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188.Das Gleichnis vom verlorenen Schaf ​​​- Lukas 15,1-7

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  • 188.Das Gleichnis vom verlorenen Schaf ​​​- Lukas 15,1-7

    Prüfet alles und das Gute behaltet:
    Das Gleichnis vom verlorenen Schaf ​​​- Lukas 15,1-7
    Leitvers: Jesaja 53,6
    ———————————————————————————
    Jesaja 53,6 Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns ein jeder auf seinen Weg; und Jehova hat ihn treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit.​




    1 Es nahten aber zu ihm alle Zöllner und Sünder, ihn zu hören;

    2 und die Pharisäer und die Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt Sünder auf und isset mit ihnen.

    3 Er sprach aber zu ihnen dieses Gleichnis und sagte:

    4 Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat und eines von ihnen verloren hat, läßt nicht die neunundneunzig in der Wüste und geht dem verlorenen nach, bis er es findet?

    5 Und wenn er es gefunden hat, so legt er es mit Freuden auf seine Schultern;

    6 und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und die Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: Freuet euch mit mir, denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war.

    7 Ich sage euch: Also wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Umkehrt ➡️ (meta-noeo), mehr als über neunundneunzig Gerechte, welche der Umkehr ➡️ (metanoia) nicht bedürfen.


    I. Zwei gegensätzliche Menschengruppen. V 1-2

    Unter den Scharen von Menschen, die den Herrn Jesus Christus fast ständig umgaben, waren es immer wieder zwei Gruppen, die ihm, obgleich aus unter­schiedlichen Gründen, ein besonderes Interesse entgegenbrachten: die Zöllner und die Pharisäer.

    Wenn sie sich sonst auch gegenseitig verachteten und mieden, so fanden sie sich doch da, wo der Herr Jesus war, zusammen und treten auch in den Berichten der Evangelisten immer wieder hervor.

    Sie veranlaßten den Herrn zu zahlreichen Stellung­nahmen und Vergleichen.

    1. Die Zöllner, V. 1

    a) Innerhalb des Volkes waren sie eine verachtete und gehaßte Klasse und wurden in einem Atem­zug mit den Sündern genannt, weil sie sich auf Kosten ihres Glaubens und ihrer Brüder durch Zusammenarbeit mit der heidnischen Besatzungsmacht bereicherten.

    b) In den vielen Berichten der Evangelien über die Zöllner findet sich niemals ein abfälliges Urteil über sie, sie werden vielmehr durchweg im positiven Sinne erwähnt:​
    Luk. 3,12-13: sie glaubten,
    Matth. 21,32, ließen sich von Johannes taufen und fragten: „Lehrer, was sollen wir tun?“
    Luk. 5,27-32: Levi (Matthäus) verließ alles, folgte ihm nach und machte ihm ein großes Mahl in seinem Haus.
    Luk. 7,29: „Sie rechtfertigten Gott, indem sie sich taufen ließen“, sagt der Herr Jesus von ihnen.
    Luk. 7,34: Der Herr Jesus wird „ein Freund von Zöllnern und Sündern“ genannt.
    Luk. 15,1-2: Alle Zöllner pflegten ihm zu nahen, und Jesus nahm sie auf und aß mit ihnen.
    Luk. 18,9-14: Der Herr sagt von einem gerechtfertigten Zöllner: „Wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“
    Luk. 19,1-10: Zachäus, ein Sohn Abrahams, nimmt ihn auf mit Freuden und seinem Haus widerfährt Heil.
    Matth. 21,31: Der Herr sagt: „Sie gehen euch voran in das Reich Gottes.“


    2. Die Pharisäer, V.2

    a) Sie bildeten eine Klasse und Partei Gesetzes treuer Juden und wurden als die geistlichen Führer des Volkes geachtet. Im Gegensatz zu den Sadduzäern, die, als die Gebildeten und die einflußreichste politische Partei, griechi­schem und rationalistischem Geist verfallen waren, wachten sie mit Strenge über die Ein­haltung des mosaischen Gesetzes im Volk. Matth. 23,2; Joh. 9,28.

    b) Trotzdem ist nicht zu übersehen, daß unser Herr mit keinem Personenkreis in so offenem und ständigem Gegensatz stand, wie mit den Pharisäern. Er hat nie einen Zweifel daran gelassen, daß er, trotz Anerkennung ihrer grundsätzlichen Gesetzestreue, doch im völligen Widerspruch zu der Art ihrer Auslegung und praktischen Aus­führung der Gebote Gottes stand. Matth. 23. „Heuchler!“, das ist der typische und stärkste Vorwurf, den er viele Male wiederholt, und er muß die, die sich für Söhne Abrahams und Gottes halten, „Kinder des Teufels“ nennen, die​ ihm und seinem göttlichen Auftrag am stärksten widerstehen. Joh. 8,31-59. Der Konflikt steigert sich bis zu seiner endgültigen Verwerfung und ihrem einstimmigen Urteil im Hohen Rat, daß er wegen Gotteslästerung des Todes schuldig sei. 3. Mose 24,16; Mark.-14,60-64; Joh. 10,33; 19,7.​

    II. Das verlorene Schaf. V 2-4
    Das Murren der Pharisäer und ihr Vorwurf: „Dieser nimmt Sünder auf und ißt mit ihnen“, V 2 (und welch wunderbare, heilbringende Tatsache drücken sie damit aus!), veranlaßt den Herrn zu drei Gleichnis­ reden über seine und des Vaters suchende und aus­ dauernde Liebe zu den Verlorenen. V. 3.8.11. Wir wissen, daß er mit den verlorenen Schafen Glieder seines eigenen Volkes meinte, Matth. 10,6; 15,24, doch dürfen wir erfahren, daß seine rettende Liebe​ den anderen Schafen, die nicht aus Israels Hof sind, gleichermaßen gilt, „auch diese muß ich bringen“, sagt er. Joh. 10,16; 11,51-52; Apg. 1,8; 11,18.20-21; 13,46-48; Röm. 1,16; Kol. 3,11; Offb. 7,9.16-17.

    In der gegenwärtigen Heilszeit gehört jeder Wieder­geborene, ob Jude oder Heide von Geburt, zu den „Schafen seiner Weide“ und erfährt die liebende Fürsorge des guten Hirten, auch dann, wenn er sich als ein solches Schaf verirrt hat. Ps. 100; Apg. 20,28; 1. Petr. 5,2- 4.​

    Eigenart und Zustand des Schafes, V. 4:

    1. Es ist kein herrenloses Tier, sondern im Besitz eines Hirten. Ps. 100,3.

    2. Es ist kein Einzeltier, sondern Glied einer Herde. Röm. 12,5.

    3. Das Schaf hat - nach Schafesart - aus einem eigenwilligen, törichten Grund, dessen Folgen es nicht übersehen kann, Hirten und Herde verlassen und damit deren Gemeinschaft und Schutz ver­loren; es hat eigene Wege eingeschlagen, auf denen es sich verirrt hat, in Not und in Gefahr geraten ist. (Über die Gefahren s. Dispos. 181!)

    4. Das Schaf ist außerstande, den Rückweg zum Hirten und seiner Herde zu finden und sich selbst zu retten. Immerhin kann es sich dem suchenden Hirten durch sein Blöken bemerkbar machen. Ps. 34,7; 50,15; Jer. 17,12-14; 31,18-19; Klage! 5,21.

    5. Seine Herdengenossen sind ebenso unfähig, ihm zu helfen und es zurückzuholen. Ps. 49,8: dies gilt auch für die Zurückführung eines verirrten Bruders, es ist einzig der Geist Gottes, der es bewirken kann; Jak. 5,19-20.

    6. Andere Herdenbesitzer zeigen sich uninteressiert an dem nicht ungefährlichen Unternehmen, in der Dunkelheit auf unsicheren Wegen nach einem fremden Schaf zu suchen, zumal sich das Schaf ihnen nicht anvertrauen würde. Joh. 10,5.13.​

    III. Der suchende Hirte. V. 4-5;
    Hes. 34,11-12.16


    Denken wir an die zurechtbringende Gnade des guten Hirten, so stehen uns im Alten Testament vor allem die beiden Namen Abraham, (1. Mose 16,15-16; 17,1-3: das sind dreizehn Jahre ohne die Gemein­schaft mit seinem Gott) und David, Ps. 51; 32 vor Augen, doch das beste Beispiel finden wir im Neuen Testament, nachdem Petrus seinen Herrn verleugnet hatte.

    Es ist einzig der Hirte selbst, der

    1. den Verlust seines Schafes bemerkt (Luk. 22,60-62: Obwohl es eine Stunde unvorstellbarer Belastung für ihn ist, wo er - Gott selbst - wegen „Gottes­lästerung“ zum Tode verurteilt wird, entgeht es ihm doch nicht, daß sich eins seiner Schafe auf Irrwege begeben hat: „Und der Herr wandte sich um und blickte Petrus an“).

    2. der die Herde zurückläßt, die Mühe des Weges auf sich nimmt, um sein Schaf zu retten. Matth. 26,31; Jes. 43,24b-25.
    Sieh die Mühe seines Weges nach Golgatha, sein Sühnopfer, sein Leiden und Sterben! 1.Joh. 2,1-2,
    a) weil es sein Schaf ist, Joh. 17,6,
    b) weil er sein Schaf liebt und sich seiner erbarmt, Jer. 31,3.20; Joh. 10,11; 13,1,
    c) weil er sich für sein Schaf verantwortlich weiß, Joh. 17,12.

    3. der sein Schaf findet, herausreißt aus der Nacht der Verzweiflung und mit Freuden an sich nimmt, Luk. 24,34,

    4. der seine Wunden verbindet und es auf seinen starken Schultern nach Hause und zur Herde zurückbringt. Joh. 21,15-19.​

    IV. Die Freude über das wiedergefundene Schaf. V. 6-7

    1. Ein weiterer Beweis für die Liebe des guten Hirten zu seinem Schaf und für den Wert, den es in seinen Augen hat, Jes. 43,1-4, ist die Freude, die er nicht für sich behalten kann, sondern mit seinen Freunden und Nachbarn teilen muß.

    Es nehmen daran teil:
    a) der Vater, Zeph. 3,17,
    b) der Heilige Geist, Röm. 14,17,
    c) die Engel, V. 10,
    d) das zurückgebrachte Schaf, Ps. 32,1,
    e) die übrige Herde, 2. Kor. 2,5-9.

    2. Das Gegenteil von Freude: Mißmut und Murren - für den Herrn Jesus ein Anlaß zu diesem Gleich­nis, V. 2 - sind in einem solchen Fall die Kenn­zeichen des Feindes und Menschenmörders und seiner Gefolgschaft. Welch ernste Mahnung an alle selbstgerechten Hörer seines Wortes. Matth. 13,28; Luk. 22,31-32; Joh. 8,44; 2. Kor. 2,11!​



    Im HERRN JESUS CHRISTUS, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.
    ——————————————————

    Antonino.S
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