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Nehemia - Übersicht (WM)

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  • Nehemia - Übersicht (WM)

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    Titel, Verfasser, Geschichtlicher Hintergrund

    Kommt und lasst uns die Mauer Jerusalems wieder aufbauen!

    Das Buch Nehemia ist nach seinem Autor Nehemia (= JAHWE tröstet), dem Sohn Hakaljas (1,1), benannt. Dieser ist Mundschenk des Königs (1,11) Artasasta (Artaxerxes I. Longimanus, 465–423). Der größte Teil desBuchesist sein persönlicher Bericht, abgefasst in der Ich-Form. Auch die jüdische Überlieferung (BT Baba Bathra 15a) schreibt das Buch Nehemia zu. Die Abfassung lässt sich ungefähr auf das Jahr 430 v. Chr. datieren. Damit ist es dasletzte geschichtliche Buchdes Alten Testaments. Schauplätze sind der persische Königshof, die Burg Susan und die persische Provinz Juda, ihre Hauptstadt Jerusalem.
    Versangaben ohne Angabe des Bibelbuchesbeziehen sich immer auf das aktuell betrachtete Buch (Nehemia)
    Zahlen in Klammern ohne Zusätze sind immer Jahreszahlen v.Chr.


    Die Bevölkerung des Königreichs Juda war zuvor in vier aufeinanderfolgenden Deportationswellen ins babylonische Exilweggeführt worden. Mit dem Sieg der Perser endete die 70jährige Weltherrschaft der Babylonier, und den Juden wurde erlaubt, in die persische Provinz Juda zurückzukehren, dort zu wohnen und den Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen. Daraufhin kam es unter Serubbabel, Esra und Nehemia zu drei aufeinanderfolgendenRepatriierungen. Nehemia, der ein Zeitgenosse Esras war, trifft vierzehn Jahre später in Jerusalem ein und knüpft zeitlich an dessen Bericht an.

    70 Jahre babylonische Weltherrschaft: 2Chr 36,21; Jer 25,11; 29,10; Dan 9,2; von 608 bis 538 v.Chr.



    Kurzfassung

    Kap. 1
    Eine Reisegesellschaft aus Jerusalem, unter ihnen Nehemias Bruder Hanani, bringt schlechte Nachrichten über den Zustand der Stadt (Mauer niedergerissen, Tore verbrannt). Nehemia reagiert darauf mit einem ernsten Bußgebet (455). Wir sehen in Nehemias Geschichte durchweg, dass er ein Mann des Gebets ist.
    Das Buch Nehemia ist die Fortsetzung des Buches Esra. Beide Männer waren Zeitgenossen und arbeiteten eng zusammen (8,4).

    Kap. 2
    Gott führt es vier Monate später so, dass der König Nehemias Anliegen erfragt und den Aufbau Jerusalemsunterstützt. Nehemia reist nach Jerusalem, besichtigt die Stadtmauer und ruft zum Aufbau auf. Schon bei seiner Ankunft wird er von den Feinden Judas argwöhnisch beäugt. Als sie von den Aufbauplänen hören, reagieren sie mit Spott und Verachtung.
    Von Feinden umgeben: Sanballat,der Horoniter (aus Horonaim in Moab, Statthalter von Samaria nördlich von Juda) Tobija, der ammonitische Knecht (Statthalter in Ammon, östlich von Juda) Geschem, der Araber (Statthalter in Edom, südlich von Juda) Asdoditersind die Bewohner des Landes westlich von Juda.

    Kap. 3
    DieTore Jerusalems (zwölf werden in Nehemia erwähnt, zehn davon in Kap. 3) werden wiederaufgebaut und die Mauer wird bis zur halben Höhe renoviert. Der Bau geht trotz Spott und Verachtung von Seiten der Feinde weiter.

    Kap. 4
    Als die Lücken sich zu schließen beginnen, verschwören sich die Feinde gegen Jerusalem, doch Gott deckt die Verschwörungauf. Die Bauenden stellen Tag und Nacht Wachen auf und tragen von da an Waffen: „mit der einen Hand am Werk arbeitend, während die andere die Waffe hält“. Diese Kampf bereitschaft schreckt die Feinde ab.

    Kap. 5
    Soziale Ungerechtigkeitherrscht im Volk, die Reichen beuten die Armen aus und unterdrücken sie. Diese Missstände müssen dringend behoben werden. Nehemia setzt einen allgemeinen Schuldenerlass durch und gehtmit gutem Beispielvoran, indem er auf die Einkünfte verzichtet, die ihm als Statthalter zustehen.
    Den Juden war es von Gott untersagt, sich untereinander mit Zins und Wucher zu belasten.

    Kap. 6
    Die Feinde kämpfen nun mit Hinterlist. Sie versuchen Nehemia in eine Falle zu locken. Als das nicht gelingt, kündigen sie an, dem König böse Gerüchte hinterbringen zu wollen. Nehemia ist davon unbeeindruckt. Da verbünden sie sich mit falschen Propheten, um Nehemia (der kein Priester ist) in den Tempel zu locken und ihn so kompromittieren zu können. Nehemia durchschaut auch diese List und wendet sich mit seiner Not zu Gott. Trotz aller Angriffe geht die Arbeit weiter undwird die Mauer fertig (nach nur 52 Tagen)! Die Feinde haben mit ihren erfolglosen Aktionen eineoffensichtliche Schlappeerlitten. Sie versuchen trotzdem, auf verschiedene Weise weiter Schaden anzurichten undVerbündeteinnerhalb der Mauern zu finden.

    Kap. 7
    Nehemia erlässt strenge Vorschriften, Tore und Mauern gut zubewachen. Die Mauer ist stark, aber Jerusalem hat noch wenig Bewohner. Nehemia zitiert das Verzeichnis der Rückkehrer, das schon zur Zeit der ersten Rückführung unter Serubbabel (538) fast hundert Jahre vorher erstellt worden war und im Buch Esra enthalten ist (Esra 2).

    Kap. 8
    Am Neujahrstag gibt es einengeistlichen Aufbruch. Das ganze Volk versammelt sich auf einem großen Platz unter freiem Himmel. Esra liest ihnen aus der Bibel vor, und die Leviten halfen mit und erklärten dem Volk das Gelesene. Das Volk erkennt sich im Licht Gottes und tut Buße. Die Führer des Volkes bekommen noch gesondert Bibelunterricht. Das Laubhüttenfest wird gefeiert, und es gibt weiterhin tägliche Bibellesungen für das ganze Volk.

    Kap. 9
    Ein großer Tag derBuße und Umkehrwird abgehalten. Die Leviten breiten in einem wunder schönen Gebet die Geschichte Israels (=Heilsgeschichte) aus, ihr Versagen und Gottes Güte.

    Kap. 10
    Sie gehen einen (schriftlichen) Bund mit Gottein, indem sie sich zur Treue verpflichten, und geloben seine Gebote von nun an zu halten. Nehemia führt eine Tempelsteuer ein, um die Einhaltung der vorgeschriebenen Opfer und Gottesdiensthandlungen zu garantieren.

    Kap. 11
    Um Jerusalem zu bevölkern, wird das Los unter allen Rückkehrern geworfen. Jederzehntesoll nach Jerusalem ziehen. Die Bewohner Jerusalems und die Bewohner des restlichen Judäas werden getrennt verzeichnet.

    Kap. 12
    Die Priester und Leviten werden ebenfalls in einem gesonderten Verzeichnis aufgeführt. Die Stadtmauer wird eingeweiht, indem zwei große Dank chöre mit Orchester begleitung darauf in entgegengesetzten Richtungen entlangziehen. Die Freude und der Jubel sind bis in die Ferne zu hören. Auch der Dienst am Haus Gottesläuft reibungslos. Die Abgaben werden pünktlich entrichtet, und die Versorgung der Priester, Leviten, Nethinim, Torhüter und Sänger war gesichert.

    Kap. 13
    Durch das Lesen der Bibel wird die Absonderung von den heidnischen Völkern wieder ernstgenommen. Nachdem alles inguter Ordnungist, kehrt Nehemia an den persischen Königshof zurück (433). Als er nach einigen Jahren wieder nach Jerusalem kommt, ist er entsetzt. Tobija, ein Mann dessen Feindschaft gegen das Volk Gottes sich durch das ganze Buch zieht, hat eine Wohnung direkt am Tempelgebäude. Die Versorgung der Priester, Leviten und so weiter war zusammengebrochen, und der Tempeldienst lag brach. Der Sabbat wurde nicht mehr gehalten, und die Absonderung war von vielen aufgegeben worden. Nehemia geht mit großer Energie daran, diese Entgleisungen zu korrigierenund das Volk zur Ordnung zu rufen.







    Besonderheiten

    Ein sehr schöner Ausdruck, den wir nur bei Esra und Nehemia finden: „weil die gute Hand Gottes über uns (mir) war“.

    Kennzeichnende Ausdrücke sind aus bessern und bauen.

    Nehemia ist ein Mann des Gebets. In keinem anderen Bibelbuch finden wir eine so hohe Dichtepersönlicher Gebete. Besonders das Stoßgebet, als Kennzeichen einer engen Beziehung zu Gott und eines Lebens in Abhängigkeit von Ihm, ist erwähnenswert.

    Esra und Nehemia wurden ursprünglich (Masoreten, LXX) als ein Buch verstanden und weisen viele Gemeinsamkeiten auf. Wegen dieser Nähe zueinander und der Überschneidungen zwischen beiden Büchern werden
    sie in den nachfolgenden Übersichten beide berücksichtigt.




    Die Tore Jerusalems

    Die Stadt Jerusalem wird als das
    neue Jerusalem zu einem Symbol für die Gemeinde (Off3,12;21,2.10). Die Details der Beschreibung bilden ihre Merkmale ab. Das neue Jerusalem hat eine Mauer und zwölf Tore (auch zur Zeit Nehemias hatte die Stadt zwölf Tore), sie brauchen nicht mehr geschlossen zu werden. Die Angabe der Namen dieser Tore fordert dazu heraus, sie auf Funktionen und Grundsätze im Dasein der Gemeinde und im Leben des einzelnen Gläubigen anzuwenden. Einige Überlegungen dazu sind hier skizziert:


    1. Schaftor ( 3,1; 12,39) – Grundlage: Opfer des Herrn Jesus, unsere Bekehrung
    • Durch das Schaftor wurden die Opfertiere in den Tempel gebracht. Der Opfernde betrat mit dem Opfer die Stadt (ohne das Opfer des Herrn Jesus gibt es für uns keinen Zugang zu Gott).
    • Die Schafe gingen durch dieses Tor zur Stadt hinein (wir sind die Herde des Herrn Jesus, seine Schafe, Er ist die „Tür der Schafe“–unser Zugang zur Stadt).
    Bekehrung, Opfer: Apg 3,19; Röm 2,4; Joh 6,44; Lk 19,10; Heb 9 Tür der Schafe: Joh 10



    2. Fischtor (3,3; 12,39) – Evangelisation, andere mit hineinziehen
    • Das Fischtor lag in der Nähe des Fischmarktes. Durch dieses Tor wurden Fische in die Stadt gebracht (wir sind zu „Menschenfischern“ berufen und bringen andere in die Stadt, indem wir das Evangelium verkünden).
    Menschenfischer: Mt4,19



    3. Tor der alten Mauer (3,6) – der „Weg der Väter“, „was von Anfang war
    • Dieses Tor befand sich ineinem Abschnittder Stadtmauer, die die Zerstörung über standen hatte (de rHerr Jesus ist „derselbe“, seine Offenbarung ist ewig gültig, seine Ratschlüsse „unbereubar“).
    Was von Anfang war: Jer 6,16; 1Joh 1,1; 2,7.13.14.24; 3,11 Derselbe: Heb 13,8 Unbereubar: Röm 11,29




    4. Taltor (2,13.15; 3,13) – Prüfungen
    • Ausgang in die Tyropoion-Schlucht (Prüfungen und Anfechtungen gehören zu den Erfahrungen des Gläubgen).
    Tränental: Ps 23,4; 84,4




    5. Misttor (2,13; 3,14: 12,31) – Sünde und Unreinheit muss hinaus
    • Das Misttor führte in das Tal Hinnom. Hier wurde der Abfall der Stadt verbrannt (in der Gemeinde muss das Böse gerichtet und entfernt werden, ebenso im Leben jedes Gläubigen).
    Sündenbekenntnis: 1Joh 1,9 Gemeindezucht: 1Kor 5,13




    6. Quelltor (2,14; 3,15; 12,37) – der Heilige Geist ist da
    • Hierhin ergoss sich die Gihonquelle, die Jerusalem mit Wasser versorgte (der Heilige Geist ist in den Gläubigen eine Quelle lebendigen Wassers).
    Quellelebendigen Wassers: Joh 7,37.38




    7. Wassertor (3,26; 8,1.3; 12,37) – das Wort Gottes
    • Dieses Tor wurde ursprünglich zum Schutz der Gihonquelle angelegt, bis Hiskia sie unterirdisch ableitete. Hierher kamen die Bewohner der Stadt, um Wasser zu schöpfen. Die Zusammenkünfte zu gemeinsamem Bibelstudium (8,1.3) fanden hier statt (ein eindrucksvolles Bild vom Wort Gottes, das uns reinigt, wenn wir es anwenden).
    Reinigung durchs Wort Gottes: Eph 5,26




    8. Rosstor (3,28) – voranstürmen, mit Ausdauer laufen
    • Über die Funktion dieses Tores liegen keine Berichte vor. Rosse stehen in ihrer Bedeutung für Kraft und Energie (die Gemeinde und die einzelnen Gläubigen laufen in der Kraft Gottes auf das Ziel zu).
    voranjagen: Phil 3,12‒14 Laufen: Heb12,1‒3




    9. Osttor (3,29) – die Wiederkunft des Herrn Jesus
    • Das Osttor ist der direkte Zugang zum Tempelberg. Heute befindet sich an dieser Stelle das (zugemauerte) Goldene Tor. Es ist das Tor, durch das die Herrlichkeit des HERRN den Tempel verließ (Warnung an uns) und durch die sie nach der Meinung mancher einmal wieder in den neuen Tempel einziehen wird (unsere Hoffnung auf seine Wiederkunft).
    Die Herrlichkeit des HERRN geht und kommt: Hes 8‒11; 43,1‒6 Wiederkunft des Herrn: 1Thes




    10. Tor Miphkad (3,31) – Belohnung
    • Der Name diese Tores bedeutet „Vergeltung, Belohnung“ (die Gläubigen werden für ihre Werke Lohn empfangen, wenn sie beim Herrn sind).
    Belohnung: 1Kor 3,12‒15; 2Kor 5,10; Off 22,12



    11. Tor Ephraim (12,39)


    12.
    Gefängnistor (12,39)

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    Einordnung in das Oberthema „Befreit um Gott zu dienen“

    Der Inhalt des Buches Nehemia passt sehr gut zu dem Oberthema „Befreit um Gott zu dienen“. Das ist erstaunlich, denn auf den ersten Blick würde man beim „Bau einer Mauer“am allerwenigsten an „Befreiung“ denken. Und doch besteht genau diese Verbindung: Die Mauer macht frei!

    Schutz vor den Feinden, wirksame Absonderung, Kontrolle der Zugänge, klare Grenzen und ein definierter Geltungsbereich des Gesetzes Gottes sind notwendige
    Voraussetzungen um zu Gottes Ehre zu leben und Ihm dienen zu können.




    Das persönliche Vorbild Nehemias

    Nehemia war ein Mann Gottes. Von seinem Vertrauen auf Gott, seiner ständigen
    Verbindung mit Gott im Gebet (Stoßgebete!), seinem Umgang mit Problemen, seinem persönlichen Einsatz, Mut und Verzicht können wir sehr viel lernen. Auch die schöne Haltung, sich mit den Sünden des Volkes (an denen er keine persönliche Schuld trug) zu identifizieren und Buße darüber zu tun, ist vorbildlich.




    Das Vorbild des gemeinsamen Arbeitens

    Die
    Einzelheiten des Mauerbaus geben uns sehr schöne Hinweise auf die Merkmale einer gemeinsam ausgeführten geistlichen Arbeit:
    • Alle arbeiten mit (Goldschmiede, Salbenmischer, Töchter) (3,8.12)
    • jeder an seinem Werk (4,15)
    • mit Gebet (4,6.9)
    • mit Mut zur Arbeit (4,6)
    • mit Waffen und Wachen (4,10.17)
    • rund um die Uhr (4,21)


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    Im HERRN JESUS CHRISTUS, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.
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    Antonino.S

  • #2
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    Im HERRN JESUS CHRISTUS, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.
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    Antonino.S

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