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Esra - Übersicht (WM)

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  • Esra - Übersicht (WM)

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    Titel, Verfasser, Geschichtlicher Hintergrund

    ..ein Aufleben, um das Haus Gottes aufzubauen

    Das Buch Esra ist nach seinem
    Autor Esra (= Hilfe), dem Sohn Serajas (7,1) benannt. Dieser wird als kundiger Schriftgelehrter beschrieben (7,6), der „sein Herz darauf gerichtet hatte das Gesetz des HERRN zu erforschen und zu tun und in Israel Satzung und Recht zu lehren (7,10). Esra stellt sich nicht ausdrücklich als Autor vor. Aber die verwendete Ich-Form (7,28; 8,15 usw.) ist ein innerer Hinweis, und daneben schreibt auch die jüdische Überlieferung (BT Baba Bathra 15a) das Buch Esra zu (außerdem auch 1+2Chr). Er beginnt seinen Bericht mit dem Rückkehr erlass des Kores (538). Die Bevölkerung des Königreichs Juda war zuvor in vier auf einanderfolgenden Deportations wellen ins babylonische Exil weggeführt worden. Mit dem Sieg der Perser endete die 70jährige Weltherrschaft der Babylonier, dabei wurde den Juden erlaubt, in die persische Provinz Juda zurückzukehren, dort zu wohnen und den Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen. Daraufhin kam es unter Serubbabel, Esra und Nehemia zu drei aufeinanderfolgenden Repatriierungen. Esra erlebte die Vorgänge im Land erst von der zweiten Rückführung an (457) als Augenzeuge mit, also über 80 Jahre nach dem Beginn der Rückkehr.

    Haggai, Sacharja und Maleachi waren Zeitgenossen Esras; die Geschichte Esthers spielt sich auf einem anderen Schauplatz, parallel dazu ab (zeitlich zwischen Kapitel 6 und 7).
    _____________________________________
    Versangaben ohne Angabe des Bibelbuchesbeziehen sich immer auf das aktuell betrachtete Buch (Esra)

    Zahlen in Klammern ohne Zusätze sind immer Jahreszahlen v.Chr.

    70 Jahre babylonische Weltherrschaft: 2Chr 36,21; Jer 25,11; 29,10; Dan 9,2; von 608 bis 538 v.Chr. Mit dem Sieg der Perser über die Babylonier begann die globale Dominanz Japhets (1Mo 9,27).

    Esras Vater Seraja wurde 586 von Nebukadnezar getötet (2Kön 25,18-21).

    _____________________________________




    Kurzfassung


    Kap. 1
    Kores, der König von Persien (560–529), erfüllte die Prophetie Jesajas, die dieser etwa 200 Jahre zuvor niedergeschrieben hatte (Jes 44,28) mit seinem Rückkehr erlass (538). Der Erlass wird schriftlich abgefasst und ist unwiderruflich, was in der weiteren Geschichte noch von Bedeutung ist. Schon im ersten Vers wird das große Thema Erweckung eingeführt. Gott erweckte den Geist von Kores (1,1) und Er erweckt die Juden, die sich aufmachen (1,5)–es ist das Werk Gottes.
    Gaben für das Haus Gottes: 4Mo 7 Tempelschätze: Raub: Dan 1,2 Entweihung: Dan 5,3

    Den Tempel schätzen gilt besondere Aufmerksamkeit, sie wurden Gott freiwillig gegeben, waren Ihm geheiligt, und lagen lange Zeit als Kriegsbeute im Tempel babylonischer Götzen.
    Das Buch Esra ist die Fortsetzung von 2.Chronika. Die letzten beiden Verse (2Chr 36,22.23) werden wiederholt (1,1.2), um eine Brücke
    zu schlagen.



    Kap. 2
    Die Rückkehrer sind exakt erfasst undverzeichnet. Obwohl nur ein kleiner Teil der Deportierten zurückkehrt, hat diese Migration erstaunliche Dimensionen etwa 50.000 Männer (2,64.65), das entspricht vielleicht 200.000–300.000 Menschen insgesamt. Sie wollen sich nach zwei Generationen wieder in ihrer alten Heimat ansiedeln. Außerdem haben sie viele tausend Tiere (2,66.67) bei sich! Sie wandern quer durch den Nahen Osten.
    Überrest: Längst nicht alle kehren zurück. Nach einigen Zahlenangaben waren die Bewohner Judas ein Volk von Millionen (2Chr 17,14ff; 26,13; 28,6.8).



    Kap. 2ff
    Die Juden, die unmittelbar am und im Haus Gottes tätig sind, werden besonders erwähnt (Priester, Leviten, Sänger, Torhüter, Nethinim). Von den 24 Priesterabteilungen kehren nur vier zurück. Es ist bezeichnend, dass nur sehr wenige Leviten zurückkehren. Wer seinen Herkunfts nachweis nicht führen konnte, blieb vom
    Priestertum ausgeschlossen.
    24 Priesterabteilungen:
    1Chr 24



    Kap. 3

    Der Altar wird aufgerichtet (537), der Opferdienst wieder aufgenommen und das Fundament des Tempels gelegt (536). Alles geschieht genaunach biblischer Vorschrift.
    N
    ach der Vorschrift: 3,2.4.10; 6,14.18; 7,23; 10,3

    Auf der einen Seite jubelt das Volk und freut sich, auf der anderen Seite weinen diejenigen,die den ersten Tempel kannten. Sie vermissten viel in dem neuen Tempel (siehe unten: „die das erste Haus gesehen hatten“).
    Trost Gottes
    : Die letzte Herrlichkeit dieses Hauses wird größer sein als die erste! Hag 2,3



    Kap. 4

    Die Frage derAbsonderungwird geklärt. Es kann und darf keine Mitarbeit von Ungläubigen am Haus Gottes geben. Die Kosten für diese konsequente Haltung sind hoch. Es gibt massiven Widerstand. Nachschriftlichen Eingabender Feinde an die Perserkönige Ahasveros (529–521) und Artasasta (521) wird die Arbeit am Haus Gottesuntersagt und eingestellt (522).
    Diejenigen, die dort
    mitarbeiten wollten waren Samaritaner (vgl. 2Kön17,24--41) Ab V.8 ist der Text in aramäisch abgefasst: 4,8‒6,18 und 7,12‒26 sind aramäisch (vgl. Dan 2,4‒7,28).



    Kap. 5

    Haggai und Sacharjaweissagen und ermutigen die Heimkehrer, mit der Arbeit fortzufahren (520)–trotz des amtlichen Verbots. Die benachbarten Statthalter reagieren darauf mit einerAnfragean den persischen König Darius I. Hystaspis (522–486).
    Der Bau des
    Tempels ist dem Grundsatz nach ein Gebot Gottes: 2Mo 25,8



    Kap. 6

    König Darius untersucht die Angelegenheit und findet in einem Archiv in Achmetha denRückkehrerlassdes Kores. Daraufhin erlässt er einen Befehl, der den Bau des Tempels in aller Deutlichkeit befiehlt und darüber hinausjede erdenkliche Hilfevon Seiten des Königs zusichert und jeden Widerstand gegen dieses Projekt unter strenge Strafe stellt.
    Achmetha ist ein
    anderer Name der medischen Hauptstadt Ekbatana

    So wird derTempel vollendetund eingeweiht (516). Es werden Opferfür alle zwölf StämmeIsraels gebracht, das Passahfest wird gefeiert, undgroße Freudeist die Folge.
    Der Tempel wird exakt
    70 Jahre nach seiner Zerstörung (586) wieder eingeweiht!

    Zwischen Kap. 6 u
    nd 7 liegt eine Zeit von 57 Jahren. In dieser Zeit spielt die Geschichte Esthers.




    Kap. 7

    Esra tritt auf. Er hat ein gutes Zeugnis von dem heidnischen König Artasasta (Artaxerxes I. Longimanus, 465–423) und führt eine weitere Rückkehr nach Judäa an (457). Das Reisen war in dieser Zeit mit vielen Gefahren verbunden und langwierig.
    Die Reise
    Esras: 3 Monate und 18 Tage (7,9; 8,31); ca. 1400 km

    Als „vollkommener Schriftgelehrterin den Worten der Gebote des HERRN und seinen Satzungen für Israel“ (7,11) ist es sein Anliegen, „das Gesetz des HERRN zu erforschen und zu tun und in Israel Satzung und Recht zulehren“ (7,10)
    Das Gesetz de
    s HERRN
    1.Erforschen
    2.Tun

    3.Lehren




    Kap. 8

    Auch die Exilanten, die mit Esra zurückkehren, sind gezählt und namentlich verzeichnet. Esra stellt beim ersten Zwischenhalt fest, dass unter den (mindestens) 1496 Männern keineinziger Levitist. Auf sein eindringliches Bitten hin werden aus der Ortschaft Kasiphja noch38 Leviten „losgeeist“, dazu 220 Nethinim. Esra lehnt das Angebot des Königs ab, eine bewaffnete Eskorte zu seinem Schutz bereitzustellen, und verlässt sich ganz aufdie gute Hand seines Gottes.
    Nethinim (Geschenkte,
    Geweihte) = untergeordnete Diener (1Chr 9,2)




    Kap. 9

    In Jerusalem angekommen stellt Esra erschüttert fest, dass es eine Vermischungdes Volkes mit den umliegenden heidnischen Völkern gab. In einem aufrichtigen Bußgebet bekennt er Gott diesen Missstand.




    Kap. 10
    Esra geht mit großer Energie daran, eine gott gemässe Absonderung einzuführen und das Volk in dieser Frage zu Umkehr zu bewegen und zur Treue zu verpflichten. Auch hier sind die Kosten hoch. Die fremden Frauen müssen weggeschickt werden. Sie hatten teilweise Kinder von ihren jüdischen Ehemännern; auch diese werden weggeschickt. Manchen Juden geht diese Aktion zu weit, dagegen gibt Widerstand.




    Besonderheiten

    Ein sehr schöner Ausdruck, den wir nur bei Esra und Nehemia finden:
    weil die gute Hand Gottes über uns (mir) war
    Insgesamt achtmal: Es 7,6.9.28; 8,18.22.31;
    Neh 2,8.18

    KennzeichnendeAusdrücke sind „Haus (Gottes)“ und „bauen“.
    Haus (Gottes) 51-mal bauen 27-
    mal

    Die Aufrichtung des Altars, die Wiederherstellung des Tempels und die Wiedereinführung des Gottesdienstes erfolgen invölliger Übereinstimmung mit den überlieferten Anordnungen.
    nach der Vorschrift: 3,2.4.10; 6,14.18; 7,23;
    10,3

    Esra und Nehemiawurden ursprünglich (Masoreten, LXX) als ein Buch betrachtet und weisenviele Gemeinsamkeitenauf. Wegen dieser Nähe zueinander und der Überschneidungen zwischen beiden Büchern werden sie in den nachfolgenden Übersichten beide berücksichtigt.
    I
    n dem Material zum Buch Nehemia sind einige Übersichten noch einmal enthalten, um beide Kurse unabhängig von einander verwenden zu können




    ... die das erste Haus gesehen hatten, weinten mit lauter Stimme

    Der Tempel wurde im Wesentlichen nach dem Vorbild des Tempels Salomos
    (= erstes Haus) an seiner alten Stelle wiederaufgebaut. Trotzdem war er mit diesem in „seiner früheren Herrlichkeit“ (Hag 2,3) nicht zu vergleichen. Einige wesentliche Dinge fehlten dort sogar ganz:
    Aufbau exakt an der
    alten Stelle: 2,68; 3,3; 5,15; 6,7; 9,9.


    Die Bundeslade war nicht mehr da. Sie wird in der Bibel nicht mehr erwähnt, weder im zweiten Tempel noch im zukünftigen Tempel Hesekiels. Sie wird nicht wiedergefunden und auch nicht neu gebaut werden, aber man wird sie nicht vermissen (Jer 3,16).
    Die Bibel macht keine
    Aussagen über den Verbleib der Bundeslade. Andere Quellen geben an, dass sie nicht mehr da war: Talmud, Joma 52b; J.Flavius JK V; 5,5

    Gott selbst entzündete das Feuer auf dem Brandopferaltar der Stiftshütte (3Mo 9,24) und auf dem Brandopferaltar des Tempels Salomos (2Chr 7,1)– im zweiten Tempel geschieht das nicht.

    Die Herrlichkeit des HERRN, die Wolken- und Feuersäule (hebr. Schechina) zeigte die Gegenwart Gottes sichtbar an: über dem Volk beim Auszug (2Mo 13,21); über dem provisorischen Zelt der Zusammenkunft (2Mo 33,9); über der Stiftshütte (2Mo 40,34); im Tempel Salomos (2Chr 7,2)– im zweiten Tempel zog sie nicht ein.
    Hesekiel sieht in einer
    Vision, wie die “Herrlichkeit des HERRN” den ersten Tempel schrittweise verlässt (Hes 8,4; 9,3; 10,4.18.19; 11,23.24). Sie zieht erst in den zukünftigen Tempel wieder ein (Hes 43,1‒6)

    Die „Urim und Tummim“ (übersetzt: Lichter und Vollkommenheiten) waren früher im Brustschild des Hohenpristers vorhanden. Mit diesem Hilfsmittel konnte der Hohepriester den Willen Gottes erfragen (2Mo 28,30; 3Mo 8,8; 4Mo 27,21)– sie gingen verloren und standen seitdem nicht mehr zur Verfügung (2,63; Neh 7,65).


    Es ist bemerkenswert, dass die Rückkehrer den Tempel
    nicht nach den Plänen Hesekiels aufbauen, die zu dieser Zeit schon schriftlich vorlagen und bekannt waren. Ihnen ist bewusst, dass dieser Tempel erst in der Endzeit errichtet wird. Bis zu dieser Zeit würden nach dem Propheten Daniel 70 Jahrwochen (= 490 Jahre) vergehen. Sie wussten aber auch, dass der Messias zu ihrem zweiten Tempel kommen und ihn mit seiner Herrlichkeit erfüllen würde (Dan 9,25.26), was der Prophet Maleachi später bestätigt (Mal 3,1).

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    Einordnung in das Oberthema: „Befreit,um Gott zu dienen“


    Der Inhalt des Buches Esra illustriert hervorragend das Oberthema „Befreit, um Gott zu dienen“.
    Gott befreit sein Volk aus der babylonischen Gefangenschaft. Die Folge dieser äußeren Befreiung und Erweckungist eineinnere, geistliche Erweckung bei vielen der Rückkehrer–und damit verbunden der Wunsch, Gott zu dienen und seine Gebote wieder zu beachten. Dementsprechend wird der Gottesdienst wieder eingerichtet, alles was für Gott ist:

    der Altar–ein Ort, um Gott zu begegnen und Ihm zu opfern (3,3)

    der Opferdienst– soweit er vorgeschrieben war (z. B. die Morgen- und Abendbrandopfer, die Sünd- und Schuldopfer, die Festtagsopfer) (3,2–6)
    freiwillige Gabenfür Gott (1,4; 2,68; 3,5; 7,13.15.16; 8,28)

    die Feste des HERRN (3,4.5; 6,19–22)

    Lobgesang (3,10.11)

    der Tempel– ein Wohnort Gottes unter seinem Volk (6,14.15)

    die Tempel geräte und Tempelschätze (1,7–11; 7,19)

    der Dienst der Priester, Leviten, Sänger, Torhüter, Nethinim (6,18; 7,24)

    das Gesetz Gottes als Rechtsgrundlage (7,25.26)

    eine gott gemässe Absonderung von den heidnischen Völkern (10,3)






    Anwendung auf die Erweckung in der Gemeinde Gottes heute

    Die Befreiung des Volkes Gottes erfolgt aus der Gefangenschaft der Babylonier.
    Babylonwird uns in der Offenbarung mit folgenden Kennzeichen beschrieben:

    ihr Sitz: Rom, die Stadt auf sieben Hügeln (Off 17,9.10.18)

    sie verfolgt die wahren Gläubigen, ist betrunken von ihrem Blut (Off 17,6)

    ihr Schmuck: Scharlach, Purpur, Gold, Edelsteine und Perlen (Off 17,4)

    hält einen goldenen Kelch voll mit Götzendienst (Off 17,4)

    ist die „große Hure“ und die „Mutter der Huren“ (Off 17,1.5)

    verführt die Menschheit zum Götzendienst (Off 17,2)

    mischt in der Weltpolitik mit und dominiert Europa (Off 17,2–15)

    stellt eine gewaltige Wirtschaftsmacht dar (Off 18)


    Diese Kennzeichen erlauben eine klare Identifikation mit dem System der römisch-katholischen Kirche.
    Dieses System „Babylon, die Große“, ist die falsche Kirche– ihr gegenüber steht „das neue Jerusalem“, „die Braut des Lammes“, die wahre Kirche, die Versammlung Gottes.

    Dieser Hintergrund rechtfertigt eine kirchengeschichtliche Anwendung auf die Zeit derReformationund, sofern die Reformation zu neuen kirchlichen Systemen führte, auch auf die weiteren Erweckungen (Pietismus, Brüderbewegungen).

    Außerdem lassen sichallgemeine Merkmale der Erweckungherausarbeiten, die auf das Volk Gottes und auf einzelne Gläubige zu jeder Zeit angewandt werden können.


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    Im HERRN JESUS CHRISTUS, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.
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    Antonino.S

  • #2
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    Im HERRN JESUS CHRISTUS, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.
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    Antonino.S

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