
immer Gelegenheit geben, wo Seine eigene gnädige
Wesensart einen Ausdruck in der Tat finden kann.
Und dann hat er auch wie die letzten Verse des Ka-
pitels zeigt, Freude daran, Sein Volk zu mehren. Am
ersten Tag der Geschichte der Kirche Versammlung, fügt Er
Dreitausend Seelen hinzu und wie viele Heilige es heute
auf Erden gibt, dürfte sehr schwer sein, zu sagen.