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Kampf Jakobs mit Gott

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  • Kampf Jakobs mit Gott

    Q.: ex. Kerstin: Habe auch kurz eine Bibel Frage,→►► Warum kämpften Jacob und Jesus (Gott)?
    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6
    Und er glaubte Jehova; und er rechnete es ihm zur Gerechtigkeit.

  • #2
    Elberfelder 1905
    1. Mose
    1. Mo 32,18 Und er gebot dem ersten und sprach: Wenn mein Bruder Esau dir begegnet und dich fragt und spricht: Wem gehörst du an, und wohin gehst du, und wem gehören diese da vor dir? 1. Mo 33,3
    1. Mo 32,19 so sollst du sagen: Deinem Knechte Jakob; es ist ein Geschenk, gesandt meinem Herrn, dem Esau; und siehe, er selbst ist hinter uns. 1. Mo 32,5-6
    1. Mo 32,20 Und er gebot auch dem zweiten, auch dem dritten, auch allen, die hinter den Herden hergingen, und sprach: Nach diesem Worte sollt ihr zu Esau reden, wenn ihr ihn findet,
    1. Mo 32,21 und sollt sagen: Siehe, dein Knecht Jakob ist selbst hinter uns. Denn er sagte: Ich will ihn versöhnen<W. sein Angesicht zudecken> durch das Geschenk, das vor mir hergeht, und danach will ich sein Angesicht sehen; vielleicht wird er mich annehmen. Geschenk: 1. Mo 32,14; Spr 17,8; Spr 25,15
    Angesicht: 1. Mo 43,5; Hi 33,26
    1. Mo 32,22 Und das Geschenk zog vor ihm her, und er übernachtete in jener Nacht im Lager. 1. Mo 32,14
    1. Mo 32,23 Und er stand in jener Nacht auf und nahm seine zwei Weiber und seine zwei Mägde und seine elf Söhne und zog über die Furt des Jabbok; Jabbok: 5. Mo 3,16; Jos 12,2
    1. Mo 32,24 und er nahm sie und führte sie über den Fluß und führte hinüber, was er hatte. alles: 1. Mo 26,13-14
    1. Mo 32,25Und Jakob blieb allein übrig; und es rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte aufging. Hos 12,4-5; Lu 22,44
    1. Mo 32,26 Und als er sah, daß er ihn nicht übermochte, da rührte er sein Hüftgelenk an; und das Hüftgelenk Jakobs ward verrenkt, indem er mit ihm rang. 2. Kor 12,7-10; 1. Tim 6,12
    1. Mo 32,27 Da sprach er: Laß mich los, denn die Morgenröte ist aufgegangen; und er sprach: Ich lasse dich nicht los, du habest mich denn gesegnet. Lu 18,1; Hebr 6,12
    1. Mo 32,28 Da sprach er zu ihm: Was ist dein Name? Und er sprach: Jakob.
    1. Mo 32,29 Da sprach er: Nicht Jakob soll hinfort dein Name heißen, sondern Israel<Kämpfer Gottes>; denn du hast mit Gott und mit Menschen gerungen und hast obsiegt. Israel: 1. Mo 35,10; 1. Kö 18,31; 2. Kö 17,34
    gewonnen: 1. Mo 33,4
    1. Mo 32,30 Und Jakob fragte und sprach: Tue mir doch deinen Namen kund! Da sprach er: Warum doch fragst du nach meinem Namen? Und er segnete ihn daselbst. Warum: Ri 13,17-18; Hi 11,7
    segnete: 1. Mo 27,33; 1. Mo 31,1; 1. Mo 31,9; 1. Mo 35,9
    1. Mo 32,31 Und Jakob gab dem Orte den Namen Pniel<Angesicht Gottes>: denn ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und meine Seele ist gerettet worden! 1. Mo 16,13; 2. Mo 24,9-11; 5. Mo 5,24; Ri 6,22-23; Jes 6,5; Joh 1,18; Joh 14,9
    1. Mo 32,32 Und die Sonne ging ihm auf, als er über Pniel<H. Pnuel> hinaus war; und er hinkte an seiner Hüfte. Sonne: Mal 3,20
    Pniel: Ri 8,8; Ri 8,17
    hinkte: 2. Kor 12,7-9
    1. Mo 32,33 Darum essen die Kinder Israel nicht die Spannader<Eig. den Sehnenstrang>, die über dem Hüftgelenk ist, bis auf den heutigen Tag, weil er das Hüftgelenk Jakobs, die Spannader, angerührt hat. 1. Sam 5,4-5

    Kapitel 32

    JAKOBS MASSNAHMEN ZUR VERSÖHNUNG ESAUS. PNIEL


    "Und Jakob zog seines Weges, und es begegneten ihm Engel Gottes" (V. 1).

    Trotz allem ist die Gnade Gottes mit ihm. Gott liebt mit einer unwandelbaren Liebe.
    Wen Er liebt, den liebt Er bis ans Ende. Seine Liebe entspricht Seinem Wesen, sie ist "gestern und heute und in Ewigkeit" dieselbe (Hebr. 13, 8).

    Aber wie klein war die Wirkung, die das "Heerlager Gottes" auf Jakob ausübte!
    "Und Jakob sandte Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau, in das Land Seir, das Gefilde Edom" (V. 3). Er fühlte sich offensichtlich unbehaglich bei dem Ge­danken an ein Zusammentreffen mit seinem Bruder, und das nicht ohne Grund.
    Er hatte sehr böse mit seinem Bruder gehandelt, und sein Ge­wissen war unruhig.
    Aber anstatt sich rückhaltlos in die Arme Gottes zu werfen, greift er von neuem zu seinen gewöhnlichen Mitteln, um den Zorn Esaus abzuwenden:

    Er macht Pläne.
    Er versucht Esau zu be­schwichtigen, anstatt sich auf Gott zu stützen und Seinen Beistand zu erbitten.


    „Und er gebot ihnen und sprach: So sollt ihr zu meinem Herrn, zu Esau, sprechen: So spricht dein Knecht Jakob: Bei Laban habe ich mich aufgehalten und bin geblieben bis jetzt" (V. 4). Diese Worte offen­baren eine Seele, die weit davon entfernt ist, Gott als ihren Mittelpunkt zu haben. "Mein Herr" und "dein Knecht", das sind nicht die Worte eines Bruders zu seinem Bruder, noch die Worte eines Mannes, der die Würde besitzt, die die Gegenwart Gottes verleiht. Es ist die Sprache Jakobs, der von seinem Gewissen gequält wird.

    "Und die Boten kehrten zu Jakob zurück und sprachen:
    Wir sind zu deinem Bruder, zu Esau, gekommen, und er zieht dir auch entgegen und vierhundert Mann mit ihm.
    Da fürchtete sich Jakob sehr, und ihm ward angst" (V. 6. 7).
    Was wird er jetzt tun?
    Wird er sich in die Arme Gottes werfen? Nein, er beginnt Maßnahmen zu treffen.

    "Und er teilte das Volk, das bei ihm war, und das Kleinvieh und die Rinder und die Ka­mele in zwei Züge.
    Und er sprach: Wenn Esau wider den einen Zug kommt und ihn schlägt, so wird der übriggebliebene Zug entrinnen können" (V. 7. a).

    Der erste Gedanke Jakobs war immer ein Plan, und darin finden wir ein genaues Bild von dem Herzen des Menschen.

    Zwar wendet er sich an den Herrn, nachdem er seinen Plan gemacht hat, und fleht zu Ihm, daß Er ihn von der Hand Esaus retten möge; doch kaum ist sein Gebet beendet, kehrt er auch schon wieder zu seinen Anord­nungen zurück.

    Man kann nicht beten und gleichzeitig Pläne machen.

    Wenn ich einen Plan mache, so stütze ich mich mehr oder weniger darauf.
    Wenn ich aber bete, so sollte ich mich ausschließlich auf Gott stützen.

    Diese beiden Dinge sind daher völlig unvereinbar.
    Wenn ich auf meine eigene Tätigkeit blicke, bin ich nicht darauf vorbereitet, Gott für mich handeln zu sehen,
    und dann ist das Gebet nicht die Äußerung meines Anliegens, sondern nur eine Verrichtung, die ich tun zu müssen glaube, oder aber ich richte an Gott die Bitte, meine selbst­gemachten Pläne zu billigen.

    Aber Gott will nicht, daß ich Ihn bitte, meine Pläne und meine Mittel gutzuheißen und zu segnen,
    sondern Er will, daß ich mich Seinen Händen ganz anvertraue, damit Er für mich alles tut.

    Wenn der Glaube Gott handeln läßt, wird Gott ohne Zweifel Seine eigenen Mittel anwenden,
    aber das ist etwas ganz anderes als Sein Anerkennen und Segnen der Pläne und Anordnungen des Un­glaubens und der Ungeduld.


    Obwohl Jakob zu Gott gebetet hatte, daß Er ihn von der Hand seines Bruders befreien möge,
    konnte ihn das doch offenbar nicht beruhigen, denn er versuchte, Esau durch "ein Geschenk zu versöhnen".
    Er setzte sein Vertrauen auf das "Geschenk" und nicht auf Gott allein.

    "Arglistig ist das Herz, mehr als alles, und verderbt ist es" (Jer. 17, 9).
    Oft ist es schwer, den eigentlichen Grund unseres Vertrauens ausfindig zu ma­chen.
    Wir bilden uns ein, oder möchten uns selbst gern einreden, daß Gott unsere Stütze ist, während wir in Wirklichkeit unser Vertrauen auf irgendeine von uns selbst erfundene Methode setzen.
    Hätte sich wohl jemand vorstellen können, daß Jakob kurz nach seinem Gebet ­
    "Rette mich doch von der Hand meines Bruders, von der Hand Esaus!
    denn ich fürchte ihn, daß er etwa komme und mich schlage, die Mutter samt den Kindern" (V. 11),
    ►►sagen konnte: "Ich will ihn versöhnen durch das Geschenk?" (V. 20).

    Hatte Jakob sein Gebet ganz vergessen?
    Machte er aus seinem Geschenk einen Gott?
    Setzte er mehr Vertrauen auf einige Stück Vieh als auf Gott, dessen Händen er sich soeben noch anvertraut hatte?


    Diese Fragen erheben sich, wenn wir betrachten, wie Jakob sich in dieser Situation verhielt,
    aber wir brauchen nur in unsere eigenen Herzen zu blicken, um die Antwort zu erhalten.
    In diesem Spiegel er­kennen wir wie aus der Geschichte Jakobs, daß wir uns viel leichter auf unsere eigene Weisheit verlassen als auf Gott.
    Aber wir müssen früher oder später zu der Erkenntnis kommen,
    daß alle unsere Eigenleistungen ganz und gar Torheit sind, und daß der wahre Weg der Weisheit darin besteht,
    unser volles Vertrauen auf Gott zu setzen.

    Leider sind wir oft sehr zufrieden mit uns selbst, wenn wir alle erlaubten Mittel ange­wendet und den Segen Gottes auf sie herabgefleht haben.
    Aber wenn das der Fall ist, so gelten unsere Gebete nicht viel mehr als unsere Pläne,
    weil wir uns mehr auf sie als auf Gott stützen.
    Wir müssen wirk­lich mit allem, was aus dem eigenen Ich hervorkommt, am Ende sein, ehe Gott sich offenbaren kann,
    und wir werden nie unser eigenes Pla­nen ablegen, so lange wir nicht mit uns selbst ein Ende gemacht haben.
    Wir müssen verstehen lernen, daß "alles Fleisch Gras ist, und alle seine Anmut wie die Blume des Feldes" (Jer. 40, 6).


    Nachdem Jakob alle seine klugen Maßnahmen getroffen hatte, lesen wir:
    "Und Jakob blieb allein übrig; und es rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte aufging" (V. 24).
    Hier ist ein Wendepunkt in der Ge­schichte dieses merkwürdigen Mannes.


    Allein gelassen zu sein mit Gott, das ist der einzige Weg, uns selbst und unsere Wege zu erkennen.
    Um den wahren Wert der Natur und ihrer Handlungen zu sehen, müssen wir sie auf die Waage des Heiligtums legen.

    Es hängt wenig davon ab, was wir oder andere Menschen von uns halten.
    Die wichtige Frage ist, was Gott von uns denkt, und um das zu erfahren, müssen wir mit Gott "allein gelassen“ sein,
    fern von der Welt, fern vom Ich, fern von allen Gedanken, Urteilen, Einbildungen und Überlegungen der Natur, "allein" mit Gott.


    "Und Jakob blieb allein übrig; und es rang ein Mann mit ihm".
    Be­achten wir, daß es nicht heißt: Jakob rang mit einem Mann, sondern: ein Mann rang mit Jakob.
    Man hat dieses Ereignis oft dargestellt als ein Beispiel der Kraft, mit der Jakob betete.
    Daß dies verkehrt ist, beweist der Wortlaut der Stelle.
    Es ist ein Unterschied, ob ich mit jemand ringe oder ob jemand mit mir ringt.

    Wenn ich mit einem anderen ringe, will ich etwas von ihm, im umgekehrten Fall der andere von mir.
    In diesem Fall rang Gott mit Jakob, um ihn fühlen zu lassen, was für ein armer und schwacher Mensch er war,
    und als Jakob sich der Er­reichung dieses Ziels hartnäckig widersetzte,
    rührte er sein Hüft­gelenk an; und das Hüftgelenk Jakobs ward verrenkt, indem er mit ihm rang" (V. 25).

    Vom Urteil des Todes muß das Fleisch gekenn­zeichnet sein, die Tragweite des Kreuzes Christi muß verstanden werden, ehe wir beständig und glücklich mit Gott leben können.
    Wir haben bisher die verschiedenen Züge des außergewöhnlichen Charakters Jakobs kennengelernt,
    wir haben ihn planen und handeln sehen, während seines zwanzigjährigen Aufenthalts bei Laban,
    aber erst als er "allein gelassen" ist, bekommt er eine richtige Vorstellung davon, wie schwach und ohnmächtig er in sich selbst ist.
    Dann aber, nachdem der Sitz seiner Kraft getroffen ist" kann er sagen: "Ich lasse dich nicht los".


    Damit beginnt ein ganz neuer Abschnitt in der Geschichte Jakobs.
    Bisher hatte er an seinen eigenen Methoden festgehalten. Jetzt aber wird er dahin gebracht zu sagen:
    "Ich lasse dich nicht los!"
    Der Leser muß jedoch beachten, daß er erst dann diese Worte sagte,
    als "sein Hüftge­lenk verrenkt war".
    Diese Tatsache gibt uns den Schlüssel zur Erklä­rung der ganzen Begebenheit.
    Gott rang mit Jakob, um ihn an diesen Punkt zu bringen.
    Wenn es sich um Jakobs Kraft im Gebet handelt, so haben wir bereits gesehen, daß er schon gleich nach seiner Bitte das Geheimnis seines Vertrauens mit den Worten offenbarte:
    "Ich will Esau versöhnen mit einem Geschenk".
    Hätte er so reden können, wenn er die wirkliche Bedeutung des Gebets oder die wahre Abhängig­keit von Gott verstanden hätte?
    Gott und das Geschöpf müssen ge­trennt bleiben, und dies wird bei jeder Seele der Fall sein, die die heilige Wirklichkeit eines Lebens aus Glauben kennt.


    In diesem Punkt fehlen wir jedoch so oft.
    Wir verbergen oft großen Unglauben hinter dem scheinbar einleuchtenden und frommen Vorwand,
    M
    ittel abzuwenden, von denen wir meinen, Gott könne sie segnen,
    während wir Ihn in Wirklichkeit ausschließen und nur auf die Mittel vertrauen.

    Möchten doch unsere Herzen das Schlechte dieser Hand­lungsweise erkennen! Möchten sie lernen, mit mehr Einfalt auf Gott allein zu schauen, damit unser Leben mehr durch eine heilige Würde charakterisiert wird, die uns über die Umstände erhebt, durch die wir zu gehen haben! Es ist durchaus nicht leicht, mit dem Geschöpf in jeder Art und Form so völlig ein Ende zu machen, daß man sagen kann: "Ich lasse dich nicht los, du habest mich denn gesegnet" (V. 26). Das von Herzen zu sagen und in der Kraft zu bleiben, die diese Worte ausdrücken, ist das Geheimnis wirklicher Stärke. Jakob redete erst dann so, als sein Hüftgelenk angerührt war, nicht vorher. Er rang lange, bevor er nachgab, weil sein Vertrauen auf das Fleisch stark war. Aber Gott kann den hartnäckigsten Charakter in den Staub beugen. Er weiß die Quelle der natürlichen Kraft zu erreichen und sie zum Tode zu bringen, und ehe dies geschehen ist, kann man keine Kraft vor Gott und Menschen haben. Wir müssen schwach sein, bevor wir stark sein können. Die Kraft Christi kann nur in Verbindung mit der Er­kenntnis unserer Schwachheit in uns sein. Christus kann die Kraft der Natur und ihre Weisheit niemals billigen. Diese Dinge müssen abneh­men, damit Er wachsen kann. Nie kann die Natur in irgendeiner Weise der Entfaltung der Gnade oder der Kraft Christi zur Grundlage dienen.


    Da also die Entfaltung der Herrlichkeit Gottes mit der totalen Bei­seitesetzung der Natur verbunden ist, kann die Seele sich über diese Entfaltung nicht eher freuen, bis diese Beiseitesetzung wirklich erfolgt ist. Obwohl Jakob aufgefordert wird, seinen Namen zu nennen und anzuerkennen, daß er "Jakob" oder "Überlister" heißt, wird ihm den­noch nicht der Name dessen geoffenbart, der mit ihm gerungen und ihn in den Staub gebeugt hat. Er empfängt für sich selbst den Namen "Israel" oder "Kämpfer Gottes", und das ist ein großer Fortschritt, aber als er sagt: "Tue mir doch deinen Namen kund!‑ erhält er zur Antwort: "Warum doch fragst du nach meinem Namen?" (V. 29). Der Herr weigert sich, ihm Seinen Namen zu nennen, obschon Jakob die Wahrheit über sich selbst bekannt hatte, und deshalb gesegnet wird. Wie viele ähnliche Fälle enthält die Geschichte der Familie Gottes! Das Ich wird in seiner ganzen Häßlichkeit aufgedeckt, aber wir kommen praktisch nicht soweit, zu erkennen, was Gott ist, obwohl er uns so nahe ist und uns segnet.

    Jakob empfing den neuen Namen "Israel" nachdem seine Hüfte an­gerührt worden war
    und er so erfahren und anerkannt hatte, daß er ein schwacher Mensch war.

    Dennoch mußte der Herr zu ihm sagen:
    "Warum doch fragst du nach meinem Namen?"
    und Er offenbarte ihm nicht den Namen dessen, der den wahren Namen und den wahren Zustand Jakobs ans Licht gebracht hatte.
    Dies lehrt uns, daß es etwas ganz anderes ist, von Gott gesegnet zu werden, als durch den Geist die Offenbarung des Charakters Gottes für unsere Herzen zu empfan­gen.
    "Er segnete ihn daselbst", aber Er nannte ihm nicht Seinen Namen. Es ist stets ein Segen, in irgendeinem Maß zur Selbsterkenntnis geführt zu werden, denn wir werden dadurch auf einen Weg gebracht, auf dem wir klarer unterscheiden können, was Gott in allen Einzelheiten für uns ist.

    So war es bei Jakob.
    Sobald sein Hüftgelenk angerührt worden war, war er in einem Zustand, in dem Gott allein genügen konnte.


    Ein armer hinkender Mann konnte wenig ausrichten. Es blieb ihm daher nichts übrig, als sich an den zu klammern, der allmächtig ist.


    Ehe wir die Betrachtung dieses Kapitels abschließen, möchte ich noch bemerken, daß das Buch Hiob in gewissem Sinn eine Erklärung zu dem soeben betrachteten Abschnitt der Geschichte Jakobs gibt.

    In den ersten 31 Kapiteln streitet Hiob mit seinen Freunden und hält seine Behauptungen allen ihren Beweisgründen gegenüber aufrecht.
    In Ka­pitel 32 aber beginnt Gott durch Elihu mit ihm zu ringen,
    und in Kapitel 38 greift Er ihn unmittelbar an in der ganzen Majestät Seiner Kraft, überwältigt ihn durch die Offenbarung Seiner Größe und Herr­lichkeit und dann spricht Hiob die bekannten Worte:

    "Mit dem Gehör des Ohres hatte ich von dir gehört, aber nun hat mein Auge dich gesehen. Darum verabscheue ich mich und bereue in Staub und Asche" (Hiob 42, 5. 6).
    Gott hatte sein Hüftgelenk angerührt.
    Man beachte den Ausdruck: "Mein Auge hat dich gesehen". Hiob sagt nicht: "Ich sehe mich“, sondern:
    "Ich habe dich gesehen".
    Nur ein Blick auf das, was Gott ist, führt zu wahrer Umkehr in Reue und Verabscheuung unseres Ich.
    So wird es auch mit dem Volk Israel sein, dessen Geschichte mit der­jenigen Hiobs sehr verwandt ist.
    Wenn sie auf den blicken werden, den sie durchbohrt haben, werden sie wehklagen (Sach. 12, 10); und dann wird Gott sie segnen und völlig wiederherstellen.



    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6
    Und er glaubte Jehova; und er rechnete es ihm zur Gerechtigkeit.

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