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Beschneidung nicht von Mose

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  • Beschneidung nicht von Mose

    Elberfelder 1905
    Johannes
    Joh 7,22 Deswegen gab Moses<O. … ihr alle verwundert euch deswegen. Moses gab> euch die Beschneidung (nicht daß sie von Moses sei, sondern von den Vätern) und am Sabbath beschneidet ihr einen Menschen. 3. Mo 12,3; 1. Mo 17,10-14; Röm 4,11



    Was bedeutet: (nicht daß sie von Moses sei, sondern von den Vätern) ?
    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6
    Und er glaubte Jehova; und er rechnete es ihm zur Gerechtigkeit.

  • #2
    Der Herr spricht. Der Herr wusste, dass die fortgesetzte Absicht der Obersten, Ihn zu töten, auf das Wunder zurückging, das Er am Sabbat in Joh 5,16 gewirkt hatte. Das könnte eineinhalb Jahre früher passiert sein. Die Obersten hatten also ein gutes Gedächtnis. (Siehe Mt 26,61, wo die Leute Dinge nannten, die drei Jahre zurücklagen.)
    In den Versen 22-23 nannte der Herr einen weiteren Grund, warum es recht war, dass Er am Sabbat Wunder tat. (Wir haben eine vollständige Liste im Kommentar zu Joh 5,17 aufgeführt.) Im Gesetz hatte Mose geboten, dass jedes Knäblein am achten Tag beschnitten werden musste (3Mo 12,3). Diese göttliche Verordnung ging auf Gottes Bund mit Abraham zurück (1Mo 17,11; 21,4; Apg 7,8). Siehe Lk 1,59; 2,21 für neutestamentliche Beispiele dieser Periode von acht Tagen. Wenn nun dieser achte Tag auf einen Sabbat fiel, hatte das Gesetz der Beschneidung Vorrang vor dem des Sabbats. Das Sabbatgebot unterstand einem höheren Gebot. Darüber regten sich die Juden nie auf; folglich hätten sie keinen Grund zur Klage gehabt, als das höhere Gebot der Barmherzigkeit und des Mit- gefühls den Vorrang vor dem geliebten Sabbatgebot hatte. Daher war es erlaubt
    »Gutes zu tun [...] Leben zu retten« am Sabbat (Lk 6,9).

    Das einzige Werk , auf das Jesus sich hier bezog, war die Heilung des Gelähmten am Teich Betesda, die er bei seinem letzten Aufenthalt in Jerusalem vollbracht hatte ( Joh 5,1-18 ). Um diese an einem Sabbat geschehene Tat entbrannte eine hitzige Debatte. Die Beschneidung ist ein religiöser Ritus, der auf die Zeit vor Mose zurückgeht. Abraham hatte sie als Zeichen des Bundes eingeführt ( 1Mo 17,9-14 ). Mose hatte die Beschneidung dann in das levitische System, d. h. unter das Gesetz, aufgenommen. Bei ihm heißt es: "Und am achten Tage soll man ihn beschneiden" ( 3Mo 12,3 ). Wenn nun dieser Tag auf einen Sabbat fiel, geriet man automatisch in Widerspruch zu dem Gebot, den Sabbat zu heiligen. Trotzdem führten die Juden auch am Sabbat Beschneidungen durch. Sie hatten mithin keinen Grund, Jesus zu zürnen.


    7,22 sondern von den Vätern. Die patriarchale Epoche während der Zeit Abrahams, als Gott das Zeichen der Beschneidung einsetzte (1Mo 17,10-12), welches später ein Teil des mosaischen Bundes am Sinai war (2Mo 4,26; 12,44.45). Diese Beobachtung minderte nicht nur die Wertschätzung der Juden für Mose, sondern zeigte, was noch wich- tiger war, dass dieser Ritus bereits vor dem mosaischen Gesetz bestand und Vorrang vor ihm hatte (Gal 3,17). Außerdem ging die Beschneidung auch dem Sabbatgesetz voraus.
    7,23 am Sabbat. Das Gesetz verlangte, dass die Beschneidung am 8. Tag geschah (3Mo 12,1-3). Wenn ein Kind am Sabbat geboren wurde, fiel der 8. Tag auf den darauffolgenden Sabbat, an dem die Juden das Kind beschnitten. Jesus meinte, dass die Juden mit der Beschneidung des Kin- des ihr eigenes Sabbatgesetz brachen. Ihre Heuchelei war offensichtlich. ich habe den ganzen Menschen gesund gemacht. Jesus argumen- tierte, indem er das Geringere dem Größeren gegenüberstellte. Wenn durch die Beschneidung (das Geringere) die zeremonielle Reinigung eines Teils des Körpers am Sabbat erlaubt war, wie viel mehr sollte die Heilung des ganzen Körpers (das Größere) am Sabbat gestattet sein.




    Sie sollten vielmehr nicht »nach dem Schein« richten. Ihr Verständnis war stumpf wegen ihrer durch alte und geliebte Traditionen verhärteten Gesinnung. Der Schein, den ein Festhalten am Buchstaben des Gesetzes erzeugte, sollte aufgegeben werden zugunsten eines Festhaltens am Geist hinter dem Wort (2Kor 3,6). Das ist eine Anwendung der Weisheit, die in der Person Christi von oben kommt (Jes 11,2- 4), während die Weisheit der Menschen
    »irdisch, seelisch, teuflisch« ist (Jak 3,15). Man konnte die wahre Natur des Sabbats nur richtig deuten, indem man gerecht richtete – das heißt, man hätte vom Gerech- ten, der in ihrer Mitte war, lernen müssen, wie Er mit dem Sabbat umging. Alles andere war ungerecht, selbst wenn es
    scheinbar mit dem Buchstaben des Ge- setzes übereinstimmte. Samuel richtete nicht gerecht, als er, geblendet vom
    »Schein«, nicht auf das Herz schaute und so irrtümlicherweise in Eliab den Gesalbten des Herrn sah (1Sam 16,6-7). Wenn wir unsere eigenen sichtbaren Werke als zufrie- denstellend beurteilen, kann es nur zu gut sein, dass wir Gottes gerechtes Urteil sol-cher Werke übersehen.​​

    Wie ist Evangelium Joh. 21,21-23 zu verstehen?
    Antwort A
    Besorgt um Seine Jünger, offenbart Sich der Herr Jesus einer Anzahl Seiner Jünger am See Tiberias; auch Petrus und Johannes sind dabei; insbesondere beschäftig Er Sich mit Petrus. Es war noch nicht
    lange her, als dieser Petrus seinen HErrn und Meister in schmählicher Weise verleugnet hatte, nachdem er kurz vorher vor allen übrigen Jüngern beteuerte: „Mein Leben will ich für Dich lassen“ (Joh. 13,37). Der HErr macht ihm hier keinen Vorwurf und sagt auch kein Wort darüber; in gnadenreicher Weise ordnet Er mit ihm diese Sache, Er richtet die Quelle jenes Übels, das Selbstvertrauen des Petrus. Nach seinem Herzensbekenntnis läßt ihm der HErr Seine überreiche Gnade zuteil werden. So handelt der HErr immer noch: nach einem aufrichtigen Bekenntnis der Schuld stellt Er vollständig her und gibt reiche Gnade zum ferneren Lebensweg (1. Joh. 1,9). Nach dieser völligen Wiederherstellung sieht Petrus, daß dem HErrn noch ein Jünger nachfolgt, nämlich der Jünger, der beim letzten Abendessen des Passahlammes an Jesu Brust lag, und Petrus fragte: „HErr, was aber dieser?“ Es ist anzunehmen, daß Petrus gerne wissen wollte, was diesem Jünger, mit dem er doch auch wohl innig verbunden war, von dem HErrn für ein Auftrag zugewiesen würde. Vers 22 gibt der HErr die für Petrus nötige Antwort. Nach Vers 23 ging nun dieses Wort aus unter den Jüngern: „jener Jünger stirbt nicht“, so daß Jesus genötigt ist, die gegebene Antwort noch einmal zu wiederholen: „Wenn Ich will, daß er bleibe, bis Ich komme, was geht es dich an? Folge du Mir nach!“ Auch dies ist wichtig, der Herr Jesus, der Herzenskündiger, handelt nach Seinem Willen und gibt Seine Anweisungen nach Seinem Gutdünken.
    Das Band, das jetzt vom Herrn Jesus zwischen Ihm und Petrus geknüpft war, befähigte den Petrus, die Schafe des Herrn Jesu, d. h. die aus den Juden gesammelten Seelen bis dahin und fernerhin zu sammeln, zu weiden und zu hüten, ihr Hirte zu sein und sie auf den Auen des reichen Erzhirten Jesu zu führen und zu weiden. Und daß er dieses dem HErrn wohlgefällig getan hat, bezeugen seine Briefe heute noch. Petrus war sozusagen der Apostel der Bescheidung, d. h. der Juden und für die Juden. Auf demselben Boden stand auch Johannes, d. h. für den gläubigen Überrest Israels, nur daß der Dienst des Johannes weiterreichte, bis ans Ende, bis der HErr ihm erschien und kam, um ihm alles mitzuteilen, was nach dem Ratschluß Gottes über die Gemeinde und über die Welt kommen sollte (Offenb. 1,9-20). Der Dienst des Petrus bestand darin, Seelen zu sammeln, sei es aus der Beschneidung, Juden, oder aus den Heiden; Johannes folgt Christo nach, ohne zu diesem Werke wie Petrus berufen worden zu sein. Johannes schreibt über das ewige Leben, das beim Vater war; er zeigt uns den Vater geoffenbart im Sohne, der in des Vaters Schoß ist und zugleich als das ewige Leben geoffenbart ist. Der Dienst des Johannes geht, wie wir es in der Offenbarung sehen, bis ans Ende, bis zur Ankunft Christi auf der Erde zum Gericht.
    F. B.
    Antwort B
    Die Fürsorge des HErrn ist zu allen Zeiten eine weitgehende. Er ist der Herr Seines Werkes, der Herr der Ernte und der Herr, dem auch das Zukünftige in die Hand gelegt ist. In Matthäi sagt Er zum Abschied den Seinen, daß Ihm alle Gewalt gegeben und daß Er bei ihnen sein will alle Tage. Wenn nun hier in unserem vorliegenden Schriftwort Petrus den Ereignissen vorauseilt und die Frage an den HErrn richtet: „Was soll aber dieser?“ so weist der HErr in Seinen einfachen und klaren Antworten immer jedem der Seinen den Platz an, der ihm gebührt. Dem Petrus wird die Weisung gegeben: „Weide Meine Schafe“ (V. 17), Johannes dagegen soll bleiben. Wenn nun die Jünger dieser Antwort Entnahmen, daß Johannes nicht sterben sollte, so hatten sie, wie in vielen Dingen, auch hier ihren Meister nicht verstanden, denn dies hatte der HErr nicht gesagt, vielmehr wurde dem Johannes hier sein Dienst und das Teil, das er in Verbindung mit diesem Dienst haben sollte, angekündigt. Beide
    sein Dienst und das Teil, das er in Verbindung mit diesem Dienst haben sollte, angekündigt. Beide waren dem HErrn nachgefolgt, jeder hatte seinen besonderen Dienst und Auftrag. Petrus durfte durch sein Zeugnis das Reich der Himmel aufschließen und den jüdischen Überrest einführen (Apgesch. 3). Johannes dagegen hatte den Dienst, den Vater in dem Sohne zu offenbaren und das Kommende zu verkündigen (Offenb.). Diese Ankunft des HErrn, von der schon hier am Ende des Johannesevangeliums geredet wird, Seine Erscheinung auf Erden, das alles sind Dinge, die Johannes vorausschauen und enthüllen darf. „Dinge, die bald geschehen müssen,“ darf er verkündigen (Offenb. 1,1). So war der Dienst des Johannes mit der Kirche verbunden, die ihre VerAntwortlichkeit preisgegeben hatte, er hatte ihr das Gericht zu verkündigen; er hatte ihr aber auch den himmlischen Charakter, der mit der Aufnahme in den Himmel verbunden ist, zu zeigen. Die Ankunft Jesu und alle Dinge, die für die Erde damit in Verbindung stehen, darf er schauen und verkündigen. Die Knechte des HErrn sollen wissen und verstehen, „was bald geschehen muß“. „Denn der HErr, Jehova, tut nichts, es sei denn, daß Er Sein Geheimnis Seinen Knechten geoffenbart habe“ (Amos 3,7). So durfte z. B. Petrus bleiben und zeugen von den Taten des HErrn (Apgesch. 2,14ff.) und sehen, wie der HErr die Grundlage zu der Gemeinde legte und täglich hinzutat, und schließlich sollte er Christus verherrlichen in Gefängnis und Tod. Johannes dagegen darf weitersehen. Er sieht die Erfüllung von 2. Tim. 2,19ff. und Matth. 13,32, und wie die Zerstörung Jerusalems dem Dasein des Judentums nach dem Gesetz ein Ende macht. Er als der letzte der Zwölfe darf die Gerichte, die über diese Erde gehen werden, im Geiste schauen und verkündigen, und andererseits darf er schauen, daß das Leben, welches der Sohn Gottes gebracht hat, ein unverlierbares ist und daß hinter den Gerichten Gnade und Herrlichkeiten stehen. So durfte er bleiben, bis Jesus kam, d. h. er durfte im Geiste das Kommende schauen. Wir aber als die Jünger des HErrn, denen auch das Kommende in den Schriften geoffenbart ist, haben die herrliche Aufgabe, zu handeln und den Tod des HErrn, der uns das Leben gebracht hat und uns über die Gerichte hinaushebt und in die Herrlichkeit versetzt, zu verkündigen und auch zu warten, bis Er kommt (1. Kor. 11,26).
    Ph. W.
    Antwort C
    Es ist bei dem oberflächlichen Lesen des Ausspruches des HErrn wohl verständlich, wenn die Jünger zu der Meinung kommen, als solle Johannes nicht sterben. Daß es sich dabei aber um eine irrige Meinung handelt, ist ja ausdrücklich festgestellt, und damit muß für den allerdings merkwürdigen Ausspruch des HErrn eine andere Erklärung gesucht werden. Diese dürfte nicht schwer zu finden sein, wenn wir geneigt sind, unsere Augen nach dem Buche der Offenbarung zu richten, um die in diesem Buche geschilderten Erlebnisse des Johannes zu betrachten und zu würdigen.
    In demselben hat Johannes die Endlinien der Wege Gottes auf Erden gesehen und niederschreiben dürfen (Offenb. 1,9-20). Infolgedessen konnte er bei diesem Dienste bis zu der Ankunft Christi gehen, ja, noch weit darüber hinaus, indem er vom neuen Himmel und von der neuen Erde redet (vergl. Frage 31! Der Herausgeber).
    Wichtig sind auch die Worte des HErrn, die Er an den Petrus richtet und die zugleich auch dem Johannes gelten: „Folge du Mir nach!“- Sie enthalten für Petrus eine zarte und doch deutliche Zurechtweisung. Sein Blick auf Johannes war wohl nicht fürsorgender Besorgtheit entsprungen, verriet vielmehr eine ihm nicht zukommende Betrachtung über die Lebensführung des Johannes, die
    der HErr allein regelte, ebenso wie die seinige. Deshalb sollte Petrus auf den HErrn blicken (statt auf den Johannes) und Ihm, seinem Herrn, folgen.
    Dieser Punkt bietet eine ernste Belehrung für die Gläubigen! Wieviel Durcheinander und wieviel Herzeleid wäre schon vermieden worden, wenn die falsche Besorgtheit nicht in Tätigkeit getreten und statt dessen Worte der Schrift beachtet worden wären wie Phil. 2,2.3; 1. Kor. 13,5, die davon reden, daß einer den anderen höher achte als sich selbst, oder Sach. 7,10, wonach vom „Bruder“ nichts Arges gedacht werden soll.
    W. W.
    Antwort D
    Aus Furcht vor Leiden und um sein Leben zu bewahren, hatte Petrus den HErrn verleugnet. Jetzt deutet der HErr ihm an, daß, im Gegensatz zu seiner Verleugnung, er Gott durch einen Märtyrertod verherrlichen solle.
    Hierauf fragt Petrus, was mit Johannes werden solle. Die Antwort Des HErrn zeigt, daß solche Frage sich nicht geziemte. Ob nun trotz der Zurechtweisung der HErr doch in Seinen Worten eine Auskunft über das Los des Johannes gibt, scheint mir eine offene Frage zu sein. Jedenfalls sagt die Schrift dieses nicht deutlich. Es geht uns so wie den Jüngern: Nachdem der HErr nun einmal über Petri Los etwas enthüllt hatte, erwarteten sie auch jetzt auf Petri Frage hin, etwas über Johannas zu erfahren, und so mutmaßten sie, Johannes werde nicht sterben. Aber während durch den Heiligen Geist über die Worte betreffs Petrus erklärend hinzugefügt wird, daß es eine Andeutung über Petri Tod sei, wird uns derartiges bei Johannes hier nicht gesagt, sondern, daß das, was die Jünger sagten, Jesus nicht gesagt habe, und dann werden noch einmal die Worte des HErrn genau wiederholt. Ich meine, darin liegt ein Fingerzeig, daß wir hier genau auf Jesu Wort achten sollen.
    Wenn wir, wie die Jünger, in diesen Worten des HErrn nach einer Erfüllung über das Los Johannes forschen wollen, so schließe ich mich gern der Meinung an, daß wir darin einen Hinweis alls die Patmostage des Johannes finden (Buch der Offenbarung).
    Aber abgesehen von dem Geheimnisvollen, - welche Hoheit und Unumschränktheit offenbart der HErr in diesem: „Wenn Ich will!“ Petrus soll sich nicht um des Johannes Los bekümmern, sondern Ihm nachfolgen. Das Los des Johannes hält Er in Seiner Hand. Das Los zu wissen ist nicht das Wichtige (und wie gut, daß wir es nicht wissen!), sondern zu wissen, in wessen Hand unser Los ist - daß der HErr es ist, der es bestimmt, und zwar so völlig und ganz, daß es einzig und allein von Seinem Willen abhängt. Wenn Er will, daß Johannes bleiben soll, bis Er kommt, wo gäbe es etwas, welches vermöchte, dies zu verhindern? In diesem „wenn Ich will, daß er bleibe“, liegt, daß der HErr allein über das Los der Seinigen, ob sie gehen oder bleiben sollen, über Tod oder Leben, bestimmt. Dies ist ein starker Trost für alle, die Sein Eigentum sind. Wir erlauben niemandem, über unser Eigentum zu bestimmen, und auch der HErr erlaubt es keinem, über uns zu bestimmen. Wie selig zu wissen: Wir sind des HErrn, nicht nur, wenn wir leben, sondern auch, wenn wir sterben (Röm. 14,8). Wir sterben nicht, weil der Tod das Leben endet, sondern nur, wenn der HErr es will. Als der HErr starb und auferstand, da wurden auch wir vom Tode befreit. Gefahren, Krankheit, Tod an sich vermögen nichts, „wir sind des HErrn“. Niemand hat ein Recht an uns. Nur Er allein hat Verfügungsrecht. „Wenn Ich will,“ das entscheidet alles.
    will,“ das entscheidet alles.
    Nach dem Urteil der Welt, äußerlich, mögen wir noch teilnehmen an dem Fluch, den die Sünde über den Menschen brachte - wir selbst aber wissen, daß wir auch im Tode unter der Herrschaft und der waltenden Hand des HErrn stehen -, auch im Tode sind wir Sein! Der Tod ist - seitdem Er starb und auferstand - keine Notwendigkeit noch Erwartung für uns. Und wenn er kommt nach des HErrn Willen, so liegt darin kein Zeichen Seines Mißfallens, sondern oft sogar Seiner besonderen Gnade (Apgesch. 5,5 und 10; 1. Kor. 5,5; 11,30 u. a. sind Ausnahmen!). Stephanus starb, als er als ein treuer Zeuge für seinen HErrn stand. Er wußte sich auch in dieser schrecklichen Stunde unter der Autorität und dem Walten seines HErrn. Er wendet sich an Ihn und bittet Ihn, seinen Geist aufzunehmen. In Seiner Hand sind die Schlüssel des Todes. Nicht durch die Menschen, nicht durch verheerende Krankheit geht ein Kind Gottes heim, sondern, wenn Er will. Und jetzt im Kriege! Wieviel Tränen und Weh! Hast du einen gläubig Entschlafenen, um den du trauerst? Blicke hin auf Jesus! Vertraue Ihm! Dein Entschlafener - wisse es -, er ist nicht durch das Geschoß, sondern „durch Jesum entschlafen“ (1. Thess. 4,14). Bald kommt der HErr, und dann wird Gott „die durch Jesum Entschlafenen mit Ihm bringen“. Ein alter Dichter singt:
    „Wenn Sor' und Gram dein Herz erfüllt,
    Wenn Herz und Auge weinet,
    Wenn jede Aussicht sich verhüllt,
    Und nirgends Hilf' erscheinet,
    Dann fragt der HErr und spricht zu dir:
    Hast du Mich lieb, vertraust du Mir?
    Wenn ich dann ganz verlassen steh',
    Ich aufwärts blick' und weine,
    Dann kommt von jener lichten Höh',
    Der treue Freund, der meine.
    Und freundlich dann spricht Er zu mir:
    Ich hab dich lieb, vertraue Mir!“
    Seine Liebe und Weisheit läßt uns Seine Gedanken und Wege mit uns nicht im voraus sehen. Wir würden solches in diesem Leibe nicht ertragen noch erfassen können, weil, wie der Himmel höher ist als die Erde, auch Seine Wege höher sind als unsere. Wie der HErr mit Petrus und Johannes tat, so tut Er auch heute noch mit uns. Über den Weg des einen gibt Er (wie bei Petrus) Andeutungen, wie Gott Sich verherrlichen will. - Über den Weg des anderen ist (wie bei Johannes) alles dunkel. Niemand weiß etwas. Petrus empfing keineswegs einen Blick im voraus über sein Leben - die Schrift sagt: „andeutend“ usw. Und in Seinen Führungen, Zulassungen usw. finden auch wir zuweilen „Andeutungen“, wie Gott Sich bei diesem oder jenem verherrlichen will. Bei anderen wieder ist - wie bei Johannes - Sein Liebesplan völlig dunkel. Niemand von den Jüngern verstand, was der HErr mit
    Johannes vorhatte. Und so heute. Der HErr läßt uns (und das ist Güte) von Seinen Wegen nichts im voraus sehen. Aber so, wie wir heute Seinen Wegen mit Petrus und Johannes nachschauen und im Nachschauen lernen, so können wir auch in dem Nachschauen Seiner Wege mit uns jetzt schon manches verstehen, obgleich uns noch vieles hier verhüllt bleibt. Wie ein Dichter sagt:
    „Jetzt noch verhüllt erscheinen mir
    Des Vaters Weg und Führung hier,
    Doch droben werd' ich deutlich schaun,
    Wie gut es ist, Ihm zu vertraun.
    Und dann wird alles offenbar,
    Was mir verhüllt und dunkel war,
    Und jubelnd sing' ich dort am Thron
    Das Lied des Lammes, Gottes Sohn.“
    Darum, wie unser Los auch sei: Er bestimmt es. Unsere Aufgabe ist: Ihm zu folgen und zu vertrauen. „Du aber folge Mir nach!“ Will Er, daß wir bleiben, bis Er kommt? Will Er, daß wir mit dem Tode Gott verherrlichen sollen? Das gläubige Herz spricht: Wie Er will, so will auch ich. Da ist kein Widerspruch betreffs Seiner Führung zwischen der gläubigen Seele und Ihm. Kein Widerspruch wird bei Petrus gefunden, als der HErr ihm das Ende seines Weges andeutete. Er wollte nur wissen, was es mit Johannes würde. Aber für solche bloße Wißbegier hat der HErr keine Antwort. „Was geht es dich an? Folge du Mir nach!“ Dies ist unsere große Lebensaufgabe: Ihm nachfolgen! Dies ist viel wichtiger, als nach anderen zu fragen oder meine Aufgabe und Bestimmung mit der anderer zu vergleichen. Wenn wir hier Petrus und Johannes als Typen (Vorbilder) für alle Gläubigen ansehen wollen - Petrus als Bild derer, die durch den Tod Gott verherrlichen sollen, und Johannes derer, die da bleiben, bis der HErr kommt -, so kommt es auch so leicht in unserem Herzen auf, Vergleiche anzustellen. So war es auch bei den Thessalonichern (1. Thess. 4,13-18). Doch die Schrift sagt: Wir werden alle zugleich entrückt werden, dem HErrn entgegen. Aber alle- ob Petrus oder Johannes -, alle haben Ihm nachzufolgen. Jeder wird Seinen Lohn empfangen nach der Treue, in der wir Ihm auf Glaubenswegen nachgefolgt sind. Die Nachfolge ist unsere Seite, den Weg bestimmt Er für jeden persönlich, so wie Er jedes einzelne Schaf mit Namen ruft.1
    1 Über das, was in dem „Mit-Namen-Rufen“ liegt, wird oft so leicht hinweggegangen. „Namen“ in der Schrift enthalten das Wesen, die Art und den Charakter dessen, der den Namen trägt. Ich möchte hierzu auf die Antwort unsere Bruders E. A. verweisen in Jahrg. II. S. 23 bis 25. (v. d. K.)
    Welche Hoheit, welche Autorität, welche Allmacht liegt in diesem kleinen Wort: „Wenn Ich will!“ Er braucht nur zu wollen, und es ist geschehen. Und dieser Sein Wille wird geleitet von Seiner Vorkenntnis aller Dinge, von Seiner Weisheit, von Seiner Liebe zu mir. Sein Wille ist das köstliche Ruhekissen der gläubigen Seele. Darum Mut! Laßt uns Ihm nachfolgen! Den Blick nach oben! Der HErr kommt bald.
    v. d. K.
    Anmerkung des Herausgebers
    Von ganzem Herzen freuen wir uns dieser Antworten, in denen Belehrung sowohl wie Ermunterung zu
    ihrem Recht kommen. So wenig bei vorliegendem Gegenstand die lehrhafte Auslegung vernachlässigt werden dürfte - im Gegenteil: sie hat ihr Recht, und es wird ihr auch völlig zuteil -, so sehr erquickend und ermunternd und darum nicht weniger zu entbehren ist die andere Seite dieser Frage: die praktisch-erbauliche. Und wie not tut uns in jetziger bedrängter Zeit solche Art Erbauung, wie sie uns oben geboten ist! Somit ergänzen die obigen Antworten einander. Möchten sie allen Lesern rechten Dienst tun im Sinne des Wahlspruches der „Ggs. Handr.“ Kol. 3,16 oder gemäß 2. Petri 3,18!
    Fünfmal, soweit wir wissen, ist in der Schrift unser christliches Verhalten verbunden mit einem der Worte „bis Ich komme“ oder „bis Er (der HErr) kommt“: in Luk. 19,13; Joh. 21,22; 1. Kor. 4,5; 11,26 und Offenb. 2,25. Wir sehen beim Vergleichen dieser Stellen, wie unser Verhalten, unser Wandel, unser Dienst hienieden gekennzeichnet sein sollte durch den beständigen Hinblick auf Sein Kommen, ja, auf Ihn Selbst, den zu sehen unsere Erwartung und Sehnsucht ist (Offenb. 22,17 und 20). Und das ist auch etwas von dem, was der Herr Jesus hier Seinem Jünger Petrus sagt: Wenn er Mein Kommen erleben soll und du nicht, was kümmert es dich? Folge du Mir nach - Mir! das genüge dir, daß Ich es bin, dem du zu folgen hast, und was du auch auf diesem Wege erleben wirst, und wie dieser Weg auch enden wird - immer ist es Meine Hand, die deinen Weg bestimmt, und das sei genug für dich -, du kommst nicht zu kurz (1. Thess. 4,15 Schluß; vergl. Schluß von Antwort D!). Ich komme! - Ob du, liebes Kind Gottes, des Petrus oder des Johannes Los teilen wirst - sorge dich nicht -, folge Ihm nach, Er kommt, und dann werden Petrus und Johannes, dieser und jener - ja, alle Seine Heiligen, auch du und ich durch Seine Gnade bei dem HErrn sein allezeit! (1. Thess. 4,17.18.) Welch herrliche Aussicht! wie ist sie geeignet, das vielleicht gerade gegenwärtig durch schmerzliche Trauer bewegte Herz wegzulenken von der Veranlassung des Schmerzes und hinzuleiten zu Dem, der unsere Wege in Seiner treuen Hand hält und der die Führung mit Petrus ebenso zu Seiner Verherrlichung und unserem Segen gestaltet wie die des Johannes! Ja, blicke auf Ihn, trauriges gläubiges Herz! Er kommt, und auch du wirst bei Ihm sein allezeit. Gepriesen sei Sein Name immer und ewiglich!
    „Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. - Ich komme wieder und werde euch zu Mir nehmen, auf daß, wo Ich bin, auch ihr seiet. - Was ihr habt, haltet fest, bis Ich komme!“ (Joh. 14,2.3; Offenb. 2,25.)
    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6
    Und er glaubte Jehova; und er rechnete es ihm zur Gerechtigkeit.

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